Lesezeit: 4 MinutenEs scheint Tradition zu sein und immer mehr zuzunehmen: Der Kampf der Gamer gegen Entwickler und Publisher. Gamer sind unzufrieden mit Spielen, mit der Preispolitik, wie sie behandelt werden. Entwickler sind unzufrieden, wie Gamer sie behandeln und Publisher scheinen sich in der allgemeinen Meinung sowieso nur für eines zu interessieren und das ist ihr Bankkonto. Woher kommt das und stimmt das überhaupt?
Grund für diese Zeilen ist, dass ich (wie ich bereits in folgendem Kommentar angemerkt habe) tierisch unzufrieden mit der Kultur im Internet bin. Ich weiß nicht warum ich mich überhaupt schere, aber es macht mir Angst, wie Leute miteinander umgehen, sobald Anonymität ins Spiel kommt. Ein anderer und wichtigerer Grund ist folgender: Wahrscheinlich habt ihr davon bereits gelesen, Black Ops II Entwickler Treyarch hat einen Patch veröffentlicht, der im Multiplayer drei Waffen verlangsamt, um die Balance im Spiel zu behalten. Die Veränderungen in der Geschwindigkeit sind für einen Laien wie mich marginal: “The DSR fire time was 0.2 seconds. It’s now 0.4 seconds. The rechamber time was 1.0 seconds. It’s now 1.1 seconds”. Für BO II Sniper-Spieler ist dies aber scheinbar überlebenswichtig. Aus diesem Grund und aus wahrscheinlich allgemeiner Unzufriedenheit mit ihrem kompletten realen Leben, ist diese Gruppe in wirklich aggressiver Weise gegen den Game Design Director David Vonderhaar online vorgegangen. Da waren nicht nur die üblichen Internetbeschimpfungen dabei, sondern Todesdrohungen. Es gibt Videos auf YouTube, in denen Spieler ihn warnen, dass sie ihn finden werden. Wegen einer Sekunde oder weniger, die die Waffe verändert wurde! Das alles passiert nicht zum ersten Mal. Robert Bowling, beliebter Community Manager von Infinity Ward, kennt das auch. Als er den Entwickler verließ, um sein eigenes Studio zu gründen, wurde ihm von allen Seiten aus der Community der Tod gewünscht. Die BioWare-Gründer Ray Muzyka und Greg Zeschuk haben das Unternehmen verlassen, nachdem die Spieler verrückt spielten, weil ihnen das Ende von MassEffect 3 nicht zusagte.
Nun kann man das Drama sicherlich nicht auf alle/oder nur Call of Duty-Spieler schieben, auch wenn die Beispiele hier das nahelegen, aber Gamer scheinen eher in diese Richtung zu tendieren als andere. Wie zum Beispiel der regelmäßige Kinogänger. Ich glaube nicht, dass Michael Bay von Transformer-Fans Todesdrohungen erhalten hat und seine Filme sind nun wirklich Mist. Wer ist eigentlich der Egoist in der Triangel von Gamer, Entwickler und Publisher? Der Publisher, der tausende von Angestellten, Lizenzen und Entwicklungskosten bezahlen muss? Der seinen Investoren Dividenden ausschütten muss, um weiterhin zu existieren und deswegen auf sein Bankkonto schaut (wie jedes andere Unternehmen in der Welt auch)? Der Entwickler, der das beste Ergebnis liefern will, der eine Idee hat und hofft, dass genau diese Idee den Spielern gefallen wird. Sein “Baby” stolz in die Welt entlässt und es gut gemeint hat, während enormer Druck vom Publisher herrscht, gute Kritiken zu bekommen? Oder eine Gruppe von Gamern, die alles nach ihrem Willen formen möchte, denen kein Spiel gut genug ist, die eine Konsole besitzen und deswegen glauben, die Weisheit über die Industrie mit Löffel gegessen zu haben?
