Lesezeit: 3 MinutenDas Internet, unendliche Daten, Seiten, Bilder, Videos, Informationen…und jugendgefährdende Inhalte. Seit Jahren versucht man hierzulande eine funktionierende Lösung zu finden, wie man Jugendliche auch im Internet schützen kann. Das betrifft die Seiten von Publisher, Entwicklern und Gaming-Webseiten, also auch uns. Wir dürften wohl alle übereinstimmen, dass Regelungen notwendig sind, doch über allem schwebt ein großes ‚Wie‘ gefolgt von noch größeren Fragezeichen. Was das Gesetz vorgibt ist richtig, doch die Umsetzung ist und bleibt ein Problem.
Eines gleich vorweg: Ich habe keine Lösung und keine Ahnung, was die richtige Methode ist. Die Methode, die den Vorgaben entspricht und gleichzeitig Erwachsenen nicht das Gefühl gibt, in ihrer Meinungsfreiheit etc. gegängelt zu werden, weil man vielleicht auf Inhalte verzichten (oder umständlich finden) muss, die einem eigentlich zustehen. Wir kennen das Problem in Deutschland ja, Spiele, die bereits ab 18 Jahren sind, werden dennoch inhaltlich zensiert, obwohl man rein rechtlich voll geschäftsfähig ist und selbst bestimmen darf, was man sich ansieht oder eben in das Laufwerk des PCs oder der Konsole schiebt. Doch zurück in die Welt des Internets, in dem es trotz aller Versuche immer noch einfach ist, Regelungen zu umgehen und alles mehr Schein als Sein ist.
Wir alle kennen bei Trailern und Gameplay-Videos die gängige Methode, das eigene Alter anzugeben. Frage: Wie viele Jugendliche geben ihr ehrliches Alter an, enttäuscht, dass sie zu jung sind und ‚leider‘ nichts sehen können?
Das war eine rhetorische Frage, denn wir wissen, dass so niemand davon abgehalten wird. Damit hat aber jede Seite die rechtlichen Vorlagen zum Jugendschutz eingehalten. Anderes Beispiel: Die hervorragende Idee, Videos erst ab 22 Uhr zugänglich zu machen. Wirklich hervorragend, denn glaubt hier wirklich jemand, dass sich ein 15-jähriger ernsthaft aufregt, weil er um diese Zeit (von den Eltern beaufsichtigt) im Bett sein muss und nicht auf den Gedanken kommt, den PC, die Konsole, die in seinem Zimmer stehen anzuschalten?
Nächstes Beispiel: Die Eingabe der Personalausweisnummer. Geht in die richtige Richtung, aber… Ich will hier keine Tipps geben, aber Jugendliche sind auch nicht dumm.
Oder der Playstation Store, der in Deutschland keine Titel ab 18 Jahren anbietet. Gute Idee, schlechte Umsetzung, vor allem für Erwachsene, die ja nun auch keinen Zugriff haben. Sollten die digitalen Verkäufe weiterhin zu- und im Handel abnehmen, dann hat Sony ein Problem und muss eine Lösung finden. Amazons Lösung, sich bei Lieferung den Ausweis zeigen zu lassen, ist in der wahrscheinlich eher digitalen Zukunft, gar keine Lösung mehr.
Vielleicht muss man hier wieder an die Verantwortung der Eltern appelieren, die sich für das Thema Internet, Medien, Games mehr interessieren müssen, ob sie wollen oder nicht. Die Generation, die nicht (wie ich und viele, viele andere) mit diesen neuen Medien aufgewachsen sind und den Umgang damit beherrschen (Ausnahmen gibts).
Warum setzen sich Eltern nicht mit ihren Kindern zusammen und lassen sich vom eigenen Nachwuchs alles erklären? Einfacher geht es in einer funktionierenden Familie wohl kaum. Dann wäre auch das Problem mit Verkäufen an Jugendlichen im Handel etwas verkleinert.
Ich will nicht abstreiten, dass ich mich als Jugendliche nicht an die Regeln gehalten habe, denn darum ist man ja in der Pubertät, um Regeln zu brechen, das war schon immer so und wird bleiben, aber Verantwortung ist wichtig. Was verboten ist, ist interessant und auch das bleibt. Vielleicht hilft der elektronische Ausweis, von allen bisherigen Methoden scheint diese noch am effizientesten. Doch bis er sich durchgesetzt hat, wird wohl noch einige Zeit vergehen, in der sich Jugendliche im Internet mal wieder älter machen, als sie eigentlich sind.
Ja, ich habe wirklich nicht die Patentlösung dafür. Wie stehts bei euch, habt ihr eine Idee, wie man das Problem lösen könnte? Wie man als Erwachsener weiterhin frei bestimmen darf und gleichzeitig den Jugendschutz einhalten kann? Postet, kommentiert und diskustiert mit.
Das leidige Thema. Altersangabe funktioniert nicht und eine bestimmte Zeit funktioniert auch nicht.
Die Lösung ist keine einfache, und meines Erachtens ist es ein Irrglaube, dass der Schutz Minderjähriger ohne Folgen für uns über 18 jährige ist.
Vielleicht braucht es aber auch keinen besonderen Schutz, sondern einfach mehr Interesse von Seiten der Eltern. Und zwar nicht nur um zu sagen, oh das Spiel ist ab 16, du bist erst 14. Das darfst du nicht spielen. Das ist der falsche Weg. Stattdessen sollte man sich mit seinem Kind gemeinsam hinsetzen und einfach Interesse zeigen.
