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Need For Speed: Hot Pursuit – Back to Bleifuß

von am 6. Dezember 2010
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Lesezeit: 6 MinutenEs gab mal eine Zeit, da stand Need For Speed für hochwertigen Arcade-Spaß. Ernsthaft, die gab es wirklich. Das ist schon eine Weile her, um genau zu sein zu PlayStation-Zeiten. Nach den unterhaltsamen Underground-Teilen ging es dann aber eher bergab. Letztes Jahr meldete sich NfS mit Shift erfolgreich zurück, bediente aber eher Simulations-Freunde. Nun fassten sich die Burnout-Macher Criterion ein Herz und veröffentlichen sozusagen Version 2.0 von Hot Pursuit. Doch kann das Spielprinzip zwölf Jahre später noch begeistern?

Mit Vollgas zum Erfolg

Im Mittelpunkt von Need For Speed: Hot Pursuit steht der Karrieremodus. Dabei habt ihr die Wahl, als Raser oder Teil der Polizei Spezialeinheit Interceptor zu agieren. Oder abwechselnd, je nachdem, auf was ihr gerade Lust habt. Auf einer großen Übersichtskarte stehen diverse Events zur Auswahl. Für das erfolgreiche Absolvieren klettert ihr auf der Karriereleiter nach oben und neue Events, Fahrzeuge oder Gimmicks werden freigeschaltet.

Dabei reicht die Auswahl der Events von einfachen (aber knackig schweren) Zeitrennen, die bei der Polizei in Schnelleinsätze umbenannt wurden, bis hin zu actiongeladenen Verfolgsjagden, den sogenannten Hot Pursuits. 08/15-Rennen und Eins gegen Eins-Auseinandersetzungen stehen ebenfalls auf der Tagesordnung.

Willkommen im 21. Jahrhundert

Die Zeiten, in denen die Polizisten mehr oder weniger vehement den Raser rauswinkten und einen Strafzettel verpassten sind vorbei. In Seacrest County – eurem virtuellen Spielplatz – werden die Angelegenheiten eher rabiat gehandhabt: Die Gesetzhüter jagen euch mit Nagelstreifen und EMP-Werfern, während sie zur Unterstützung Helikopter und Straßensperren anfordern können. Die Flüchtigen sind aber ebenfalls gut ausgerüstet. Auch die Bleifuß-Fraktion darf mit Nagelstreifen und EMP zurückschlagen, während der Störsender Aktionen der Polizei blockiert und der Turbo den standardmäßig einsetzbaren Nitro-Boost gehörig in den Schatten stellt, der immer dann vorhanden ist, wenn ihr im Windschatten, auf der falschen Straßenseite oder knapp an Autos vorbei fährt. Kennt man ja aus Burnout.

Diese Waffen lassen sich im Laufe des Spiels auch noch verbessern. Das EMP wird effektiver, die Straßensperren bulliger und die Nagelbretter breiter. Trotzdem: Die ganzen Waffen und Abwehrmaßnahmen sind nie unfair oder overpowered. Es gibt immer eine Möglichkeit, dem drohenden Unheil des Gegners auszuweichen oder es gar zu kontern.

Von fordernd bis frustrierend

Die Karriere beansprucht einiges an Zeit, was nicht nur an den vielzähligen Events liegt, sondern auch am Schwierigkeitsgrad. Dabei sind es nicht mal die Rennen oder Verfolgungsjagden, sondern eher die Schnelleinsätze und Zeitrennen. Oftmals sind die vorgeschriebenen Zeiten für die Goldmedaille so knapp bemessen, das vorzügliche Streckenkenntnisse sowie fahrerisches Können Pflicht sind. Ein wenig mehr Ausgeglichenheit wäre nett gewesen.

Auch eher ärgerlich ist die K.I der Fahrer. Besonders in den Renn-Events macht sich diese bemerkbar. Am Start rauscht sie davon, lässt sich relativ schnell einholen, nur um wenige Augenblicke später wieder Voraus zu preschen. Am Ende schieben sie dann wieder eine ruhigere Kugel, sodass der Sieg auch nach kurzfristigen und ungeplanten Kontakten mit dem Gegenverkehr eingefahren werden kann.