Genau diese letzte Gruppe ist es, die uns anderen in einem genauso schlechten Licht dastehen lässt, obwohl wir nichts gemacht haben. Wie viele Medienberichte wollen uns glauben machen, dass Videospieler aggressiv sind und dann kommen hunderte von BO II Sniper-Spielern und agieren genau so. Warum Beschimpfungen? Warum kann man nicht vernünftig diskutieren, jeder Gamer will doch für voll genommen werden. Wieso sollte sich ein Publisher/Entwickler um deine Meinung kümmern, wenn du sie nicht einmal vernünftig ausdrücken kannst ohne dabei aggressiv zu sein? Und kaum hatte ich diesen Kommentar eigentlich schon fertig, geht das Drama in die Richtung Medien vs. Entwickler, was sich aber eigentlich aus dem hier genannten Gamer vs. herauskristallisiert. Ihr konntet wahrscheinlich nicht am Thema vorbei lesen. Ich kenne den “Annoyed Gamer” nicht, weil mich seine Meinung ehrlichgesagt auch nicht interessiert, Phil Fish ist tatsächlich auch in meinem Verständnis eine Diva, der erntet, was er gesäht hat. Er ist einfach ausgedrückt eine schwierige Persönlichkeit, der vor Beleidigungen überhaupt nicht zurückschreckt und Gamer allgemein des öfteren beschumpfen hat. Bleibt aber die Frage, ob das nicht das Ergebnis seines fünfjährigen Kampfes gegen seinen Geschäftspartner, Kritik der Medien und Gamer ist. Irgendwann reicht es jedem einmal. Manche Entwickler können das ignorieren, andere nicht. Menschen sind nun mal unterschiedlich. Ob es rechtfertigt, die Entwicklung eines Spiels aufzugeben weiß ich nicht. Wenn es für ihm persönlich besser ist, dann soll er es machen. Vielleicht sollte man aber einfachhalber auf Facebook, Twitter und Co. verzichten, denn Trolle sind überall. Man muss auch überlegen, dass die Presse ein bestimmtes Recht hat, Meinungen in einer anderen Weise (Freundlichkeit ist natürlich Pflicht) vorzutragen als Gamer: Wer ein Spiel testet und dabei nicht unbedingt wohlwollend mit dem Titel umgeht, hat vielleicht seine Gründe und muss da auch nicht in seiner objektiven/subjektiven Meinung angegriffen werden und dazu zählen auch Publisher und Entwickler, die sich nicht immer zurückhalten, sondern (gerüchteweise) Werbungen stoppen.
Es gibt in allen Gruppen immer Idioten, aber Videospiele sind mein Hobby, das Thema ist ständig in meinem Kopf und es macht mich wütend, wenn andere es in ein schlechtes Licht rücken und ich mich verteidigen muss (egal wer sich jetzt am Ende daneben benimmt). Das kennt wahrscheinlich der normale Fußball-Fan genauso, wenn es um aggressive Ultras geht oder der Besitzer eines wohlerzogenen “Kampfhundes”, während andere das Tier verwahrlosen lassen. Es ist überall. Der Unterschied ist, dass Gamer wohl mehr Einfluss haben (Gruß an Microsoft an dieser Stelle), leider viel Einfluss bekommen – meiner Meinung nach zu viel. Anstelle von wütendem Verhalten, kauft das Spiel doch einfach nicht. Oh, die Waffe ist zu langsam? Dann hört auf Multiplayer zu spielen und macht damit das Spiel wieder interessanter für andere Gamer, die nur Spaß wollen und sowieso keine Lust auf Online-Beleidigungen und Beschimpfungen haben. Hinter jedem Spiel stehen Menschen, ein Blick in die Credits zeigt das sehr gut. Vielleicht sollten bestimmte Gruppen mal wieder anfangen, genau diese Menschen als solche zu sehen.
Der Kunde ist König, das stimmt sicherlich, aber bis zu welchem Grad? Ab wann macht sich der König zum Narren?
Was ist eure Meinung zum Thema? Hinterlasst Kommentare und diskutiert mit.
Reaktionen und wie andere Entwickler/Redakteure mit Trollen und Beleidigungen umgehen:
David Vonderhaar
Robert Bowling
Cliff Bleszinski
Giant Bomb
Kotaku
Ist das so neu? Durch das Internet haben die Meckerer und Arschlöcher eine Plattform bekommen. Aber ich denke es gab sie schon früher. Als Gamer kann ich mich natürlich eher mit der Gamer-Seite verbinden und finde auch nicht alles toll, was gemacht wird, aber ich versuche und glaube auch von mir ein gewisses Niveau zu halten. Aber da scheine ich zu der Minderheit zu gehören. Ob das nun ein Phänomen des Internets ist oder unserer Gesellschaft, kann ich nicht sagen, wahrscheinlich bedingt sich beides Gegenseitig.
