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Fire Emblem: Fates – Wem Schach zu simpel ist

von am 17. Juni 2016
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Lesezeit: 5 MinutenFire Emblem ist eine dieser Spielereihen, die mir überall über den Weg laufen und für die ich mich immer interessiert habe, aber die ich nie in den Genuss gekommen bin, zu spielen. Da war für mich klar, dass ich mit dem Kauf meines Nintendo 2DS nicht drum herum kommen würde, einen der beiden neuen Teile anzutesten, zumal mir die neuen Spiele wärmstens empfohlen wurden. Also wollte ich mir selbst ein Bild davon machen und habe direkt begonnen, meinen Charakter zu erstellen und mich ins Abenteuer zu stürzen. Das Konzept fand ich von vornherein sehr interessant. Ganz in Pokémon Manier kamen mit Fire Emblem: Fates nicht nur einer, sondern gleich zwei Spiele in die Regale hiesiger Videospielhändler, nämlich Vermächtnis und Herrschaft. Nicht zu vergessen Offenbarung, welches ihr euch mit der Collectors Edition oder im eShop holen könnt. Dementsprechend fällt diese Review ein wenig anders aus, als sonst, denn ich habe mir ein wenig Hilfe besorgt in Form meiner lieben Redaktionskollegin Sophia, mit der ich mir diesen kleinen Artikel hier teile. Was das Strategy RPG taugt und ob es den Ansprüchen der Fans gerecht wird oder nicht, das haben wir beide für euch herausgefunden. Doppelt hält bekanntlich besser.

Fire Emblem Fates - Launch-Trailer (Nintendo 3DS)

Doppelt so viele Spiele = Doppelt so viel Spaß?

Zunächst rollte ich die Augen, als ich erfuhr, dass Nintendo nun auch bei Fire Emblem zwei Mal das gleiche Spiel herausbrachte, um doppelt so viel Geld einnehmen zu können. Offenbarung lasse ich da erst einmal aus der Wertung heraus. Der Vergleich zu Pokémon war jedenfalls naheliegend und natürlich hatte ich damit gerechnet, dass Sophia und ich im Prinzip das exakt gleiche Spielerlebnis haben würden. Und auch wenn Vermächtnis und Eroberung vom eigentlichen Spielprinzip her exakt identisch sind, so finden sich doch einige gravierende Unterschiede, die ein solches Zweispielesystem in meinen Augen fast schon rechtfertigen.

Unsere Geschichte beginnt auf dem Schlachtfeld, wo die ruchlose Streitmacht der Nohren auf die ehrenhafte Armee der Hoshido prallt. Unser Protagonist steht dort ein wenig zwischen den Stühlen, denn obwohl er Zeit seines Lebens bei den Nohren gelebt hat, findet er heraus, dass diese ihn als Kind entführt hatten und er ursprünglich in den Reihen der Hoshido geboren wurde. Und es liegt am Spieler, sich zu entscheiden, für welche Armee man kämpfen möchte. Dies geschieht allerdings nicht wirklich im Spiel, sondern schon viel früher und zwar beim Kauf des Spiels. So entscheidet man sich mit dem Kauf von Herrschaft für die Seite von Nohr und in Vermächtnis die Seite der Hoshido. Unser Avatar allerdings ist kein sonderlich großer Kriegsfreund und möchte, egal welche Seite man wählt, am liebsten das Töten gänzlich stoppen. Ich möchte nicht zu viel vom Plot vorwegnehmen, aber wer fürchtet, sich mit dem Kauf von Herrschaft als ruchloser Kriegstreiber zu outen, der darf beruhigt sein, denn auch wenn die Nohren auf den ersten Blick wie die ‚Bösen‘ wirken, stellt sich mit der Zeit heraus, dass sich Fire Emblem nicht in derartigen Extremen bewegt, sondern die Grenzen zwischen Gut und Böse erfolgreich zu verwischen vermag. Und insbesondere der Protagonist nimmt eine bewusst neutrale Position ein, weshalb auch Musterknaben wie ich ihren Spaß an Herrschaft finden können.

Sieht gut aus, hört sich gut an…

Die Optik von Fire Emblem ist wie immer im Anime-Stil gehalten und etwas Anderes hat wohl auch niemand von einem alt eingesessenen J-RPG wie diesem nicht erwartet. Die Zeichnungen sind sehr detailreich und insbesondere die Zwischensequenzen holen alles aus dem Nintendo Handheld heraus. Die eigentliche Ingamegrafik muss unterschieden werden zwischen dem Schlachtfeld-Modus und dem eigentlichen Kampfmodus. Während das Schlachtfeld in gewohnter Manier eher schlicht gehalten ist, warten die Kämpfe mit flüssigen Animationen und gut designten Charaktermodellen auf. Insbesondere vom Schlachtfeld hatte ich mir ein bisschen mehr erhofft, wenn man bedenkt, dass wir das Jahr 2016 schreiben. Fans der Reihe dürften damit zwar sehr zufrieden sein, aber ich als Neuling hatte eher mit der Sprite-Optik zu kämpfen. Aber gerade auf einem Handheld wie dem Nintendo 3DS war für mich der grafische Aspekt sowieso zweitrangig. Der Soundtrack ist im Gegenzug dafür großartig und auch die Synchronisation der Charaktere ist im Englischen sehr gut gelungen.

