Lesezeit: 5 MinutenSie haben bereits einen Sommerurlaub auf einer Insel voller Zombies überlebt. Sie wähnten sich in Sicherheit. Aber niemand ist sicher vor den Zombies. Ganz besonders nicht in Dead Island: Epidemic einem weiteren Spiel in der Zombiewelt. Der Publisher ist mit Deep Silver gleich geblieben, geändert hat sich allerdings der Entwickler. Nicht mehr Techland, sondern die Stunlock Studios haben sich dem Zombie-Gemetzel angenommen. Was das unter anderem für das Spiel heißt, sagen wir euch in unserem Test.
Der erste Teil der Serie ist in Deutschland indiziert, deswegen nur ein paar Worte zum Inhalt, der wohl den meisten sowieso bekannt ist: Es ging um Zombies. Um massive Horden von Zombies, die auf einer tropischen Urlaubsinsel auftauchten, über Nacht unfassbar viele Urlauber infizierten und damit das Szenario für einige Überlebende schufen, die nun versuchten, zusammen gegen die Zombies zu kämpfen und die Insel zu verlassen. Und in der Tat gab es einige Überlebende, die eine neue Insel erreichten und dort auf normale Zustände hofften. Sie träumten davon, Nachts wieder ruhig schlafen zu können und nicht noch mehr Freunde an die Zombies zu verlieren. Doch in Dead Island: Epidemic müssen die Überlebenden feststellen, dass dem nicht so ist. Denn nicht nur ist die kleine Tropeninsel voller Zombies, sondern offenbar die ganze Welt. Und somit beginnt ein neuer Kampf ums Überleben.
Vom Metzeln und Vorräte sammeln
Dead Island: Epidemic ist ein MOBA – beziehungsweise ein ZOBA, wie es von Publisher Deep Silver bezeichnet wird – bei dem immer wieder neue Figuren mit unterschiedlichen Fähigkeiten gewählt werden. Mit diesen tritt man online gegen Zombies und/oder andere Spieler an. Abhängig ist dies von dem jeweils gewählten Spielmodus, von denen es bisher zwei gibt:
Im “Horde Mode” spielt man mit bis zu drei weiteren Spielern zusammen in einem Team. Immer wieder muss man neue Wellen von Zombies niederringen. Gleichzeitig muss man versuchen, möglichst schnell zum Zombie-Boss zu kommen und diesen zu töten. Je schneller man dies schafft, desto besser die Wertung. In diesem Modus geht es quasi gar nicht um taktisches Denken, sondern lediglich ums niedermetzeln der Zombies. Was zumindest ganz schön ist, wenn man gerade aus der Uni oder von der Arbeit nach Hause kommt, und den Abend mit etwas flacherer Unterhaltung ausklingen lassen möchte.
Im “Scavenger-Mode” spielt man in einem Team mit bis zu drei anderen Spielern, gegen zwei andere Teams. Jede Gruppe hat den Auftrag, möglichst viele Vorräte zu sammeln, welche man im Kampf gegen Zombies erhält. Gleichzeitig müssen Stützpunkte erobert und gehalten werden. Sowohl für das Sammeln, als auch für das Erobern, gibt es Punkte. Das Team, welches als erstes 900.000 erreicht gewinnt. Im Vergleich zum Horde Mode geht es hier viel mehr darum taktisch zusammenzuarbeiten und als Gruppe zu überleben. Dies ist jedoch auch gleichzeitig die große Schwäche dieses Modus, denn ein schlechtes Team bedeutet auch gleichzeitig, dass man verloren hat, wohingegen es beim Horde Mode ziemlich unerheblich ist, ob der Rest des Teams wirklich viel tut oder nicht.
