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Hitman: Absolution – Ein Herz für Kinder

von am 2. Februar 2013
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Lesezeit: 6 MinutenDer Hitman ist wieder da und steht vor seiner schwierigsten, vielleicht persönlichsten, Mission. Im Mittelpunkt des Geschehens steht ein Mädchen, das es zu beschützen gilt. Unser Lieblings-Klon-Killer wird zum Babysitter. Aber wer hier denkt, dass dieser Titel dadurch an Schärfe verliert, hat falsch gedacht. Mit Instinkt, Point-Schüssen und vielseitigen Verkleidungsmöglichkeiten bringt Agent 47 Leben (oder auch Tod) in die Bude.

Ja, es geht tatsächlich um ein Kind. Und wenn ich ehrlich bin, ich hab nicht so ganz verstanden warum. Am Anfang wird zwar ein Intro gezeigt, das den Anfang des Titels erklärt, doch bleibt es die Antwort auf die Fragen “Warum muss das Kind Viktoria beschützt werden?” offen. Klar ist, Diana war seine Kontaktdame bei der Agentur. Leider hatte sie sich dazu entschlossen, den Griffel fallen zu lassen und unterzutauchen. Der Plot beginnt mit dem Auftrag, Diana zu eliminieren. Diese bittet ihm vor dem finalen Schuss auch noch darum, Victoria zu beschützen. Dieses Mädchen sei sehr wertvoll. Wofür, warum oder wieso, sonst was und wann ist nicht so recht nachvollziehbar. Wirklich wichtig ist das jedoch nicht, denn selbst ohne fundiertes Hintergrundwissen kann man der dramatischen Handlung voller Fieslinge gespannt entgegensehen werden. Unser Agent wird von den eigenen Männern verraten, von der Polizei gejagt und muss dabei auch noch irgendwie die Wahrheit aufdecken. Langweilig wird es hier auf jeden Fall nicht.

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Ich seh’ was, was du nicht siehst

Guckt man sich am Anfang in den Optionen mal die Steuerung an, bekommt spontan einen kleinen Schweißausbruch, denn die Unmengen von Funktionen, die zur Verfügung stehen, machen einen schon ein wenig schwach. Na gut, man ist ja wagemütig und ein Haudegen – also ran an den Speck.

Zunächst wird man sehr angenehm durch den ersten Auftrag geführt. Das Tutorial verhält sich angenehm unauffällig und am Ende der Mission ist man auch schon voll drin. Eine der wichtigsten Funktionen ist der Instinkt-Modus. Mit dieser Fähigkeit kann man Feinde sowie Versteckmöglichkeiten nah und fern lokalisieren. Interessant sind hier die Markierungen der Wege, die die markierten Personen gehen werden. So kann man sich zeitig in ein Versteck zurückziehen oder auch den nächsten kleinen “Unfall” planen. Hilfreich ist auch das Point-and-Shoot-System, es ähnelt ein wenig der Bullet Time von Max Payne. Die Zeit wird in extreme Zeitlupe versetzt und man legt mit den Triggern die Ziele fest, die getroffen werden sollen. Ist der Schuss tödlich, wird ein Totenkopf-Symbol angezeigt. Dieser Kniff kann euch aus so mancher prekären Lage helfen und das Leben retten. Ansonsten ist der Waffenkoffer wie gewohnt bestückt mit Klavierseiten, Kanonen und für die Dramatischen auch gerne eine Brechstange, Bierflasche oder Benzinkanister. Ein netter Augenzwinker ist in diesem Zusammenhang die Mission, in der Agent 47 sich seine Silverballers wieder zurückholt. Man könnte fast meinen, er hätte in dieser Szene Emotionen gezeigt.

Spannend gestalten sich auch die vielen verschiedenen Verkleidungsmöglichkeiten und die Interaktionen durch die Umwelt. In fast jedem Auftrag hat man mehrere möglichen Garderoben zur Auswahl. Je nachdem, welche man anlegt, wird man von der Außenwelt kommentiert, angesprochen oder gegrüßt. Wenn man sich also zum Beispiel als Polizist verkleidet, muss man aufpassen, keinem anderen Polizisten zu nahe zu kommen. Denn unter Kollegen kennt man sich und es fällt schnell jemand auf, der scheinbar nicht 100% zur Truppe gehört. So verhält es sich auch unter Kellnern, Imbissbuden-Angestellten oder Gangstern. Eine andere Möglichkeit ist es auch, in den Menschenmassen unterzutauchen. Man stellt sich einfach in eine Menschentraube, geht langsam mit ihr mit oder durch sie hindurch und verbirgt durch den Instinkt-Modus sein Gesicht.

