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Battlefield: Hardline – Die Action-Cop-Serie für Konsole und PC

von am 30. April 2015
Pluspunkte

+ spaßige Kampagne im Stile einer Action-Cop-Serie
+ viele interessante Online-Modi
+ interessante neue Gameplay Features (z.B. Festnahmen)
+ tolle Präsentation

Minuspunkte

- Kampagne teilweise vorhersehbar
- Welt wirkt gelegentlich plastisch und tot
- Online-Modus hätte mehr "Hardline" sein können
- KI mit einigen Aussetzern

Editor Rating
 
GAMEPLAY
7.0

 
GRAFIK
7.0

 
SINGLEPLAYER
6.0

 
MULTIPLAYER
8.0

 
SOUND
7.0

Gesamt-Wertung
7.0

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Lesezeit: 4 MinutenIch muss zugeben, dass ich sehr skeptisch war, als ich Battlefield: Hardline das erste Mal einlegte. Auf der einen Seite bin ich begnadeter Fan der Serie, besonders der Bad-Company-Ableger, auf der anderen Seite hatte ich die Befürchtung eine Art Battlefield im “Alarm für Cobra 11”-Gewand vorgesetzt zu bekommen. In meinem Kopf entstand schließlich ein dunkles Hinterzimmer mit drei Personen. Zwei Polizisten und demjenigen, der verhört wird.

Im neuesten Ableger der beliebten Battlefield-Serie ist der Schauplatz ausnahmsweise nicht ein Krieg, zumindest nicht direkt. Vielmehr geht es um einen Drogenkrieg, in den wir in der Singleplayer-Kampagne als Polizist Nick Mendoza geraten, der die Machenschaften der hiesigen Verbrechersyndikate aufdecken und vereiteln muss. Das Ganze läuft dabei in einem episodischen Format ab, sodass wir den Eindruck vermittelt bekommen eine Action-Serie zu schauen, an der wir aktiv teilnehmen können.

Cop #1: Doch lassen Sie mich raten, die Kampagne ist trotzdem vorhersehbar und besteht nur aus sinnlosen Schießereien?

Ganz so schlimm, wie im ersten Moment vielleicht gedacht wird, ist die Kampagne allerdings keineswegs. Zwar sind die Dialoge manchmal typisch machohaft und ein wenig flach, aber das Gameplay weiß – fast schon Battlefield untypisch – mit verschiedenen Gameplay-Elementen bei der Stange zu halten. So gibt es nicht nur sinnloses Rumgeballere, sondern auch hitzige Verfolgungsjagden, Schleichabschnitte und ein bisschen Detektivarbeit müsst ihr auch erledigen. Trotz dieser Abwechslung kommen aber auch Elemente vor, die es auf diese Art nicht gebraucht hätten und die einfach nur langatmig und monoton sind. Beispielsweise wenn ihr erneut von Verfolgungsjagd in Feuergefecht oder andersherum wechselt oder aber in sehr unübersichtlichen Arealen nach Drogenpaketen suchen müsst.

Cop #2: Aber solange genug Abwechslung gegeben ist, ist doch alles gut, nicht wahr?

Abwechslung ist wirklich gegeben in Battlefield: Hardline und beginnt beispielsweise bei den neuen Arten mit Feinden umzugehen. Anstatt sie mit roher Waffengewalt oder euren Nahkampfwaffen auszuschalten, habt ihr dieses Mal eure Polizeimarke, als eine der stärksten Waffen. Beispielsweise infiltriert ihr ein Lager der Verbrecher und schleicht euch von hinten an eine Gruppe von ihnen an. Anstatt sie alle umzubringen, bringt es euch mehr Punkte, wenn ihr stattdessen eure Marke zückt und wartet, dass alle sich ergeben haben, damit ihr ihnen die Handschellen anlegen könnt. Dieser friedvollere und stealth-igere Ansatz war definitiv eine der spaßigsten Ergänzungen in Hardline.

Cop #1: Lass mich raten: Dein tolles Schleichen funktioniert ungefähr …nie?

Während die neue Art des Take-Downs eine lohnenswerte Ergänzung war, scheitert diese Technik häufig an der gegnerischen KI. Diese ist zwar nicht doof und unfähig, wie ihr es vielleicht zuerst angenommen habt, sondern sie wirkte teilweise etwas sehr auf den Spieler fixiert. Die Situationen sind durch die typischen Battlefield-Schlachtfelder, auf denen an jeder Ecke irgendwas passiert, schon unübersichtlich genug, aber wenn die Feinde dann noch ausschließlich auf euch anspringen und eure Partner gerne Mal übersehen, dann kann das schon frustrieren. Was noch auffällig war in der Singleplayer-Kampagne, war der Vergleich zwischen Charaktere und Spielwelt. Währen die Charaktere mit recht realistischen Gesichtszügen überzeugten, wirkte die Welt an sich teilweise sehr karg und leblos, wenn nicht gerade Battlefield-typische Explosionen den Bildschirm bedeckten. Aber immerhin gibt es ja noch den Multiplayer-Modus.

