Lesezeit: 4 MinutenEinigen jüngeren Gamern dürfte die Twisted Metal-Reihe nicht mehr viel sagen, doch erstaunlicherweise ist sie Sonys Dienstälteste Exklusiv-Reihe. Erstmalig 1995 für die PlayStation erschienen und immer mal wieder mit mehr oder weniger guten Fortsetzungen bedacht hat sie doch tatsächlich bis heute überlebt. Nun ist mit Twisted Metal (2012) ein Reboot für die PS3 erschienen, das wir uns einmal etwas näher angeschaut haben.
Trügerische Erinnerungen?
Bis auf das Original von 1995 habe ich nie wirklich einen Teil der Twisted Metal-Reihe ausführlich gespielt und wenn ich hier und jetzt behaupten würde der erste Teil wäre ein grandioses Videospiel gewesen würde mir wahrscheinlich jemand zu recht unterstellen meine Erinnerung wären “leicht” getrübt. Nichts desto trotz hat es die Mischung aus Mario Kart, Destruction Derby und keine Ahnung was damals irgendwie geschafft sich in meinen Gehirnwindungen zu verankern und da bis heute zu bleiben.
Vor allem dieser Eiswagen mit Lenkraketen, die nie wirklich schöne Grafik, ein Splitscreen-Modus und eine absolut nicht komfortable Steuerung. Nicht gerade Erinnerungen die Vorfreude auslösen sollten, aber genau das passierte als ich vor einiger Zeit erfuhr, dass ein neuer Teil auf dem Weg ist. Ein Reboot. Mal wieder. Mein erster Gedanke war: Cool, her damit!
B-Movie trifft Renn-irgendwas:
Gesagt getan und ab hinters Lenkrad geklemmt. Zunächst natürlich den Story-Modus. Zu zweit per Splitscreen. Dieser umfasst insgesamt drei Kapitel in den man jeweils in die Haut einer anderen Figur schlüpft. Einem ehemaligen Familienvater und Eisverkäufer, der zum munter mordenden Clown wird nachdem er sein altes Ich samt Frau und Kinder beseitigt. Einer ehemaligen Schönheitskönigen, die bei einem Unfall eine kleine Narbe im Gesicht zurück behält und deshalb durchdreht. Und dem Sohn eines ehemaligen Stundmans, der sich an dem Mörder seines Vaters rechen will.
Mal davon abgesehen, dass es spielerisch keine Unterschiede macht welches der drei Kapitel ihr gerade spielt sind alle drei Geschichte, die vor mit echten Schauspielern vor animierten Hintergründen erzählt werden, herrlich trashig, teils blutig und zu recht ab 18 Jahren. Man sollte aber wohl einen Faible für trashige Horrorfilme haben um das genauso zu sehen wir ich.
So richtig als Rennspiel kann man Twisted Metal wohl nicht bezeichnen, mangelt es doch fast immer an einer richtigen Rennstrecke mit Start und Ziel. Außerdem spielt es eher eine Rolle wer länger überlebt oder mehr Punkte durch Abschüsse sammelt als als Erster irgendwo anzukommen.
Dauerfeuer bis der Gegner brennt:
Im Grund spielt es aber auch keine Rolle was Twisted Metal nun genau ist solange es Spaß macht. Und das tut es! Sowohl offline (am besten zu zweit) als auch online bietet Twisted Metal unfassbares Chaos, Zerstörung, Dauerfeuer, Arcade, Vollgas, absurde Waffen, unrealistisches Fahrverhalten, Action, Metal-Musik, Action, Action und Action. Erstaunlicherweise funktioniert dies trotz überladener und im Grunde völlig unrealistischer Steuerung bestens. Warum genau kann ich auch nicht erklären. Vermutlich trifft Twisted Metal einfach irgendeinen Nerv im Gehirn der nach etwas verlangt.
Da der Story-Modus relativ kurz ist (etwa 5 Stunden) geht es danach relativ schnell rüber in den Online-Part von Twisted Metal. Dieser bietet neben verschiedenen Standard-Modi wie Deathmatch und Co. noch ein Highlight, nämliche den Nuke-Modus. Hier kämpfen unter anderem zwei Teams mit jeweils einem Anführer gegeneinander. Während das verteidigende Team die Aufgabe hat den Anführer und eine Statue zu beschützen muss das angreifende Team den Anführer entführen um ihm zu zwingen eine Atombombe auf die Statue ab zu feuern.
Fazit:
Twisted Metal ist das Tomb Raider unter den Racern. So oft wieder neu aufgelegt und trotzdem irgendwie noch immer das gleiche. Twisted Metal ist Mario Kart für Erwachsene. Statt mit roten Schildkröten zu schießen benutzt man eine ferngesteuerte Krankenliege inklusive Patient und Sprengstoff. Twisted Metal ist Destruction Derby mit noch weniger Regeln. Twisted Metal ist der B-Movie unter den Videospielen. Zwischensequenzen so schlecht das sie schon wieder gut sind. Eine Steuerung so überladen und unrealistisch, dass man überfordert aber trotzdem nicht genervt ist. Twisted Metal ist die älteste exklusive Reihe für Sony-Konolen. Twisted Metal ist sicherlich kein grandioses Spiel aber es macht Spaß und keiner weiß wirklich warum.
bastian
Wuchs in Gefilden auf in die andere sich nur begeben, wenn ihnen Geld herunter fällt. Konnte damit nicht umgehen, wurde größer als viele aber doch kleiner als NBA-Profis. Schreibt seit 201? für IKYG über Videospiele und hat ähnliches vorher lange Zeit für www.gruselseite.com über Horrorfilme gemacht. Nur anders halt. Hat soviele nerdige Hobbys, dass er sich meist nicht entscheiden kann, welchem er nachgehen soll und deshalb den ganzen Tag verzweifelt Kaffee trinkt und F5-drückend Kicker.de ansurft und auf den Abend wartet.Du musst eingeloggt sein zum kommentieren
Geiler Scheiß!
Das trifft es in etwa 😀