Es gibt aber nicht nur den Streit zwischen Entwicklern/Publishern und Gamern, sondern auch zwischen den Gamern und zwar zwischen den Coregamern und den Casualgamern, wobei die Aggression wohl eher von den Coregamern auszugehen scheint, die meiner Meinung nach nicht akzeptieren wollen oder können, dass es auch andere Spieler gibt. Sie wollen lieber in ihrer Blase bleiben und stehen allem Misstrauisch gegenüber was in ihre kleine Welt eindringt. Gleichzeitig wollen sie aber die Anerkennung von Games als Form der Kultur.
Ob das allerdings möglich ist, wenn sich alle beteiligten wie Kinder im Sandkasten benehmen ist für mich äußerst Fragwürdig. Ich spiele gerne und rede auch gerne mit anderen darüber, aber ich will mit den meisten eigentlich nichts zu tun haben.
Es sind ja nicht nur die Publisher die hier den Hate abkriegen. Wag es in einer Review negativ über ein Spiel zu schreiben, oder noch schlimmer, wag es zu sagen das Spiel wäre sexistisch oder frauenfeindlich oder erwähne einfach nur das Wort Frau – noch schlimmer wenn der Autor eine Frau ist – und schon bricht die Hölle aus. Und das ist nicht nur im Fall von Videospielen so.
Es ist völlig egal um was es geht; sobald man etwas schreibt das einer vokalen Minderheit (denn ich denke nicht, dass es die meisten tatsächlich stört) schon hat man es mit Todesdrohungen, oder falls man eine Frau ist, Androhungen von Vergewaltigung zu tun (seht euch nur mal das Drama darum an, dass nun Jane Austen auf einer der Pfundscheine verewigt wird, da läufts einem kalt den Rücken runter).
So ist das halt heutzutage, schöne neue Welt. Es gab zu diesem Thema auch schon Studien, die festgestellt haben, dass, solange Menschen nur als ihre Online Präsenz wahrgenommen werden, es halt einfach ist sie zu “dehumanisieren”, sodass es nicht mehr für nötig gehalten wird mit ihnen so umzugehen, wie man mit Leuten umgehen würde die man tatsächlich im echten Leben trifft. Ich denke ja man sollte es auch online so halten wie im echten Leben: wenn du nichts nettes über jemanden/irgendetwas sagen kannst, dann sag lieber gar nichts.
Oder falls Kritik – denn Kritik ist wichtig, wobei ich sie bei balancing Patches nicht verstehen kann, es sei denn sie haben irgendetwas dabei komplett zerschossen oder unspielbar gemacht, aber dann schreibt man halt nen Bug-Report – dann bitte höflich, und im Zweifelsfall kreativ!
Ja, da gibt es ganz viele Beispiele, wo sich dann eine Minderheit dazu aufmacht, so laut zu brüllen und zu haten wie eine Horde von Tollwütigen Bonobo-Affen. Wobei sie jegliche Moral und gesellschaftlichen Zwänge fallen lassen, weil sie in der Masse der Anonymität untergehen.
Im Zuge meines Päda-Studiums hab ich vor 2 Semestern ein Seminar zum Thema Diskriminierung besucht. Dort ging es zwar nicht primär um Diskriminierung im Internet sondern eher um die Motive und die Arten von Diskriminierung und eben auch um Sexismus und die Frage, ob es nicht auch Sexistisch ist, wenn es bei dem Thema meistens nur um Frauen geht, obwohl sich auch Männer sexistischen Motiven gegenübersehen. Sei es bei der Berufswahl oder bei Scheidungsfragen. Auf das Spielen übertragen bedeutet das für mich, darf ich mich als Mann darüber aufregen, dass es nur Stereotype Männer gibt? Oder darf ich das nicht?
Das ist eine echt gute Frage :D. (Es gibt zu dem Thema aber bereits sehr gut ausgearbeitete Antworten die in die Richtung gehen; ja, Sexismus dem Mann gegenüber existiert, ist aber kein Problem, da das aktuelle Machtgefüge unserer Gesellschaft dem entgegensteht, sodass eher ein Pseudoausdrück wäre und der Definition von Sexismus, die mit einer Unterdrückung einhergeht, nicht ganz entspricht – oder so ähnlich.)
Aber davon mal abgesehen… ich finde es schon traurig, dass das Internet, neben all den coolen Dingen die es hervorbringt, offenbar auch gern das schlechtestes aus den Menschen herauskitzelt.
