+ genialer Taktik-Shooter
+ futuristische Gadgets am laufenden Band
+ Waffenanpassung durch Gunsmith
+ entfaltet sich vor allem im 4-Spieler-Coop
- Ki der Singleplayer-Kameraden etwas zu gut
- Ruckler in den Zwischensequenzen
- teilweise matschige Texturen
- manchmal etwas zu actionlastig
Lesezeit: 5 MinutenDer eigentliche Release ist nun schon fast einen Monat her und erst jetzt veröffentlichen wir euch die geheimen Daten, die ich auf meiner Mission herausgefunden habe. Denn eines steht fest, diese Ghost-Spezialeinheit ist nicht so einfach zu verfolgen, wie ihr denkt. Ich habe mich für euch todesmutig in den Mittleren Osten und an die verschneite russische Grenze begeben, ein oder zweimal war es nur eine Sekunde, die über Leben und Tod entschied.
Das Ghost Recon-Team, ist eine Elite-Spezialeinheit der amerikanischen Army. Der Name dieses Teams weht daher, dass sie so gut ausgebildet sind, dass sie im besten Falle unsichtbar agieren und wie ein Geist aus dem Nichts zuschlagen. Ausgerüstet mit den Gadgets der Zukunft, ist das Ghost Recon-Truppe eine Spezialeinheit, vor der sich so mancher Feind fürchten könnte. Doch wie so oft gibt es eine Gruppe, die sich den Ghosts unermüdlich in den Weg stellt und in diesem Fall ist es eine russische Terrororganisation mit dem Namen Raven’s Rock. Dabei fing im Prinzip alles ruhig an. Eure einzige Aufgabe war es einen Sprengkopf-Transport zu sichern, sodass ihr den Weltfrieden bewahren könnt. Doch unverhofft kommt oft und deswegen entpuppt sich der Sprengkopf-Transport als Falle und pustet alle Ghosts, im wahrsten Sinne des Wortes, weg. Ein neues Team muss ran und nicht nur für Rache sorgen, sondern auch aufklären, wer hinter dem ganzen Komplott steckt. Und das ist der Moment an dem ihr, mit euren Kollegen Pepper, 30k und GhostLead, auf den Plan tretet. Es beginnt eine Hetzjagd um die Welt.
Ich reise zurück in die Gegenwart und nehme mit…
Das wohl wichtigste Feature in Ghost Recon: Future Soldier ist die futuristische Ausrüstung. Viele eurer Gadgets, die ihr in nahezu jeder Mission einsetzt, sind im Prinzip realistisch, aber lediglich noch nicht offiziell entwickelt. Eure Ausrüstung reicht dabei von Drohnen, die das Feindgebiet auskundschaften, über EMP-Granaten bis hin zu eurem Tarnanzug, der euch nahezu mit eurer Umwelt vermischt. Aber jede gute Ausrüstung ist nur so gut wie sein Besitzer und deswegen hat auch der mächtige Tarnanzug seine Schwachstellen. Zum einen werdet ihr erst dann unsichtbar, wenn ihr in die Hocke geht und zum anderen verliert er vollständig die Funktion, wenn ihr rennt, schießt oder gar entdeckt wurdet. Dadurch müsst ihr immer achtsam sein wenn es drauf ankommt den Feind unbemerkt auszuschalten, denn oft kann schon ein Fehltritt das Ende der Mission bedeuten. Doch damit das nicht passiert seid ihr im Besitz der ebenso mächtigen Drohne. Dieses kleine Wundergerät kann nicht nur durch den Luftraum alle Feinde auskundschaften und diese markieren, sondern kann sich auch in der Nähe des Bodens in einen Crawler verwandeln und mit leisen Bewegungen durch die Reihen der Gegner huschen, um sie anschließend mit einem akustischen Impuls zu betäuben. Anschließend könnt ihr die betäubten Gegner immer noch gemeinsam mit euren Kameraden ausschalten. Denn das Teamwork in Ghost Recon: Future Soldier ist das A und O in jeder Mission. Sei es beim Simultanschuss, den ihr die meiste Zeit verwenden müsst oder beim Vorstoßen in neue Areale, immer ist das richtige Timing gefragt, vor allem wenn ihr im Multiplayer mit euren Freunden zusammenspielt.