Egal für welchen Modus man sich entscheidet, man kann von Anfang an zwischen drei verschiedenen Figuren wählen. Da ist zum einen Berg, der eher der Tank unter den spielbaren Figuren ist. Er erleidet relativ wenig Schaden und kann gut austeilen. Amber ist der Supporter und Healer. Und zum Schluss gibt es noch Isys, die Massenschaden und Verwüstung anrichten kann. Im Gegensatz zu anderen MOBAs macht es hier durchaus Sinn häufiger mit einer Figur zu spielen, da die jeweiligen Figuren auch außerhalb der einzelnen Runden im Level aufsteigen, dadurch zusätzliche Fähigkeiten erlernen und stärker werden. Zusätzlich bekommt auch der Spieler selbst Punkte und steigt im Level auf wodurch er zum Beispiel am Anfang die Spielmodi freischalten kann.
Und dann sind da auch noch die Waffen. Als Belohnung erhält man im Spiel immer wieder Gegenstände, aus denen sich Waffen zusammenbauen lassen. Benötigt wird nur eine “Workbench”, an der man fleißig Objekte in Waffen verwandeln kann. Diese können dann im Kampf gegen Zombies und Spieler verwendet werden. Momentan gilt also die Divise: Wer häufiger spielt, hat höhere Chancen zu gewinnen. Zumindest theoretisch, denn rein praktisch können sich Spieler auch von echtem Geld In-Game-Währung kaufen und mit dieser weitere Figuren, Waffen, Waffenpläne, Boosts und Heil-Items kaufen. Ob dies im weiteren Verlauf zu pay-to-win führt, darüber kann man momentan nur spekulieren. Die Grundlage ist dafür jedoch schon geschafft worden.
Grafik, Sound, Action!
Wenn dieses Spiel free-to-play wäre, dann würde ich nun darüber schreiben, dass es eine recht gute Grafik besitzt. Ist es aber nicht. Wer Dead Island: Epidemic spielen möchte, muss dafür bezahlen. Und wenn ich für ein Spiel bezahle, dann hätte ich gerne auch Grafik, die – nunja – mit heute gängigen Standards mithalten kann. Leider sieht das Spiel schlechter aus, als Teil eins und überzeugt auch mit seiner Musik nicht wirklich.
Die Texturen sehen selbst auf der höchsten Einstellung noch matschig und irgendwie pixelig aus und auch Schattenwurf und andere Effekte wirken eher wie ein Browsergame. All das würde mich nicht allzu sehr stören, wenn es in der Closed Beta – in der sich das Spiel momentan noch befindet – massive Bugs geben würde. Da wäre zum Beispiel der Effekt, das die Spielfigur plötzlich irgendwo hinspringt ohne, dass man sich bewegt hat. Oder, dass Zombies eben einfach nicht sterben, obwohl man sie angreift. Manchmal scheinen Dinge auch einfach zu verschwinden. Und leider ging es nicht nur mir so, denn man liest im Internet immer wieder die gleichen Beschwerden. Die einzige Möglichkeit diese Probleme zu umgehen scheint momentan noch darin zu liegen die Grafikeinstellungen soweit wie möglich zu reduzieren. Deep Silver hat also noch Einiges zu tun, bevor das Spiel wirklich veröffentlicht werden kann.
Wie lautet also das Fazit?
Als jemand der gerne MOBA’s spielt, habe ich mich wirklich auf dieses Spiel gefreut. Was kann denn noch cooler sein als ein MOBA mit Zombies? Ein ZOBA, bei dem die Grafik einigermaßen in Ordnung ist und den Spielfluss nicht behindert vielleicht. Oder eines, welches nicht schon von Anfang an auf Pay-to-win abzielt. Oder wenn es schon anbietet, dass man Gegenstände, die das Spiel massiv beeinflussen können, kaufen kann, dann sollte man vielleicht das Grundspiel nicht auch schon mit einem Preis belegen. Zumindest die Spielmodi finde ich recht vielversprechend und wer weiß wie sich das Spiel weiterentwickelt, wenn es erst einmal aus seiner Beta-Phase hinaus ist.