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Prince of Persia: Die vergessene Zeit – Die Zeit steht still

von am 26. Juni 2010
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Lesezeit: 4 MinutenDer persische Prinz ist momentan allgegenwärtig: Im Kino wird er – verkörpert von Jake Gyllenhaal – durch’s von Jerry Bruckheimer produzierte Persien gehetzt und daheim kann man sein neuestes Abenteuer auf jeder relevanten Spielplattform miterleben. Sicherlich beflügeln sich Spiel und Film gegenseitig im Hype um eine der bekanntesten Videospielfiguren! Allerdings handelt es sich bei Prince of Persia: Die vergessene Zeit nicht um ein Spiel zum Film.

Die Story

Prince of Persia: Die vergessene Zeit schließt die sieben Jahre lange Lücke zwischen Prince of Persia: Sands of Time und Prince of Persia: Warrior Within. Der Prinz macht sich auf dem Weg zum Königreich seines Bruders Malik, um von ihm zu lernen wie man herrscht. Am Ziel angekommen gibt es eine Willkommensparty der etwas anderen Art: Ein bitterer Krieg ist entfacht und Malik hat alle Hände voll zu tun, die Feinde in die Flucht zu schlagen. Als es nicht mehr gut für ihn aussieht, kommt er auf die wenig glorreiche Idee, eine dunkle, unsterbliche Sandarmee zu reaktivieren, die für ihn kämpfen soll. Der Plan geht fürchterlich nach hinten los und unser persische Freund hat alle Hände voll zu tun, das ganze Chaos wieder glatt zu bügeln.

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Nach dem kunterbunten und luftigleichten Ausflug in die Unsterblichkeit vor zwei Jahren besinnt sich Ubisoft nun wieder auf die alten Tugenden. Weg vom kindgerechten Cel-Shading Look und (endlich!) weg von Prinzessin Elena, die jedes Mal in der Not den Mutterinstinkt an den Tag legte und dem Prinzen die schützende Hand reichte. Springt ihr in den Abgrund, springt ihr in den Abgrund! So soll es ja auch sein. Für Fehler wird man halt bestraft. Das gehört zum Leben dazu, auch wenn sich der Kletterprinz ein kleines Hintertürchen offen lässt und die Zeit zurückdrehen kann, wenn er dem bitteren Boden der Tatsachen mit rasanter Geschwindigkeit entgegenrauscht.

Bekanntes, Herausforderndes und haufenweise Gegner

Generell kommt einem das Spielerlebnis irgendwie vertraut vor: Der Prinz klettert sich von Raum zu Raum, muss an der Wand entlang laufen, Fallen überwinden und Rätsel lösen. Das kennt man, das mag man. Dabei sind die Kletterpassagen am Anfang noch relativ harmlos, werden mit der Zeit aber anspruchsvoller. Spätestens wenn der Prinz die Umgebung für ein paar Sekunden anhalten kann, aus Wasserfontänen feste Säulen werden und er verborgene Stellen sichtbar machen kann, werden die Hüpfpassagen angenehm herausfordernd.

Das kann man von den ganzen Kämpfen leider nicht behaupten. Auch wenn man an manchen Stellen das Gefühl hat, aus Versehen die falsche Mythologie erwischt zu haben und plötzlich hinter der nächsten Ecke Zeus auftaucht, der euch den Hintern versohlen will, kann der persische Prinz mit dem Gott des Krieges nicht mal im Ansatz  mithalten. Zu eintönig sind die Gegner, die ihre fehlende KI mit doppelt soviel Schergen auszugleichen versucht. So enden die Scharmützel in sinnlose Buttonsmasherei.

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Da reißen auch die vielen magischen Attacken, die der Prinz im Laufe des rund acht bis zehnstündigen Abenteuers erlernen kann, nicht mehr viel raus. Abgesehen davon, dass es irgendwie nicht so recht passen will, dass er Eis-, Blitz- und Feuerattacken ausführen kann, sind diese nicht mal zwingend notwendig, da man ja auch einfach nur draufhauen kann. Was sind denn schon die 40, 50 Feinde da…

Der Look

Grafisch kann das Spiel bisweilen echt überzeugen. Der Palast und seine unterschiedlichen Räume sind clever designed und der Prinz macht auch eine gute Figur, sollte aber vielleicht mal seinen Frisör wechseln. Dafür bewegt er sich geschmeidig und souverän über Abgründe, schmale Holzbalken und an Säulen entlang. Einzig und allein die Kamera kann hier und da für kahle Stellen auf dem Kopf sorgen, wenn sie sich während eines Sprungs dreht und der Prinz dann geradezu lebensmüde in den Abgrund stürzt oder beim Geschnetzel sich so günstig positioniert, dass man das heranstürmende Sandungetüm erst sieht, wenn es mit dem Prinzen den Boden aufgewischt hat. Dann muss man fein nachjustieren, was kein Problem ist, aber so was nervt auf Dauer.

Fazit:

Prince of Persia: Die vergessene Zeit ist relativ unscheinbar. Man freut sich zwar und es macht auch Spaß, aber irgendwie kennt man alles, hat alles schon mal gesehen. Es ist erfreulich, dass sich die Entwickler vom 2008er Prince of Persia entfernen und sich wieder auf die Sands of Time-Trilogie besinnen, aber es fehlt halt einfach der besondere Kniff. Es reicht heute einfach nicht mehr, ein Spiel auf die Beine zu stellen, das es vor fünf Jahren schon mal gab. Wem das alles egal ist, der bekommt genau das was er will: Ein gut spielbares Abenteuer mit dem persischen Prinzen. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.

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