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Burnout Paradise Remastered – On the road again

von am 29. Juni 2020
DETAILS
 
Spieldauer:

15-20 Stunden

Für Fans von:

Jeglichen Arcade-Rennspielen

Amazon-Link:

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Pluspunkte

+ sehr gut gealtert
+ alle bisherigen Fahrzeuge und Mods inklusive
+ nach wie vor tolle Crashs
+ großartiger Soundtrack
+ größtenteils sauberer Switch-Port

Minuspunkte

- keine analogen Trigger
- leichtes Kantenflimmern
- offene Welt weiterhin sehr leer

Editor Rating
 
GAMEPLAY
8.0

 
GRAFIK
7.0

 
SINGLEPLAYER
8.0

 
MULTIPLAYER
8.0

 
SOUND
9.0

Gesamt-Wertung
8.0

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SOUND

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Zusammenfassung
 

"Burnout Paradise Remastered" macht auch auf der Nintendo Switch eine sehr gute Figur. Die Optik ist gut gealtert, der Soundtrack zeitlos und die Zerstörung macht nach wie vor Spaß. Wer kleine Abstriche gegenüber der PS4- und Xbox Version verkraften kann oder bisher nicht in die Burnout-Welt eingetaucht kann hier bedenkenlos zugreifen.

 

Lesezeit: 4 Minuten2008, back on memory lane. Eine magische und unschuldige Zeit für Videospiele, frei von Mikrotransaktionen, Pay-to-Win Apps, unfertigen Titeln, verhunzten Sequels, lügenden Publishern und wegsterbenden Entwicklerstudios. Wo man sich stundenlang in den Welten von GTA IV und Fallout 3 verlieren konnte, haufenweise Zombies in Left 4 Dead und Call of Duty: World at War niedermähen konnte oder sich bei Titeln wie Dead Space (wegen des Horrors) und Alone in the Dark (wegen der Steuerung) gruseln konnte. In dieser unbekümmerten Zeit haben Criterion Games eines der unterhaltsamsten Rennspiele seiner Klasse veröffentlicht und ein stark romantisiertes Bild von illegalen Straßenrennen geschaffen. Burnout Paradise hat ja bereits zum 10-jährigen Jubiläum ein gelungenes Remaster auf der PS4 und der Xbox One erhalten (welche ich geskipped habe), zwei Jahre später folgt nun die Switch-Version. Macht es weiterhin so viel Spaß wie damals oder zerbricht es an seinem Alter und meiner Bitterkeit?

Burnout Paradise Remastered - Trailer


Let’s ride!

Muss man zu den Burnout-Spielen wirklich groß was erzählen? Es handelt sich um eine arcadelastige Rennspielserie, welche mit intuitiver Steuerung, wunderbarer Crash-Physik und einem exzellenten Soundtrack viele Gamerherzen auf lebensgefährliche Art und Weise erobert hat. Burnout Paradise hat damals den Sprung zur offenen Welt gewagt und sich von der linearen Progression entfernt – ein Punkt, der mich damals irritiert hat, da mir anfangs die nötige Struktur fehlte. Doch dann habe ich gemerkt, dass ich einfach alles Vehikelähnliche um mich herum zerlegen konnte und war weniger irritiert.

Daher will ich in diesem Test in erster Linie auf die technischen Aspekte eingehen und diese dem Alterstest unterziehen, aber auch die Portfähigkeiten der Switch analysieren. Dort hat die ansonsten wundervolle Konsole in letzter Zeit nicht besonders geglänzt – hust The Outer Worlds hust. Aber eins nach dem anderen.

Looking good, bro!

