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Portal Knights – Unkomplizierte Klötzchenwelt sucht Rollenspielanfänger

von am 27. Februar 2018
DETAILS
 
Für Fans von:

Minecraft, Sandboxspielen, Rollenspieleinsteigern

Amazon-Link:

amzn.to/2PuNdau

Pluspunkte

+ sehr einsteigerfreundlich
+ online und lokaler Koop
+ viel zu entdecken
+ Events bringen neue Inhalte

Minuspunkte

- wenig Tiefgang
- Tutorial sehr knapp bemessen
- kein Kreativmodus

Editor Rating
 
GAMEPLAY
8.0

 
GRAFIK
7.0

 
SINGLEPLAYER
8.0

 
MULTIPLAYER
8.0

 
SOUND
7.0

Gesamt-Wertung
8.0

Hover To Rate
User Rating
 
GAMEPLAY
8.5

 
GRAFIK
8.9

 
SINGLEPLAYER
8.3

 
MULTIPLAYER
8.8

 
SOUND
8.0

User-Wertung
4 ratings
8.5

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Zusammenfassung
 

Portal Knights versucht Rollenspielelemente mit klassischem Sandbox-Gaming zu kombinieren. Dies funktioniert im Prinzip zwar, allerdings fehlt beiden Elementen dadurch etwas an Tiefgang. Weder Minecraft-Enthusiasten, noch Fans epischer Rollenspiele werden hier wirklich ausreichend bedient. Dennoch hat der Titel allerhand zu bieten ohne den Spieler direkt zu erschlagen. Gerade für Neulinge oder jüngere Spieler dürften hier also sehr gut aufgehoben sein. Technisch leistet sich der Titel keine groben Schnitzer und durch seine Koop Funktionen bietet er auch mehreren Spielern gemeinsame spaßige Stunden.

 

Lesezeit: 5 MinutenAls Markus Persson 2009 die erste Version von Minecraft veröffentlichte, dürfte ihm wohl nicht mal im Ansatz bewusst gewesen sein, welchen Stein er damit ins Rollen bringen würde. Nachdem sein Open-World-Klötzchen-Spiel immer größer wurde, war es natürlich nur eine Frage der Zeit bis diverse Klone und Derivate erschienen. Auch Microsoft war sich des Werts dieses Spiels bewusst und erwarb Perssons Studio Mojang in 2014 für ein kleines Vermögen. Spätestens dieses Zeichen dürfte dann der Startschuss für andere große Entwickler gewesen sein. Einer der Beweise hierfür ist sicherlich das kürzlich erschienene Dragon Quest Builders, welches Elemente aus Rollenspielen mit der Mechanik von Minecraft vereint. Trotz der nun wirklich großen Konkurrenz wagte es die kleine Softwareschmiede Keen Games aus Frankfurt sich mit Portal Knights am Rennen um die Gunst der Klötzchen-Fan-Gemeinde zu beteiligen. Durch seine Auszeichnung als “Bestes Deutsches Spiel 2017” beim Deutschen Computerspielpreis konnte sich der 2016 für den PC erschienene Titel durchaus gut positionieren. Folgerichtig wurde das Spiel 2017 auch für Konsole veröffentlicht. Unter anderem Ende des Jahres auch für die Nintendo Switch als Downloadversion. Gut zwei Monate später ist Portal Knights nun auch als Retail-Fassung für Nintendos Hybriden erhältlich. Grund für uns, das Sandbox-Rollenspiel genauer anzusehen.

Welt in Trümmern

Eine einst friedvolle Welt wurde in viele Splitter gerissen und in Dunkelheit gestürzt. Nun liegt es an Helden, den sogenannten Portal Knights, die Tore, welche die einzelnen Bruchstücke verbinden können, wieder zu reaktivieren und den Frieden zurück zu bringen. Klingt ziemlich unspektakulär, ist es auch.
Wer eine epische und ausschweifende Story mit viel Handlung erwartet, wird sicher enttäuscht werden. Auch wenn Portal Knights durchaus Elemente von Rollenspielen beinhaltet, so ist es dennoch kein Abenteuer bei dem ihr einem narrativen Strang folgt, der sich auf ein episches Ende hin zuspitzt. Ihr habt zwar mit der Rettung der Welt ein klares Ziel vor Augen, aber einen Roman könnte man hieraus nicht machen. Für eine Kurzgeschichte könnt es vielleicht gerade so reichen.
Startet ihr ein komplett neues Spiel, müsst ihr zunächst ein Universum erschaffen lassen. Hierbei könnt ihr festlegen, ob die Inseln eher groß oder klein generiert werden sollen. Insgesamt könnt ihr drei Universen abspeichern. Mit neuen Helden könnt ihr entweder bereits zuvor generierte Universen bereisen oder aber eben neue erstellen. Bereits Existierende können auch in ihren Ursprungszustand zurück versetzt werden.