Autolog – Das Facebook für Raser

Soziale Netzwerke erfreuen sich im Internet zurzeit größter Beliebtheit und erobern jetzt auch die Welt der Videospiele. Dabei ist das Autolog-Feature so simpel wie genial: Mit dem Internet verbunden, stellt ihr auf eurer “Wall” Rekorde, absolvierte Events oder Bilder online. Sobald jetzt ein Freund aus eurer Liste zum Beispiel eure Bestzeit schlägt, wird euch das umgehend mitgeteilt. So entsteht ein sehr motivierender Wettstreit. Und es gibt nichts befriedigenderes Gefühl, als die Zeit eines Kumpels zu unterbieten und ihn das mit einem schmissigen Kommentar wie “Nanananana naaaaaaa! Ich bin viel besser als du lahme Krücke!!!!!!!” wissen zu lassen.

Das ist aber noch nicht alles: Anhand eurer Leistungen schlägt euch das Autolog-System Freunde vor, die sich auf eurer Spielweise und Vorlieben was Renn-Events betrifft ähneln. Konkurrenz belebt halt das Geschäft.

Und wenn man schon meinen möchte, dass es gar nicht mehr kompetativer geht, rast der Multiplayer-Modus um die Ecke. In drei Spielmodi könnt ihr der Welt zeigen, wer der wahre König in Need For Speed ist. Neben Renn- und den eins gegen eins Interceptor-Spielmodus, dürft ihr auch in der Königsdisziplin, den Hot Pursuits teilnehmen. Hier treten vier menschliche Raser gegen vier menschliche Polizisten an. Und wenn für euch bis hierher alles kalter Kaffee war, werdet ihr euch spätestens jetzt die Zunge verbrennen, denn mit echten Gegnern katapultiert sich Need For Speed: Hot Pursuit in eine ganze andere Ebene der Spaßigkeit. Allerdings nerven die Texteinblendungen in der linken Bildschirmhälfte doch gewaltig, versperren sie doch ab und zu mal die Sicht. So werden manche Kurven zum Blindflug.

Ein Paradies fürs Auge… und Raser!

Seacrest County ist ein tolles Fleckchen Erde: Weite Landschaften, verschneite Bergketten, malerische Küsten, dichte Wälder und staubtrockene Wüsten laden zum Bestaunen ein. Aber so viel Zeit bleibt euch eigentlich selten, wenn ihr gerade mit 340 Sachen im Lamborghini Reventón von der Polizei gefolgt durch die Gegend ballert. In Hot Pursuit geht es zur Sache. Wer bremst verliert!

Dabei gibt es an jeder Ecke Abkürzungen, die bisweilen auch durch staubiges Terrain führen und nicht nur Zeit sparen, sondern auch ein wenig Varietät ins Spiel bringen. Doch Vorsicht, diese Offroad Wege können sich bei der falschen Fahrzeug-Wahl schnell in einen Alptraum verwandeln, wenn ihr plötzlich Geschwindigkeit einbüßt.

Immer schön die Spur halten

Need For Speed: Hot Pursuit ist genau das, was es schon zu Zeiten der ersten Playstation vor zwölf Jahren war: Ein Arcade-Racer in Reinkultur. Freut euch auf ein adrenalinhaltiges Geschwindigkeitsgefühl und laaaaaaaaanggezogene Drifts mit 200 km/h. Dennoch benötigt man hier ebenfalls ein wenig Einarbeitungszeit, denn auch wenn sich die unterschiedlichen Autos allesamt unterschiedlich steuern, eins haben sie alle gemeinsam: Eine gewisse Trägheit. Aber der geneigte Zocker gewöhnt sich ja an alles und so fliegt man schon bald über die Strecken.

Die Spur bei Topgeschwindigkeiten zu halten, ist schon nicht einfach, aber wenn dann noch anfängt zu regnen, wird es doppelt schwer, Das liegt nicht an den rutschigen Straßen, selbst wenn es Hunde und Katzen regnet, liegen die Flitzer wie ein Brett auf der Straße, sondern vielmehr an der eingeschränkten Sicht. Macht aber nichts, denn die Wettereffekte sehen einfach schweinecool aus.

Fazit:
Need For Speed ist zurück. Ja ich weiß, einige von euch werden das fehlende Tuning vermissen oder die Möglichkeit, seinen Wagen optisch zu gestalten. Aber das war für mich nie Need For Speed. Für mich ist Need For Speed mit Traumautos in einem Affenzahn über Traumstrecken zu fahren und sich dabei Gefechte mit der Polizei zu liefern. Und das liefern Criterion mit der Hot Pursuit-Neuauflage in der gewohnt hohen Qualität. Nicht nur visuell, sondern auch spielerisch. Jeder, der auch nur ein wenig Benzin im Blut hat und bock auf einen Action Arcade-Racer hat, kommt an Need For Speed: Hot Pursuit nicht vorbei!

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