Lesezeit: 3 MinutenVirtual Reality – oder kurz VR – war auf jeden Fall ein wichtiges Thema auf der diesjährigen gamescom, wenn nicht sogar DAS Thema. Project Arena nennt sich CCP‘s Versuch an einem VR-Spiel, welches nichts mit einem Weltraumshooter zu tun hat. Warum ich mich beim Anspielen, wie Steve Rogers gefühlt habe und direkt weiter spielen wollte, erfahrt ihr in den folgenden Zeilen.
Mein erstes Mal
Oculus Rift und HTC Vive sind zwar bereits für den PC erhältlich, bilden jedoch noch immer eine Nische. Das ist vermutlich auf den sehr hohen Preis der Headsets, aber auch auf die Auswahl der Spiele und die Systemanforderungen an den PC zurückzuführen. Und ich muss sagen: ich war skeptisch. Wie es auch mit der Vorstellung der Playstation Pro und deren 4K-Inhalten war, fällt es schwer Inhalte zu vermitteln, welche nur direkt und nicht so gut als Beisitzer-Zuschauer wahrgenommen werden können. Klingt alles sehr kompliziert und abstrakt, aber das ist es eben auch. Ich hatte auch keine Ahnung, was mich erwartet und wurde vollkommen überwältigt. VR war und ist eine großartige Erfahrung als solches, welche sich nur schwer mit anderen Erlebnissen vergleichen lässt. Lag dies’ nun an der eigentlichen Technik der Geräte oder an dem Spiel? Gehen wir doch mal genauer auf den Ablauf ein.
Wllkommen in der Arena
Aber mal ganz von vorne. Wir – also Chucky und meine Wenigkeit – wurden auf eine längliche Fläche gebeten, wobei sich jeder an einem der beiden Enden positionierte. Nach einer kurzen Begrüßung platzierte man jeweils eine HTC Vive auf unseren Schädeln. Und schon ging es für unsere Augen in eine komplett andere Welt, wie zumindest ich sie noch nie erfahren durfte. Eine vollkommene, visuelle Isolation von der Außenwelt. Was wir nun begutachten durften, war ein Tron-ähnliches Gebilde eines Squash-Feldes. Das erstreckte sich vor unseren Augen gefühlte zehn Meter in die Länge (und gefühlt ist diesmal ein sehr passendes Adjektiv). Ein kurzes Tutorial erklärte das Prinzip des Spiels, was wirklich sehr simpel ist: treffe den Gegner mit einer Frisbee ohne selbst getroffen zu werden. Und damit hat sich die Sache auch schon. Jedes Match besteht aus drei Runden, wobei man nach drei Treffern eine Runde für sich entschieden hat.
Die Erfahrung
Selbstverständlich mussten wir auch unser Discs werfen können, weshalb wir nun auch die Controller in die Hand gedrückt bekamen. Project Arena nutzt übrigens die HTC Vive, welche wirklich sehr schnell reagiert und die Bewegungen der eigen Person, wie auch des Gegenspielers flüssig und nahezu 1:1 in das Spiel überträgt. Dieser Punkt ist nicht gerade unwichtig, da man anhand der Bewegungen des Gegners erahnen kann, wohin er den Diskus werfen wird. In einem Gespräch mit dem Entwickler, abseits der Kamera, wurde uns erklärt, wie man anhand der Bewegungen des Handgelenks-Controllers, sowie dessen Winkels ein realistisches Abbild des gesamten Körpers herstellen kann. Klingt kompliziert, ist es vermutlich auch. Aber zurück zum eigentlichen Spiel. Nachdem uns erklärt wurde, dass wir zwei Hände haben (ja, wirklich), erhielten wir für einen unserer Arme einen Schild, mit dem man feindliche Angriffe abblocken kann und an die andere unseren werfbaren Diskus.
Fight!
Mit einem kurzen, sportlichen Fistbump zur Begrüßung geht es auch schon los und man schmeißt sich virtuelle Scheiben um die Ohren. Anhand eines kleinen Kreises um den Bauch lässt sich der Bewegungsfreiraum erkennen. Dieser ist – zumindest für mich – dringend nötig, da man sich in der virtuellen Umgebung komplett frei bewegen kann. Erst den Diskus werfen, zeitgleich auf den Gegner achten und mit dem Schild blockieren. Aber auch dieses kann nicht ewig benutzt werden, man benötigt also eine gute Balance aus Offensive und Defensive. Ablenkung durch einen Tanz an der Bande während man nur blockt. Viel mehr lässt sich hier auch nicht mehr sagen, denn das war es auch schon. Wobei es mir gereicht hat. Es war meine erste VR-Erfahrung und dennoch stand ich mit meiner Begeisterung nicht alleine da. Und wir bleiben gespannt, was es in der Zukunft noch zu sehen geben wird.