Erschaffe deinen Portal Knight

Bevor ihr euch daran macht, die Welt zu retten, müsst ihr euch, ganz rollenspieltypisch, zuerst einen Charakter erstellen. Neben dem Geschlecht wählt ihr als Erstes aus einer von drei Klassen. Hierbei haben die Entwickler keine Experimente gewagt und mit Krieger, Waldläufer und Magier die klassischen Archetypen den Genres gewählt. Der Krieger ist sehr auf den Nahkampf fixiert und kann sowohl einstecken, als auch mächtig austeilen. Ganz anders der Waldläufer, welcher seine Feinde gerne auf Distanz hält und deren Attacken geschickt ausweicht. Der Magier verfügt über Zaubersprüche und Fähigkeiten, mit denen er sich in allen Lagen zur Wehr setzen kann.

Nachdem ihr diese grundlegende Auswahl getroffen habt, geht es an die kosmetischen Aspekte. Hier bietet euch Portal Knights die Möglichkeit die Haare, den Bart, die Ohren, die Augen, den Mund und die Stimme anzupassen. Alles sehr einfach gestrickt, aber dennoch ausreichend, um euren Protagonisten ein wenig nach euren Wünschen anzupassen. Wer keine Vorlieben hat, der kann sich auch einfach per Zufallsgenerator einen Helden erstellen lassen. Natürlich müsst ihr dann noch den Namen eures Held festlegen, mit dem ihr ins Abenteuer ziehen wollt.

Wachst an euren Herausforderungen

Im Laufe eurer Abenteuer sammelt ihr Erfahrung und steigt in Stufen auf. Bei jedem Aufstieg erhaltet ihr Attributpunkte, welche ihr auf eure Werte verteilen könnt. So prägen Ausdauer, Stärke, Beweglichkeit, Geschick, Weisheit und Intelligenz langfristig, wie sich euer Held schlägt. Hierbei ist es natürlich sinnvoll, entsprechend seiner Klasse aufzuleveln. Ein Magier mit großer Kraft und wenig Hirnschmalz, ergibt genau so wenig Sinn wie ein schneller und schlauer Krieger, der kein Schwert halten kann. Alle paar Stufen schaltet ihr zudem weitere Talentoptionen frei, welche euch Zugang zu zusätzlichen Fähigkeiten, Eigenschaften und nützlichen Talenten eröffnen.

Klotzen nicht Kleckern

Trotz der eingeflochtenen Rollenspielelemente ist Portal Knights im Kern weiterhin ein Sandbox-Spiel ganz in der Tradition von Minecraft. Anstatt allerdings eine große Welt zu erkunden, reist ihr mit Hilfen von Portalen, die ihr freischalten müsst, von einer Splitterwelt zur nächsten. Davon abgesehen dreht sich auch hier alles darum aus verschiedenen abgebauten Klötzchen Rohstoffe zu gewinnen und daraus Gegenstände, Werkzeuge und vieles mehr zu erschaffen. Während man auf den ersten Welten noch mit einfach Ressourcen wie Holz arbeitet, kommen später dann auch Stoffe, Metalle und ähnliches hinzu. Auch die verschiedenfarbigen Portalsteine, welche ihr für eure weiteren Reisen benötigt, werden in vielen Fällen aus Fragmenten zusammengesetzt. Welche Farbe ihr zur Aktivierung benötigt, wird euch jeweils farblich angezeigt.

Manche Gegenstände könnt ihr direkt unterwegs herstellen, für andere braucht ihr den geeigneten Ort. In den meisten praktischen Fällen ist dies die Werkbank oder der Amboss für metallische Dinge wie Schwerter. Einrichtungsgegenstände hingegen werden am Skizziertisch gefertigt. Ebenso gibt es klassenspezifische Werkstätten – Stationen genannt – an denen ihr speziell für euren Helden Gegenstände erschaffen könnt. All diese Werkstätten können ebenfalls im Laufe des Abenteuers ausgebaut und erweitert werden, um komplexere Gegenstände herstellen zu können. So oder so werdet ihr immer die nötigen Materialien und später auch zunächst erst mal den Plan oder das Rezept für die Herstellung benötigen.

