Wintersport, Olympia
+ Story gut erzählt
+ Interviews mit echten Stars
+ Soundtrack abwechslungsreich und passend
+ verbesserte Steuerung
+ Vielzahl an Disziplinen
- Disziplinen abseits der Story lieblos
- Kampagne für den Preis zu kurz
Steep kann mit seiner Olympia-Expansion "Road to the Olympics" durchaus punkten. Die Story trumpft mit zahlreichen Gastauftritten sowie der neuen Disziplin Big Air punkten, die in Pyeonchang debütieren wird. Optisch hat Steep ja schon bewiesen, was es kann. Dieses Mal sitzt auch der Soundtrack richtig ordentlich in der Bindung. Leider kommt die Story viel zu kurz und gibt danach wenig Anlass, die abseits liegenden Disziplinen wie Super-G und Riesenslalom überhaupt anzurühren. Verschenktes Potential, wie wir finden.
Für den Preis muss einfach mehr von Ubisoft kommen.
Lesezeit: 3 MinutenSteep hat die Bildschirme zum Release 2016 schon in ein ordentliches Winter-Wunderland verwandelt. Doch nun gibt es etwas noch wichtigeres zu gewinnen als nur Ruhm und den Respekt der Berge. Denn pünktlich zu den Olympischen Winterspielen im Februar 2018 im südkoreanischen Pyeongchang erweitert Ubisoft seinen Wintersport-Kracher um ein glorreiches Kapitel: Road to the Olympics. Schneller, höher und weiter geht es Richtung Edelmetall.
Vom Träumer zum Medaillengewinner
Steep (hier Amors Review zum eigentlichen Spiel) kam mit einem schier endlosen Arsenal an Events, halsbrecherischen Strecken und wunderschönen Geschichten der Bergseelen. Mit dem Board, auf Skiern, per Hangglider und Wingsuit eroberte man Berg auf Berg, erklomm die Ranglisten oder stellte satte Rekorde auf. Doch nach etlichen Siegen, Stürzen und Panoramaergüssen sitzt ihr nun auf dem Gipfel und seid euch sicher, dass es noch größer gehen muss. Und mit den Winterspielen direkt vor der Tür, ist das neue Ziel schnell gesetzt. So führt der Weg über Trainingcamps und kleinere Turniere für Aufmerksamkeit bis hin zur Qualifikation für die Nationalteams und schlussendlich zum großen, olympischen Finale
All dies findet natürlich auf neuem Terrain statt und so befahrt ihr die vier neuen Regionen Hakuba, Daisetsuzan, Zao und Sapporo. Der kleine Storymodus teleportiert euch jedoch nicht nur von Start zu Start, sondern erzählt zwischendrin die Geschichte des aufstrebendes Ichs und dem Weg, den es zu gehen hat. Gesunde Abwechslung kommt hier durch die eingespielte Interviews mit Olympiasigern wie Sage Kotzenburg, Lindsey Vonn, Ayumu Hirano und einigen anderen. Sie erzählen, wie es an Wettkampftagen zu geht, wie man Niederlagen durchlebt und das Gefühl, seine eigenen Grenzen gesprengt zu haben.
Wintergames are coming
Die Olympia-Erweiterung kommt mit sämtlichen Disziplinen seines Originals um die Ecke. Riesenslalom, Super-G, Parallelslalom und Cross sind alle mit dabei. Die Story erzählt jedoch nur den Weg vom Snowboarder in seinen Sportarten:
Slopestyle: Das Herz eines jeden Snowboarders wird hier höher denn je schlagen. Rampen, Rails, Boxen und Pipes zieren euren Weg ins Ziel. Damit ist auch klar: Mit der Erweiterung hat auch endlich der Grind seinen Weg ins Steep-Universum gefunden. Knackt die vorgebenen Punkte und sichert euch den ersten Platz.
Halfpipe: Die sechs Meter lange, abschüssige Röhre fordert Timing allererster Güteklasse ab. Wer hier stürzt, rutscht den Rest der Pipe auf dem Allerwertesten hinab. Hier punktet ihr durch Grabs, Drehungen und vorallem Variation.
Big Air: Die wohl fulminanteste Disziplin von allen wird in Pyeonchang ihr Debüt geben. Was bisher für Extremsportler und Co. ein Wettbewerb unter sich war, wird ab 2018 auch mit olympischem Gold belohnt. Höhenangst hat hier nichts zu suchen. Eine Rampe, ein Trick, Treppchen oder Krankenhaus. Hier gilts.
Der Fokus der Geschichte liegt vorallem darauf, dass mit der neuen Disziplin die Möglichkeit geschaffen ist, dass ein Olympionike dreimal Gold absahnen kann, wenn er sich in allen Wettkämpfen beweist. Dadurch wirken die übrigen (Ski-)Disziplinen etwas abgetrennt und bekommen wenig bis kein Glamour von der olympischen Inszenierung ab. Spielerisch sind sie, dank verbesserter Steuerung jedoch ein hervorragend abgestimmtes Sporterlebnis. Zudem haben sich auch kleine Bugs eingeschlichen, sodass die Interaktion mit Rails äußerst selten fehlschlägt, bzw. nicht eurer Steuerung folgt.
Zeit für die Siegerehrung
Steep – Road to the Olympics beschreibt in einer rund vier Stunden langen Kampagne den Weg eines Snowboarders. Die Erzählung und die Interviews mit Stars der Szene sorgen für eine schöne Olympia-Ästhetik. Optisch hatte Steep bereits seinen Maßstab aufgezeigt und diesen in der Erweiterung beibehalten oder sogar noch hochgeschraubt. Die Abfahrten in den asiatischen Bergen strotzen nur so vor Panorama und Kirschblüten. Auch die Soundabteilung hat sich mächtig ins Zeug gelegt. So wechseln sich ordentliche Elektrobeats und fast schon traditionell asiatische und ruhige Musik ab, die nicht die Action sondern die Optik in Szene setzen.
Allerdings leistet sich Steep auch zwei große Schnitzer. Zum einen stößt die komplette Abgrenzung der anderen Sportarten durchaus sauer auf und geht mit dem zweiten Punkt einher, dass nach der durchaus kurzen Kampagne, die Luft ebenso schnell raus, wie sie es schon beim Original war.
Ich persönlich hatte nicht große Motivation, mich nach meinen drei Goldmedaillen noch an einer Runde Super-G und Co. zu messen. Das ist besonders bitter, weil die Kampagne wirklich schnell zu und dann zu Ende geht, wenn man erst so richtig on Fire ist. Mit den erworbenen Lizenzen hätte man durchaus auch einen richtigen Olympiateam aufbauen können, welches in allen Disziplinen antritt.
Für den Preis von rund 30 Tacken kann und darf man einfach mehr erwarten und muss auch einfach mehr von Ubisoft kommen. Wer sich Steep damals nicht geholt hat, kann mit der Winter Games Edition das Grundspiel, sowie den DLC erwerben. Die Winter Games Gold Edition für 70€ enthält Grundspiel, die Road to the Olypmics sowie den Season Pass und die bisherigen DLC’s. Aber ein Richtiger Trost ist das nicht.