Womöglich ist das heutige Problem der interessenlosen Eltern in Zukunft auch obsolet, da wir mit neuen Medien aufgewachsen sind und eine viel differenziertere Meinung haben. Dafür haben wir dann andere Dinge, die uns von unseren Kindern trennt, denn das ist in jeder Generation das Selbe. Die Jugendlichen versuchen eine eigene Kultur und Identität zu finden.
Ich geb MonkeyHead da vollkommen recht.
Besonders der Irrsinn einen Film, SPiel oder was weiß ich was noch, auf eine Bewertung einer angeblich freiwilligen Selbstkontrolle zu beschränken ist doch schon schlimm genug. Ja es schränkt sogar den Markt ein, Filme und Spiele werden radikal gekürzt damit man ein USK 16 oder 12 bekommt. Ich hatte das Glück meistens verständnisvolle Eltern zu haben. “Ich würd gern Assassins Creed haben, soll ein super Spiel sein, guck hier ist ein Gameplay Video das ist gar nicht so brutal…” oder auch “Ich würd gern Batman The Dark Knight gucken gehen, bin aber 2 Jahre zu jung.” Wenn es dann wirklich berechtigt war durfte ich sowas auch. Klar ich bin auch der Meinung ein 12 Jähriger sollte kein Call of Duty spielen, was ja durchaus gängig ist, aber manchmal sollte man sich auch einfach nicht auf andere verlassen und sich eine eigene Meinung bilden. Bei all den lächerlichen Versuchen wird, wie schon hier geschrieben, immer etwas auf die zurückfallen denen das eigentlich scheiß egal sein sollte. Es heißt immer mit 18 darf man selbst entscheiden, das halte ich für eine Lüge.
Spiele werden in Deutschland nicht “zensiert”. Zensur wird immer vom Staat durchgeführt. Wird ein Spiel in Deutschland “geschnitten”, dann geschieht dies durch den Hersteller und auch nur dann, wenn die Gefahr besteht, dass ein Spiel kein USK-Label bekommt. Dann wäre das Spiel nämlich stark von der Indizierung gefährdet. Der Hersteller tut natürlich alles, um das zu verhindern und beschneidet das Spiel. Zensur wäre es, wenn die USK staatlich wäre, was sie nicht ist.
Das Thema Altersverifikation hat mir als Betreiber von IKYG persönlich mehr als einmal den letzten Nerv geraubt. Denn vom Gesetzgeber her gesehen, müssten wir eigentlich technische Maßnahmen ergreifen, um sicher zu stellen, das jedes Thema nur von Usern mit dem entsprechenden Mindestalter gesehen werden darf. Da es aber keine technische, allgemeingültige Lösung gibt, werden keine Kontrollen durchgeführt und es gibt es keine Verstöße.
Interessant finde ich, was Manoel gesagt hat: Im Laden, im Kino und zu Hause vor dem Fernseher funktioniert diese Strategie mit dem “wenn die Eltern es erlauben, ist es auch in Ordnung, wenn man das angegebene Alter noch nicht erreicht hat”. Aber wie will man solche Ausnahmen im Internet regeln? Wenn eines Tages tatsächlich sowas wie “der Netzausweis” erscheint, dann fallen dort Ausnahmeregeln weg und den Websites, die eine Altersverifikation einführen, wird es von Tag 1 an deutlich schlechter gehen. Denn seien wir mal ehrlich: Der “Reiz des Verbotenen” wird auch für gigantische Klickzahlen sorgen. Kann ich in Zukunft als 14 jähriger keine Call of Duty-News mehr lesen, klicke ich nicht mehr.
Ich finde es aber nochmal einen Unterschied, ob ich eine News zu, z.B. CoD lese, oder mir einen Trailer angucke oder gar das Spiel spiele, wenn ich noch nicht das Alter erreicht habe.
Auch wenn es, wie gesagt schwierig ist eine optimale Lösung zu finden, so bin ich dennoch dafür, dass es einen Schutz gibt, denn wir sehen hier natürlich nur das Thema Trailer, Filme, Spiele, aber es gibt ja noch viel mehr. Was ist mit pornographischen Inhalten usw. Solche Dinge gehören auch dazu und da einen gescheiten Schutz zu finden, finde ich nochmal wichtiger, als wenn ich einen Trailer angucke.
Streng genommen ist es völlig egal ob es ein Trailer oder nur eine News ist. Der Inhalt um den es geht ist bindend. Bei GIGA durften wir nach einer Rüge ein Spiel, dass noch kein USK-Siegel hatte erst um 23 Uhr zeigen. Bumsegal, ob es sich um FIFA, Ponyhof oder das Todes-Geschnetzel des Todes 13.
Deshalb würden sogar News zu einem 16er Thema flachfallen, wenn man jünger als 16 Jahre ist.
Ja schon klar, ich meinte nur vom persönlichen Empfinden her. Aber da frag ich mich dann, wie es früher/heute bei Printmagazinen ist. Dürften dann Hefte nicht an Leute verkauft werden, wenn über Themen berichtet wird, die nicht für sie freigegeben sind.
Ich musste einmal meinen Ausweis vorzeigen, als ich mir ein Heft geholt habe, da war aber auch eine DVD bei. Ich weiß nicht wie das bei Heften ohne DVD oder ähnliches ist.