Es kommt auf die inneren Werte an und Äußerlichkeiten sollten jederzeit eine untergeordnetere Rolle spielen, das haben wir alle schon in der Grundschule gelernt. Aber verdammt, selbst zwölf Jahre später sieht Burnout Paradise immer noch ziemlich gut aus. Die Automodelle sind schick, die Beleuchtung dynamisch, die Crashs eine Freude für das destruktive Auge. Und das alles bei jederzeit geschmeidigen 60fps, egal ob am Fernseher oder mobil. Zwar muss sich die Switch den anderen Versionen geschlagen geben, da hier statt 4K nur 1080p möglich sind und ein marginales Kantenflimmern stattfindet, doch wird dies bei den Hochgeschwindigkeitskollisionen nur die wenigstens Spieler stören. Lediglich die langen Ladezeiten (zu Beginn) nerven etwas.

Aber was bringt einem die schönste Karre, wenn sie nicht gleichzeitig wuchtig klingt und vor allem wuchtig zerberstet? Genau, überhaupt nichts! Aber auch hier Entwarnung: die Autos klingen beim Überholen, als auch beim Crashen so wie sie klingen sollen. Zusätzlich wird der Klang von umherfliegenden Metall durch einen fantastischen Soundtrack unterlegt. Wie fantastisch fragt ihr? Killswitch Engage, Alice in Chains, Saosin, Brand New, Jimmy Eat World, Soundgarden, Twisted Sister und noch viele mehr. Dazu noch eine Compilation aus Originaltracks der älteren Burnout-Titel. Seit den alten Tony Hawk Titeln habe ich nicht mehr so eine gute Playlist gehört – und auch im Jahr 2020 fegt sie andere Soundtracks mit Leichtigkeit von der Bühne. Wenn DJ Atomica dann noch häufiger – also am besten komplett – den Mund halten würde, gäbe es die voll Punktzahl für die Soundkulisse alleine.

Wie sieht es unter der Haube aus?

Aber was steckt eigentlich in dem Remaster? Neben all den Originalkarren (über 130 Stück)  wurden auch alle zusätzlichen fahrbaren Untersätze (z.B. das Ghostbusters Auto!) mit eingepflegt. Außerdem kann man von Anfang an nach Big Surf Island düsen und dort die zusätzlichen Rennen und Challenges bestreiten. Überhaupt gibt es, wie schon im Original, mehr als genug zu tun und es werden einige Stunden vergehen, bis man alles gesehen, gewonnen und vor allem zerstört hat. Dass die Open World weiterhin etwas leblos wirkt und Passanten offensichtlich nicht erlaubt sind, stört dabei nur phasenweise. Dafür ist der Tag-Nacht-Wechsel ebenfalls implementiert und lässt das Spiel nochmal etwas frischer wirken.

Die Steuerung geht auch leicht von der Hand, auch wenn ich für die Gentlemen mit größeren Händen definitiv den Pro Controller empfehlen würde. Nicht allzu selten habe ich mit den Joy-Cons beim Bremsen (L) gleichzeitig die Rückansicht (ZL) aktiviert und kurzzeitig die Orientierung verloren. Und ein großes Manko bleibt erhalten: das Fehlen von analogen Triggern fällt bei Burnout Paradise weniger stark ins Gewicht als bei den seriöseren Rennsimulationen, dennoch geht dadurch die Präzision vor allem beim Driften verloren.

TÜV bestanden

Wünsche ich mir 2008 zurück? Manchmal schon. Ich war in der Oberstufe, habe Deathcore-Musik musiziert und bei Chucky auf der Couch gelegen, während er Metal Gear Solid 4 durchgezockt hat. Es gab noch keine Krankenversicherung zu bezahlen und ich hatte einen viel zu langen Kinnbart, auf den ich viel zu stolz war. Und Burnout Paradise habe ich damals auf meinem zusammengebauten PC in mittelguter Grafik durchgezockt und dabei viel zu viel Relentless Energy getrunken. Burnout Paradise Remastered ist ein wunderbarer nostalgischer Ausflug, welcher ein würdiges HD-Makeover erfahren hat. Und mit minimalen Abstrichen ist der Ausflug ebenfalls auf der Nintendo Switch zu empfehlen.

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