…aber spielt es sich wie ein Fire Emblem?

Womit für mich ein J-RPG aber steht oder fällt ist das Gameplay. Und Fire Emblem war immer bekannt dafür, ein wenig knifflig zu sein, sagte man mir. Man sagte mir auch, dass ich mir mit Eroberung den schwierigeren der beiden Teile herausgesucht hatte. Ich rechnete also mit einer kleinen Herausforderung und war bereits ein klein wenig enttäuscht, als mir die ersten paar Kämpfe locker flockig von der Hand gingen und ich mich durch gegnerische Reihen schnetzelte wie durch warme Butter. Meine Strategien gingen auf und ich fühlte mich wie der Warlord, der ich vermutlich in einem meiner früheren Leben gewesen sein musste. Und dann aktivierte Fire Emblem bildlich gesprochen den Noob-Filter und wischte mit mir den Boden auf. Die Missionen können teilweise so unglaublich schwer sein, dass man ohne ein sehr gutes Gespür für Strategie nicht weit kommt. Mein Spaß wurde dadurch enorm gedämpft, allerdings kann ich das dem Game schlecht ankreiden, wenn man bedenkt, dass Fire Emblem absichtlich so konzipiert wurde, um die Taktikprofis da draußen zu fordern und zufriedenzustellen. Die Spielewertung soll auf gar keinen Fall unter meiner Unfähigkeit leiden, denn das Konzept an sich ist phänomenal.

Wer Fire Emblem kennt und mag, kann sich auf das altbekannte Spielsystem mit einigen wenigen Neuheiten freuen. Wer Fire Emblem nicht kennt, dem versuche ich das System so simplifiziert wie möglich zu erklären: Im Prinzip bewegt sich das Spiel von Schlacht zu Schlacht. Die Geschichte dazwischen wird durch Cutscenes erzählt, weshalb man Fire Emblem auf gar keinen Fall in einen Topf mit klassischen J-RPGs wie Final Fantasy oder Grandia werfen kann. Die Schlachten laufen rundenbasiert ab. Der Spieler kann sich mit jeder seiner Einheiten (je nach Terrain) mehrere Felder bewegen und eine Aktion durchführen, also beispielsweise Items benutzen, Magie anwenden oder eine feindliche Einheit attackieren, solange sich diese in Reichweite befindet. Das Kampfsystem läuft nach einem Schere-Stein-Papier Prinzip ab. Bestimmte Waffen sind vorteilhaft gegen andere, die wiederum andere Arten von Waffen schlagen und so weiter. Demnach muss man die gegnerischen Einheiten analysieren und die eigenen Truppen so verteilen, dass man möglichst wohlbehalten aus den Kämpfen wieder herauskommt. Stirbt eine der (nicht storyrelevanten) Einheiten, so ist diese endgültig tot und kann nicht zurückgeholt werden, allerdings kann zu Beginn des Spiels ausgewählt werden, ob man eine abgemilderte Variante von dieser Regel spielen möchte.

Eine Neuheit in Fire Emblem: Fates ist allerdings, dass man mittlerweile Einheiten in Zweierteams zusammenstellen kann, wodurch die einzelnen Truppen sich gegenseitig unterstützen oder beschützen können. Außerdem kann man sich eine Art Mutterbasis bauen, in der man Shops aufbauen, Beziehungen zu anderen Charakteren aufbauen und sein Inventar aufstocken kann. Zwischen den einzelnen Missionen landet man dann immer wieder in der eigenen Basis und kann sich ordentlich auf die nächsten Aufträge vorbereiten. Objektiv betrachtet macht Fire Emblem spieltechnisch eine Menge richtig und insbesondere Freunde der Spielereihe werden auf jeden Fall ihren Spaß daran haben.

Fazit zu Fire Emblem Fates:

Nach öffentlicher Meinung war Fire Emblem immer ein Qualitätsgarant und auch diesmal werden die Spiele ihrem Namen gerecht. Was man für die knapp 40€ erhält ist ein gut abgerundetes, schön aussehendes und spielerisch äußerst anspruchsvolles Strategierollenspiel. Die Story ist zwar ganz schick aufgezogen, allerdings fällt sie für ein Rollenspiel ein wenig dünn aus. Wer ein großes Epos erwartet, dem seien dann doch eher Games wie die „Tales of“-Reihe und Konsorten ans Herz gelegt. Nichtsdestotrotz kommen die Taktikgenies unter euch bei Fire Emblem: Fates auf jeden Fall auf ihre Kosten. Ob Neueinsteiger oder alteingesessener Fan, mit Fire Emblem: Fates macht ihr keinen Fehler, egal für welche der drei Versionen ihr euch entscheidet!

Fire Emblem Fates Fazit

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