Genial ist nach wie vor der Gedanke, dass man die Missionen auf viele verschiedene Arten durchlaufen kann und die Beste zu finden macht erst den Spielspaß aus. Wann es besser ist zu schleichen, sich zu gedulden, jemanden zu betäuben… Sinnvoll ist für diese Art von Spiel definitiv die Bilanz, die an jedem Levelende angezeigt wird. An dieser Stelle bekommt man die Quittung für unnötige Todesopfer oder wenn man entdeckt wurde. So wird man, wenn man ein bisschen Sportsgeist besitzt, indirekt dazu gezwungen, auf seine Schritte acht zu geben und möglichst pazifistisch an den Auftrag heran zu gehen. Naja, so pazifistisch, wie man als Auftragskiller nun mal sein kann.

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Killerinstinkt

Die Steuerung ist angenehm intuitiv ausgerichtet. Das heißt, dass man zwar einiges an Möglichkeiten geboten bekommt, die Knöpfe, die man wirklich braucht, aber leicht einprägbar sind. Schon nach wenigen Minuten geht sie so in Fleisch und Blut über, dass ich genau nachdenken muss, um mich an die Tastenbelegung erinnern zu können. Ganz klassisch sind die Schultertasten mit Schießen, Zielen und Instinkt belegt. Mit den Sticks läuft man und guckt sich um. Das Steuerkreuz wird für die Waffenauswahl genutzt und die Knöpfe sind für die Interaktionen mit Schränken, Mauerwänden und Lüftungschächten gedacht. Simpel und schnell gelernt.

Bis in das kleinste Detail

Die Grafik ist in Hitman: Absolution ein absoluter Augenschmaus. Nach den optisch eher durchschnittlichen Vorgängern kommt unser haarloser Freund und die dreckige Welt, in der er sich bewegt, überraschend schick daher. Mit ausgefeilten Texturen bis ins Detail machen die Level in den unterschiedlichsten Settings mächtig Eindruck und vor allem Spaß. Regen, Sonne und Feuerwerk kommen super zur Geltung und versüßen jede Atmosphäre. So macht die Arbeit Laune.
Die Sounduntermalung baut eine passende Atmosphäre auf, die dem Spielverlauf eine cineastische Note verleiht. Doch nicht nur damit kann der Titel punkten, auch der Sound der Waffen und die deutschen Sprecher können überzeugen.
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Nur noch eine Mission, bitte!

Hitman: Absolution hängt bei seiner Spieldauer nun sehr stark von dem Stil des Spielers ab. Wenn ihr euch rücksichtslos durch die Aufträge ballert, werdet ihr bestimmt maximal nur 10 Stunden brauchen, bis das Ende auf der Mattscheibe erscheint. Die Gewissenhaften haben da ein bisschen mehr davon, bis zu 20 Stunden Agentenleben warten auf euch. Und wer es richtig sportlich sieht, hat einen guten Grund, nochmal von vorne zu beginnen und die Messlatte höher zu legen.

Fazit

Hitman: Absolution überzeugt mit intelligentem Gameplay, sauberer Grafik und viel Killer-Charme für eine Mütze voller Stealth-and-Action-Spaß. Der Spieler kann sich aussuchen, ob er den zurückhaltenden und geschickten Assassinen steuern möchte oder doch lieber mit der Wumme durch die Gegend ballert und den Mann fürs Grobe mimt. Untermalt von einem tollen Soundtrack kommt eine Atmosphäre auf, die dem Spielverlauf eine cineastische Note verleiht. Der Instinkt-Modus und das Point-Shooting machen die Sache rund und ermöglichen das Planen der nächsten Schritte beziehungsweise sorgen für das Erhalten des eigenen Lebens. Das einzige Manko, dass ich erkennen konnte, scheint die doch sehr dünne Handlung zu sein. Zum Glück tut sie dem Spielspaß keinen Abriss und rückt schnell in den Hintergrund. Alles in Allem kann ich sagen, dass ich bestens unterhalten wurde und viel zu oft schwer unter Spannung stand.

Und ja, ich habe mich auch erschreckt. In einer Mission schleicht man durch das von Gangstern besetzte Waisenhaus und auf einer Liege lag eine Jack-in-a-Box. Als ich daran vorbei schlich sprang sie auf und hinterließ mich mit einem Herzinfarkt. Ganz schön gemein!

Hitman: Absolution gibt es natürlich auch in unserem IKYG-Shop!

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