Da könnte man schreiben man findet die Farbe blau scheiße und unabsichtlich einen shitstorm lostreten.
Ich finde es schrecklich und auch ein Bisschen unbegreiflich, wenn Leute sich an Kleinigkeiten – wie einem Balance Patch – so hochschaukeln können, oder auch bei dem mit der Pfundnote, ich meine, es ist mir doch im Grunde scheißegal was auf meinen Geldscheinen drauf ist, von den Zahlen mal gesehen, interessiert mich das doch überhaupt nicht. Nach dem Ende der dritten Torchwood Staffel gab es wohl auch Todesdrohungen gegen die Drehbuchautoren weil sie Ianto Jones getötet haben; das ist ja mal eine total überzogene Reaktion.
Wenn mir ein Spiel nicht gefällt, dann spiele ich es nicht; wenn mir ein Film nicht gefällt, dann schaue ich ihn mir nicht an; wenn ich ein Buch nicht mag, dann lese ich es nicht (zu Ende). Ist doch ganz einfach. Wenn ein Patch mir Probleme bereitet dann gibt es a) die Möglichkeit das ganz normal im Forum anzusprechen, was mitunter durchaus was bewegt, oder wenn es dadurch für mich unspielbar wird… naja, dann lass ich es halt sein.
Klar finde ich es gut wenn Publisher und Entwickler auf Spieler Feedback eingehen, aber wenn sie es nicht tun dann werden sie schon ihre Gründe dafür haben und damit muss ich dann als Kunde halt leben.
Ich könnte jetzt auch sagen, dass es Sexistisch ist, dass Sexismus gegen Männer kein Problem ist. Ich glaube nicht, dass Machtgefüge etwas damit zu tun haben, denn in den Bereichen wo es Diskriminierung gegen Männer gibt, sind die Frauen die Mächtigeren. Wie es Gesamtgesellschaftlich aussieht ist noch einmal eine andere Frage.
Ich glaube die meisten die sich über den Patch aufregen sind die Kinder die Quickscopen und da es jetzt nicht so gut geht schreiben die wütende Mails an entwickler und Todesdrohungen, weil die kein Plan haben was das bedeutet.
Ich war übrigens fertig mit den COD Spielen wie ihr vielleicht wiesst, aber vor einer Woche habe ich Black Ops 2 angespielt und das macht tatsächlich wieder bock, gibt nicht wirklich häcker, was der Frustfaktor damals bei mir war, weswegen ich aufhörte zu spielen. Der Patch stört mich nicht.
Ich freue mich sogar auf COD Ghosts.
Und, Todesdrohungen wegen einem Spiel, unnötig, aber wie der MonkeyHead sagt, das gabs damals wahrscheinlich auch schon, nur hat man es nicht so mitgekriegt.
Dass Gamer jetzt mehr einflüss haben finde ich gut, aber man muss nicht übertreiben.
Solche dinge wie, Kein DRM, Keine Ländersperre usw. bei Xbox One- finde ich gut, aber was bei Mass Effect damals passiert ist wtf, die Storyschreiber haben entschieden wie das Ende sein wird, so soll es dann halt sein, ich mochte das Ende von the Road auch nicht aber ich kann jetzt nicht sagen, schreibt es um, dreht es neu sonst…. (ok, das ist ein Film, mir fällt nur kein Spiel gerade ein wo das Ende wirklich schlecht war)
Ja, was ist mit solchen Sendungen wie Das Model und der Freak, da sind frauen die über Männer herziehen und sagen wie scheisse die Aussehen zB und niemanden stört es, stellt euch vor es wäre anders rum, da wäre der Aufschrei aber gross!
Hier eine gute Sendung über Das Model und der Freak mit Lars Golenia (der ist übrigens Lehrer), guckt es euch an, ist wirklich gut.
http://fern-gesehen.com/index.php?id=9&tx_ttnews%5Btt_news%5D=62&cHash=41ff7e911d7941f6ad424ffa7e0b2d73
Der Link funktioniert irgendwie nicht
http://blip.tv/fern-gesehen/fern-gesehen-35-das-model-und-der-freak-5340302
Und ja, das mit dem Sexismus ist so ne Sache, die (ich sag mal) Femnazis, deren Texte ich öfter mal bei tumblr sehe haben da so ihre Ansicht und viele andere haben eine andere… und mir ist das eigentlich alles irgendwie Banane solange ich für gleiche Arbeit gleich bezahlt werde (lol ich weiß, shallow und geldgeil, aber so bin ich halt) – ich würde allerdings Idioten-TV Sendungen generell nicht als Maßstab nehmen (bestätigt übrigens wieder warum ich kein Fern sehe). Und dabei gibt es auch genügend Sendungen wo man über Frauen herzieht, zum Beispiel Germany’s Next Topmodel :D.