Cop #2: Mit anderen das Spiel zusammen spielen, war schon immer eine gute Idee. Was soll also schiefgehen?

Erwartungsgemäß gut war der Multiplayer-Modus von Battlefield: Hardline. Zwar muss ich auch hier ein paar Abstriche der Bestnote machen, da nicht alle Modi gleichermaßen unterhalten konnten, aber das grundlegende Prinzip von Battlefields Multiplayer-Modus ist auch hier vertreten und weiß zu überzeugen. So sind wieder klassische Modi, wie Conquest und Deathmatch vorhanden, werden aber durch spezielle Hardline-Modi ergänzt. Zum einen wäre da der Hotwire-Modus, der im Prinzip wie Conquest funktioniert, nur, dass wir keine festen Punkte einnehmen, sondern in einem Vehikel herumfahren müssen, um Punkte unserem Konto gutzuschreiben. Zum anderen gibt es einen Heist-Modus, der es uns – fast schon GTA-ähnlich – erlaubt auf Raubzug zu gehen, während die Polizisten versuchen müssen, das zu verhindern. Letztgenannter Modus hat trotz seiner Parallele zu GTA leider nicht den Tiefgang, den ich mir gewünscht hätte. Weder gibt es eine Planungsphase vorab, noch großartige Abwechslung. Reise zur Markierung auf der Karte, Feuergefecht und Explosionen, Flucht, mehr erwartet uns da nicht.

Cop 1#: Siehst du? Doch nicht alles so rosig. Scheinbar macht auch der Mehrspielermodus Probleme.

Im Spielmodus Fadenkreuz müssen wir, fast wie bei Counter-Strike, eine Geisel verteidigen, bzw. sie eliminieren. Blood Money ist der Name der letzten neuen Spielvariante, in der wir darum kämpfen, wer die größte Menge Geld von einem zentralen Punkt zum eigenen Transporter bringen kann.
Eine Gemeinsamkeit nahezu aller Spielvarianten ist das Geld, das im Mittelpunkt von Battlefield: Hardline steht. Und das ist auch wichtig, denn im Gegensatz zu anderen Battlefield spielen, müssen wir dieses Mal nicht etwa ellenlang kämpfen, um genug Erfahrungspunkte zu haben, um neue Waffen und Ausrüstungsgegenstände freizuschalten, sondern wir können sie uns erkaufen. “Geld regiert die Welt” und so auch den Shop von Battlefield: Hardline.
Veteranen werden außerdem schnell merken, dass sich die Klassen etwas verändert haben. Der mobile Spawn-Punkt des Snipers gehört nun dem Engineer, der wiederum keinen Raketenwerfer mehr mit sich führt, da dieser nun auf der Map selbst herumliegt und einfach aufgesammelt werden kann. Das ist spielerisch kein großes Problem, denn im Gegensatz zu anderen Battlefield-Spielen, gibt es in Hardline weniger Fahrzeuge und gar keine Flugzeuge, die Probleme bereiten könnten.

Richter: Zeit für meinen Einsatz! Noch ein paar letzte Worte?

Battlefield: Hardline ist ein Spiel, das versucht ein Battlefield mit “Alarm für Cobra 11” oder ähnliche Dinge zu kombinieren, es aber nur zu 80% schafft. Das heißt nicht, dass der Titel schlecht ist, allerdings wirkte es mehrfach so, als wären Ideen angefangen, aber nie vollständig durchgezogen worden. Vor allem der Multiplayer-Modus wirkt wie jeder andere Battlefield-Multiplayer, mit ein paar Änderungen, damit er auf Hardline zugeschnitten ist. Die Singleplayer-Kampagne weiß aber durch das episodische Format und teilweise abwechslungsreiche Gameplay so zu überzeugen, dass sogar die gelegentlich eintönige Welt und die vorhersehbaren Ereignisse nicht so schwer ins Gewicht fallen. Am Ende hatte ich den Eindruck, dass die Kampagne Battlefield: Hardline ist und der Multiplayer-Modus so, wie immer ist, nur mit einem neuen Anstrich. Das war allerdings keineswegs schlecht und somit würde ich mich jederzeit wieder von Battlefield: Hardline festnehmen lassen. Fans der Serie und Fans von Action-Cop-Serien werden hier keineswegs enttäuscht. Diejenigen unter euch, die auf eine neue “Battlefield-Formel” gehofft hatten, könnten allerdings enttäuscht werden.

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