Der vierfache Spaß oder vierfache Frust
Multiplayer-Teile sind natürlich bei Shootern heutzutage nicht mehr wegzudenken. Doch wo andere Shooter vermehrt Augenmerk auf die kompetitiven Multiplayer-Teile setzen, da geht Ghost Recon: Future Soldier einen anderen Weg. Schon in der Solo-Kampagne merkt man, dass diese mit Freunden sichtlich mehr Potenzial hätte. Besonders zu merken ist es bei den Simultanschüssen, die ihr immer wieder verwenden müsst. Diese funktionieren nämlich so, dass ihr zunächst eure Feinde markiert, beispielsweise mithilfe der Drohne und anschließend zielt jeder aus dem Team auf einen Feind und alle drücken gleichzeitig ab. Während im Singleplayer absolut kein Problem besteht, da eure KI-gesteuerten Kameraden sofort abdrücken, wenn ihr abgedrückt habt, kann das in Multiplayer-Sitzungen teilweise zu echten Frustmomenten führen, wenn die Kommunikation nicht stimmt und dadurch die Mission gefährdet wird oder gar scheitert. Und für alle, die jetzt denken, dass es nur einen kooperativen Multiplayer gibt, die können beruhigt aufatmen, denn natürlich gibt es auch kompetitive Multiplayer-Modi. Diese reichen vom simplen Deathmatch bis zu Capture the Base ähnlichen Spielmodi. Mit jedem Sieg in einem dieser Modi erhaltet ihr Erfahrungspunkte, die irgendwann zur Freischaltung diverser Waffen und Ähnlichem führen. Das interessanteste Feature, im Singleplayer sowie Multiplayer, ist Gunsmith. Gunsmith ist eine Art Werkstatt, in der ihr eure Waffen bis ins kleinste Detail auseinander- und wieder zusammenbauen könnt. Viele der Dinge, die man in eine Waffe einbauen kann, wie zum Beispiel ein anderer Abzug, sind rein kosmetischer Natur, aber natürlich gibt es auch Dinge wie Zielfernrohre oder andere nützliche Gadgets, die man an seine Waffe schrauben kann.
“Cut! Cut! Wo war denn da die übertriebene Art und Weise?!”
Neben der genialen Inszenierung der einzelnen Level, die von rauer Wüste bis klirrender Eiswüste reichen, muss man Ghost Recon: Future Soldier jedoch eines aberkennen. Die Zwischensequenzen wirken einfach nur übertrieben, zwar kann es unter Umständen in der Army so zugehen, aber es wirkt trotz allem etwas aufgesetzt und überspitzt. Des Weiteren habe ich auf der PS3 einige Ruckler während dieser Sequenzen verspürt, die der Atmosphäre und Glaubwürdigkeit der Sequenzen nicht gerade positiv zusprechen. Dort wo Ubisoft versucht die Authentizität der Army zu verdeutlichen sind sie mehr oder weniger gescheitert. Und auch wenn ich gesagt habe, dass die Level gut inszeniert sind, so merkt man auch einige Schwächen bei diesen. Vor allem sind diese Schwächen zu bemerken, wenn man ein Gebäude betritt, da besonders hier die Texturen natürlich eine große Rolle spielen, wenn es darum geht, ein Spiel gut aussehen zu lassen. Die Texturen in Ghost Recon: Future Soldier sind jedoch an einigen Stellen nicht wirklich ansehnlich, auch wenn es Schlimmeres gibt. Dennoch muss man Ubisoft aber lassen, dass sie große Areale sehr gut darstellen können. Und besonders die Animationen der Charaktere, während des Spielens wirken nicht nur sehr authentisch, sondern sind es auch, da diverse Militär-Berater während der Entwicklung den Entwicklern über die Schultern schauten, um eine möglichst reale Darstellung der Bewegungen zu garantieren. Wer nun denkt, dass Animationen schön und gut sind, aber die Soundkulisse im Vergleich dazu genauso wichtig ist, der hat natürlich richtig gedacht. Die Soundkulisse von Ghost Recon: Future Soldier mag zwar keinem Battlefield 3 das Wasser reichen, aber dennoch klingt das Spiel an einigen Stellen unfassbar gut, insbesondere bei Feuergefechten oder Explosionen, die man vermehrt antrifft.
Fazit
Ghost Recon: Future Soldier ist ein solider Taktik-Shooter, der aber auch teilweise der “Call of Duty”-isierung zum Opfer fällt. Damit mein ich, dass in dem Teil der beliebten Ghost Recon-Reihe vermehrt Augenmerk auf Action gelegt wird. Das erkennt man vor allen Dingen daran, dass es Missionen gibt, die unter einem extremen Zeitdruck gelöst werden müssen und bei denen im Spiel vorgegeben wird, dass man bedacht, aber durchaus aggressiv vorgehen soll. Doch auf der anderen Seite der Medaille sieht es nicht so schlimm aus, wie es zu klingen scheint. Auch wenn der Action-Anteil in Ghost Recon: Future Soldier im Vergleich zu älteren Teilen gewachsen ist, spielen Taktik und Stealth-Einlagen natürlich weiterhin eine große Rolle. Zu erkennen ist das vor allem daran, dass das Auskundschaften mit der Drohne, das anschließende Markieren und simultane Ausschalten der Feinde ohne Alarm auszulösen einen wichtigen Teil des Spieles ausmacht. Wer vier Freunde zur Hand hat, die ebenfalls im Besitz dieses Spieles sind, kann sich auf eine grandiose Kampagne freuen, alle anderen werden zwar auch gut unterhalten, merken aber schnell, dass die KI zu gut ist. Sei es beim Retten, wenn ihr im Kampf gefallen seid, oder beim Simultanschuss.