Die Frage ist halt, ist das wirklich so das mit diesen völlig überzogenen Reaktionen früher wirklich schon gab und man hat das nur nicht mitbekommen, weil es sich ja nicht so einfach verbreiten ließ, oder ist das nicht doch erst eine Neuerung der letzten Jahre?
Natürlich gab es die früher schon, aber vor dem Internet hatte man nur seinen eigenen kleinen Kreis mit dem man sich unterhalten und ausgetauscht hat über Spiele, Filme und andere Dinge und da hat man bestimmt auch schon gemeckert, vielleicht noch mit ein wenig mehr Anstand, aber das Niveau ändert ja nichts am Thema an sich. Heute kann sich jeder darüber auskotzen, was ihm nicht gefällt und die kompatible Masse ist heute viel größer und die Trolle, Hater und selbst ernannten Meinungsmacher sind nunmal lauter als die Zufriedenen, die vielleicht einfach lieber das Spiel spielen oder den Film gucken, weil sie nicht so kommunikativ sind.
Ja… das stimmt. Wer Zufrieden ist hat ja auch meistens nix zum drüber meckern :D. Warum also herumschreien? Die meisten zufriedenen Spieler nutzen auch die Foren gar nicht, sodass die meistens wohl gar nichts von diesen Debatten mitkriegen, und melden sich daher nicht zu Wort.
Aber kannst du dir echt vorstellen, dass Leute früher schon Todesdrohungen in Briefform zu Entwicklern oder so geschickt haben? Ich stell mir das als doch eher unwahrscheinlich vor, weil es halt viel mehr Aufwand bedeutet als ein Tweet oder Forums-post etc.
Ich sage ja nicht, dass es nicht schlimmer geworden ist. Das ist es. Aber man konnte auch damals schon Briefe schreiben an die Publisher und da waren bestimmt auch schon heftige Briefe mit bei. Es gab Leserbriefe, und da haben Spieletester bestimmt auch schon heftige Reaktionen bekommen. Die wurden aber dann nicht abgedruckt, also weiß man auch nichts davon. Heute kann man aber alles lesen.
“…(lol ich weiß, shallow und geldgeil, aber so bin ich halt)…” da ist nichts schlimmes daran Geld für die Arbeit die man macht kriegen zu wollen 🙂 und ja natürlich sollten Frauen wenn sie das gleiche machen wie die Männer genau so viel geld bekommen.
Bei Germany’s Next Topmodel ist aber auch die Klum dabei und die heisst es gut wie es aussieht. Naja egal ich sehe ja auch nicht fern, ich gucke mir nur Fernsehkritik TV und Fern-Gesehen an, um zu wiessen was für ein Dreck jetzt im TV läuft.
“…. ich würde allerdings Idioten-TV Sendungen generell nicht als Maßstab nehmen…” hast du recht, das problem ist viele glauben immernoch das was im Fernsehen gezeigt wird ist alles echt… und zB Galileo ist wirklich nur dumm…
Ich könnte viel darüber reden, aber dann gehen wir nur weiter Off-Topic.
Ja, ich persönlich glaube schon, dass auch damals ein paar Drohbriefe raussgegangen sind, aber natürlich war es nicht so extrem wie jetzt.
IdiotenTV gab es, gibt es und wird es immer geben, weil es immer eine kompatible Masse geben wird und das sind nicht nur die Menschen mit geringerem Bildungsniveau. Das sind auch die Gebildeten. Beide schauen aus einem anderen Grund, zumindest sagen sie das von sich, aber für die Quote ist das vollkommen egal.
Bei Themen wie GNTM, DSDS und so weiter, darf man aber auch nicht außer Acht lassen, dass es immer noch auf freiwilliger Basis beruht. Mit welchen Versprechungen sie gelockt werden, steht auch zur Disposition, aber das Fernsehen und noch mehr das Internet sind nur Spiegelbilder unserer Gesellschaft. Egal wo auf der Welt.