Auch wenn man vielleicht einen Moment benötigt, um sich zurecht zu finden, ist das Spiel hier nicht überladen oder durch eine verschachtelte Menüführung unzugänglich.

Auf in den Kampf, tapfere Recken!

Um in eurem Abenteuer voranzuschreiten, werdet ihr natürlich nicht umhin kommen, euch auch Widersachern zu stellen. Das Kampfsystem funktioniert hierbei relativ simpel. Ihr könnt euren Gegner anvisieren und fixieren. Danach greift ihr ihn, je nach Klasse, mit eurer Waffe an. Mit dem richtigen Timing könnt ihr gegnerischen Angriffen ausweichen. Manchmal ist es auch nötig, die Aufschaltung zu lösen, da die Kamera sich sonst etwas verheddert. Während es am Tage relativ ruhig ist, streunen vor allem zur Nachtzeit viele Feinde durch die Welt und wollen euch ans virtuele Leder. Aber keine Sorge, solltet ihr das Zeitliche segnen, werdet ihr direkt zum Portalplatz zurückgesetzt.

Gemeinsam mehr Spaß

Generell ist der Titel für mehrere Spieler ausgelegt. So könnt ihr euch entweder lokal zu zweit via Splitscreen ins Abenteuer stürzen, oder aber online mit bis zu drei weiteren Mitstreitern antreten. Leider konnten wir bei unserem Test weder einen offenen Host finden, noch ist jemanden in unsere Session mit eingestiegen. Da es sich empfiehlt ein solches Spiel mit Freunden zu genießen, sollte dies allerdings kein Problem darstellen. Mit Hilfe einiger festgelegten Gesten könnt ihr auch ohne Sprachchat mit euren Kollegen kommunizieren. Da dies aber sehr rudimentäre ist, empfiehlt sich hier eine andere Lösung wie zum Beispiel Skype,Teamspeak oder Discord.

Edle Ziele, viel Zusatzarbeit

Was wäre ein echter Held, wenn er neben der Rettung der Welt nicht noch den Schwachen und Wehrlosen helfen würde. Dementsprechend gibt es auf jeder Welt NPCs die euch verschiedenen Aufgaben stellen oder euch um Hilfe bitten. Als Belohnung winken hierbei nicht nur Erfahrungspunkte, sondern auch das eine oder andere seltene Rezept. In den meisten Fällen handelt es sich, wie sollte es anders sein um Sammelaufgaben, Kopfgeldgesuche oder den Auftrag etwas Herzustellen oder zu Reparieren. Sonderlich komplexe Aufgaben solltet ihr also nicht erwarten.

Dafür gibt es immer wieder globale und saisonale Ereignisse an denen ihr Teilnehmen könnt. Diese werden euch auf der Übersichtskarte angezeigt und müssen innerhalb begrenzter Echtzeit abgeschlossen werden. Hierfür müsst ihr teilweise in verschiedene Splitterwelten reisen.

Das Auge klotzt mit

Würden wir mit generischen Textbausteinen arbeiten, dann gäbe es sicherlich einen der folgende Formulierung enthalten würde: Natürlich sieht “Spielename hier einsetzen“ auf der Nintendo Switch Aufgrund der limitierten Hardware nicht so gut aus wie auf anderen Systemen. Dafür ist es die einzige Version die ihr auch Unterwegs genießen könnt. Zwar arbeiten wir nicht mit solchen Elementen dennoch trifft es auf Portal Knights genau so zu wie auf viele andere Portierungen. Man muss einfach Abstriche machen. Diese fallen allerdings sehr moderat aus. Sowohl im Docked- als auch im Handheld-Modus läuft das Spiel meist ausreichend flüssig. Hier und da dropped die Framerate zwar, aber es bleibt im Rahmen.

Alles eine Sache der Einstellung

In den Einstellungen für Fortgeschrittene könnt ihr zudem Blooming, Tiefenunschärfe und Details ein- bzw. ausschalten. Bei letzteren könnt ihr von einem eher belebteren Look zu einer sehr rudimentären Ansicht wechseln, was sich nicht zuletzt auf die Performance auswirkt. Generell bietet der Titel viele Einstellungsmöglichkeiten in Sachen Steuerung und Anzeige. Da man den Titel sowohl auf einem großen als auch einem kleinen Bildschirm spielen kann, ist es durchaus empfehlenswert hier Anpassungen vorzunehmen. Auch die Option zwischen Frist und Third Person umschalten zu können ist hier sehr von Vorteil.

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