Ja, ich kenn auch so ein paar arme verirrte Seelen die sich diesen Quatsch ansehen. (Und was ich von der Klum halte möchte ich lieber nicht öffentlich aussprechen.)
Hm. Ach ja… Leute sollten sich einfach nicht so aufregen. Wenn mir was nicht passt, dann lass ich es halt, schließlich zwingt dich ja keiner.
Die Frage ist halt, ob das in letzer Zeit nicht immer wieder versucht wird solche Shitstorms quasi zur Erpressung von Entwicklern zu nutzen; schließlich kann man immer drohen dass sie die Spiele nicht länger kaufen, etc. keine Abogebühren mehr zahlen und so weiter. Die Frage ist halt – wieviel wahres ist das dran? Geredet wird viel. Ich find das Ende von Mass Effect 3 immer noch scheiße, hab aber jeden DLC gekauft (und noch nicht gespielt, lol) und ich wette, dass viele von denen die total “OMG das ist doch alles scheiße, ich spiel nie wieder ein BioWare Spiel” drauf waren das auch gemacht haben und sich vermutlich auch das nächste Spiel von BioWare kaufen werden.
Es bleibt also die Frage wie die Publisher am Ende mit sowas umgehen, bzw. wie sie mit sowas umgehen sollten.
Wer einmal gemerkt hat, wieviel Macht man haben kann, ob alleine oder als Gruppe, der will das dann immer und immer wieder haben. Und dabei wird er dann immer irrationaler.
Ich glaube ja, dass vor allem Jugendliche Twitter und Kommentare als Ventil für ihr verkorkstes Leben nehmen und deswegen keine normale Kultur herrscht. Ich weiß nicht mal, wie vielen man wirklich einen Vorwurf machen kann, weil die Ursache liegt wahrscheinlich tiefer. Man wird ja nicht aggressiv geboren, irgendwas lief schief. Das war auch früher sicherlich so (wenn auch auf andere Weise), aber nicht so ausgeprägt. Ein Patch rechtfertigt einen solchen Aufstand auch gar nicht (es wurde ja teilweise angedroht, dass man die 14jährige Tochter findet und vergewaltigt).
Ich weiß nicht ob es immer nur die Kiddies sind, die meckern und haten, als gäbe es kein Morgen. Guck dir Fish und Beer an, die sind keine 14 mehr. Intelligenz hängt meiner Meinung nach nicht vom Alter ab und was sich schickt oder was anerkannt ist, wird von uns allen bestimmt, weil wir Regeln aufstellen die Sagen, dass ist in Ordnung und das nicht. Im Internet hätten wir gerne auch so etwas, aber das ist nicht möglich. Vielleicht gibt das Internet einen Ausblick darauf, wie die Welt aussehen würde, wenn es keine Grenzen und Trennungen mehr in Form von Ländern oder Kulturen und anderen zivilisatorischen Errungenschaften mehr gibt. Dann sucht man sich andere Merkmale, die zur Ab- und Ausgrenzung führen. Mit dem kleinen aber wichtigen Unterschied, dass es im “Reallife” noch Regeln, Gesetze, Normen und Werte gibt.
Ja, aber ich denke schon, dass sie schlimmsten Hate Kommentare in Bezug auf Games von jüngeren Spielern kommen, und damit meine ich nicht unbedingt das Alter – schließlich dürfen die das offiziell ja eh nicht spielen – sondern eher in Bezug auf real-life Erfahrungen; ein Familienvater wird selten die Energie für sowas aufbringen, und auch niemand der gerade 8 Stunden Frühschicht gearbeitet hat, ganz einfach weil man sich dann sagt: ist mir doch egal.
Ich weiß nicht, ich bin in jedem Fall immer irgendwie erschüttert wenn sowas mal wieder in meinem Feed-Reader oder bei tumblr auftaucht, weil ich mir denke: geez people, take a chill pill.
Es ist eine Sache ob man etwas einfach nur scheiße findet und das zum Ausdruck bringt – ich finde ja, man sollte das immer noch auf eine vernünftige Art und Weise machen, aber Meinungsfreiheit und so – oder ob man Drohungen gegenüber anderen ausspricht. Das geht definitiv zu weit.
Da stimme ich dir vollkommen zu, aber vielleicht sind es auch gerade die Familienväter und gestressten Arbeiter, die zum Hate neigen, weil sie ein Ventil brauchen für den aufgestauten Stress und die zurückgehaltene Wut und Aggression. Und die entlädt sich dann eben da.
Mir gehen die ganzen Kiddies auch aufn Sack, egal ob im Internet oder in der Realität. Und ich studiere ja Päda und die Wahrscheinlichkeit, dass ich dann mit solchen Leuten zu tun habe ist besonders hoch. Mir gingen eine Woche nach meinem Schulschluss die Schüler schon auf die Nerven.
Hahaha. Ja, wer weiß bei wem sich das so aufstaut, aber auf jeden Fall ist es zuviel und passiert immer häufiger (es gab übrigens gerade erst eine Studie die eine Korrelation zwischen extremenen Wetter und interpersoneller Gewalt festgestellt hat, je extremer das Wetter, desto mehr Gewalt gegen Mitmenschen wurde verübt – vielleicht bezieht sich das auch auf das Internet).
Ja, das mit den Schülern kenne ich. Ich mag eigentlich Kinder, aber manchmal sitz ich morgens mit so Schülern im Bus, da kann ich meinen Gehirnzellen beim zerplatzen zuhören wenn die sich unterhalten.
Ja, das war bei mir so, als ich mit dem Bus zu meiner Zivi-Stelle gefahren bin und ich morgens die ganzen Schüler sah. Dabei war ich offiziell eine Woche vorher selbst noch einer von Ihnen.
Ich finde solche Studien immer etwas merkwürdig, weil ich nicht weiß, wo da der Zusammenhang ist. Da kann man auch gesteigerte Aggression und die Schuhgröße miteinander vergleichen. Da kommt man auch auf ein Ergebnis, aber welche Aussagekraft hat das?
o-oh, IKYG ist eine kinderfeindliche Seite? Denn ich bin der selben meinung^ 🙂
Ok, das mit dem schlechtem wetter kann ich sogar irgendwie vestehen, vielleicht weckt es der Uberlebensinstinkt oder so, aber ich glaube nicht, dass es sich auch auf Internet ausweitet.
Das Internet ist nur eine weitere Form, wo sich Menschen begegnen können. Mit dem Vor- und Nachteil, dass sich keiner zu verraten braucht. Sondern schön Anonym bleibt.
Was heißt Kinderfeindlich? Ich hab nur was gegen Kinder die nervende asoziale Dumpfbacken sind, aber das gilt für Erwachsene genauso.
@MonkeyHead yeah 😀 das fast meine Gedanken ziemlich gut zusammen. Ich mag Kinder – mehr vielleicht als ich erwachsene Menschen mag – aber einige die ich so gelegentlich im Bus mitkriege sind leider absolut unerzogen, oft respektlos gegenüber anderen und kennen keine Grenzen – und das hat sicherlich Einfluss auf ihr online Verhalten. Ich vermute also das wird in den folgenden Jahren nur noch schlimmer werden.
Vielleicht sollten sich die anständigen auch einfach mehr und öfter zu Wort melden. Dann merkt man vielleicht, dass die Anständigen in der Überzahl sind.
Das war doch nur ein Witz, ich habe nichts gegen Kinder, ausser den CoD Kiddies und anderen ungezogenen, assigen, respektlosen… und ja die Erwachsenen sind manchmal auch so..
Aber gut, jetzt sind wir schon wieder weg vom Thema.
Du brauchst dich doch nicht rechtfertigen.
Es gibt halt solche und solche. Im Reallife und im Internet.
Ich hätte ja gerne normale Kinder in meiner Nachbarschaft, aber deren Eltern kümmern sich ein Dreck um den Nachwuchs. Die legen es richtig darauf an, dass ihnen wildfremde Menschen die Leviten lesen und dann ist auch Ruhe. Aber ehrlich, die schmeißen mit allem nach dir was sie finden, zünden Sachen an, machen alles kaputt, weil keiner den Kleinen irgendeine Grenze setzt (ist natürlich auch schwierig, wenn man betrunken im Pub sitzt und keine Zeit für die Kinder hat). Das ist echt traurig. Was ich schon alles erlebt habe… da wäre in Deutschland schon lange das Jugendamt eingeschaltet.
Das klingt echt heftig. Da will man die Eltern am liebsten immer wieder mit dem Kopf auf den Tresen Hämmern und wenn das nicht hilft, sind die Kinder ihre Eltern wenigstens los.