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Einmal Switch und zurück – Die kurze Weltreise von André

von am 22. Januar 2017
 

Lesezeit: 8 MinutenDiese Woche Dienstag war alles andere als ein normaler Dienstag. Anstatt meinen üblichen Dingen nachzugehen, machte ich mich auf in das ferne Bayern, um dort als einer der ersten Menschen überhaupt die Switch anzutesten. Meine Reise war eine beschwerliche, die Anstrengungen waren enorm und nicht selten war ich bereit alles aufzugeben. Was mir alles auf dieser Odyssee widerfahren ist, will ich euch in meinen folgenden Reisechroniken darlegen.

Dienstag, 17.01.2017 – 7:00 Uhr

Mein Wecker klingelt. Ich öffne die Augen und mein Geist ist sofort wach. Lediglich mein Körper ist der Meinung noch weitere drei Stunden liegen bleiben zu wollen. Dennoch kämpfte ich mich aus der Geborgenheit meines Bettes um mich für meine Reise fertigzumachen. Eine erfrischende Dusche später steh ich bereits vor meinem Lebensspender, der Kaffeemaschine. Zur Feier des Tages holte ich das extragute und extrastarke Kaffeepulver aus dem Safe und brühte mir meine fünf Tassen. Dazu gab es ein handgeschmiertes Butterbrot. Nach der nötigen Stärkung packte ich meine sieben Sachen und machte mich auf, auf nach Bayern.

Dienstag, 17.01.2017 – 8:50 Uhr

Es war ein komisches Gefühl am Duisburger Hauptbahnhof zu stehen, die Menschenmassen zu beobachten, die gen Arbeitsplatz reisen, ohne selbst ein Teil davon zu sein. Stattdessen stand ich auf dem Gleis 13 und malte mir aus, wie ich in wenigen Stunden die neue Hardware von Nintendo antesten könnte. Ein warmer Schauer überkam mich, der mich jegliche Kälte vergessen ließ. Die Einfahrt meines ICEs riss mich schließlich aus meiner Trance. Schnell fand ich einen geeigneten Sitzplatz, inklusive Tisch, an dem auch Daniel für seine wichtigen Chefaufgaben Platz haben würde.

Dienstag, 17.01.2017 – 9:40 Uhr

Daniel betrat den Raum und alle Mitreisenden spürten seine mächtige Aura. Es war, als hätte jemand die Luftzufuhr abgeschnitten. Nach wenigen Minuten gewöhnten sich die Unerfahrenen an seine Präsenz und unsere Fahrt konnte normal fortgesetzt werden. Daniel war mindestens genauso bereit und vorfreudig nach München zu reisen, um die Switch und vor allem Zelda endlich ausprobieren zu können.

Dienstag, 17.01.2017 – ??:?? Uhr

Ich schaute aus dem Fenster und wurde von einer Schneelandschaft begrüßt, wie ich sie nur aus Erzählungen oder dem Fernsehen kenne. Eine eisige Einöde, mitten im Nirgendwo und nur ein ICE, der durch sie durchpreschte. Schon lange hatte ich vergessen, welcher Tag oder wie spät es war. Ein Blick auf die Anzeige im Zug verriet mir schließlich, dass gerade mal dreieinhalb Stunden seit Daniels Auftritt vergangen waren und wir noch eine weitere Stunde vor uns hätten. Immerhin hatte ich genug Proviant für vier Reisen dabei. Schnell holte ich meine Frikadellen heraus, nur um Daniels Zorn im Nacken zu spüren, der jedes Mal den Geruch dieser Energiespender schmälerte. Das hielt mich dennoch nicht davon ab alle paar Minuten eine zu essen.

Dienstag, 17.01.2017 – 15:10 Uhr

Ankunft am Münchener Hauptbahnhof. Das Schlimmste ist überstanden und nun trennten uns lediglich 20 Minuten von unserem Ziel. Ohne Rücksicht auf Verluste machten wir uns auf in Richtung unseres Zieles: Kesselhaus, München.

Dienstag, 17.01.2017 – 15:45 Uhr

Wir haben es geschafft. Nach einer endlosen Reise sind wir am Kesselhaus in München angekommen, dem Austragungsort des Nintendo Switch Events. Unsere Aufregung stieg mittlerweile ins Unermessliche und wir fühlten uns wie zwei Kinder kurz vor der Bescherung. Was uns wohl erwarten würde? Welche Titel wir spielen können? Ob Zelda wirklich so bahnbrechend sei? Wir wussten es zwar noch nicht, aber kurz danach würden wir bereits Antworten auf alle diese Fragen bekommen.

Dienstag, 17.01.2017 – 16:50 Uhr

Nachdem wir unsere Sachen an der Garderobe abgegeben haben, verschafften wir uns zunächst einen Überblick über die Location. Spielbar vor Ort waren: 1,2 Switch, Mario Kart 8, The Legend of Zelda: Breath of the Wild, Splatoon 2, ARMS und Snipperclips. Darüber hinaus fanden wir weitere Re-Releases wie Disgea 5 Complete, Super Bomberman R, Fast RMX, Just Dance 2017, Skylanders Imaginators, Ultra Street Fighter 2 The Final Challenge und Sonic Mania, die ebenfalls anspielbar waren. Doch bevor wir uns ins wilde Getümmel gestürzt haben, wollten wir der offiziellen Eröffnung des Events, die um 17:00 Uhr stattfand, beiwohnen. Dort erfuhren wir auch, dass es einen besonderen Gast gab, der gegen 17:30 Uhr im Zelda-Teil des Events etwas vorstellen würde. Daniel und ich kamen aus dem Rätselraten nicht raus. Es könnte doch unmöglich diese eine Person sein. Warum sollte diese Person in München auf ein Event kommen?

Dienstag, 17.01.2017 – 17:30 Uhr

Es war diese Person. Eiji Aonuma, der Produzent der Zelda-Serie, selbst stand vor uns in Fleisch und Blut. Vollkommen unerwartet stand er da vor uns und würde ein Livekommentar abgeben, während ein anderer Nintendo-Mitarbeiter die 20-Minuten-Demo von The Legend of Zelda: Breath of the Wild spielt. Da keine Videoaufnahmen erlaubt waren, will ich an dieser Stelle lediglich auf unser Foto auf Facebook verweisen, auf dem ihr ihn sehen könnt. Für Daniel und mich hatte sich die Reise jetzt schon gelohnt, auch wenn wir weder ein Foto mit ihm zusammen bekamen, noch mit ihm die Hände schütteln durften.

Dienstag, 17.01.2017 – 17:50 Uhr bis 20:20 Uhr

In dem Zeitraum nach Eiji Aonuma widmeten sich Daniel und meine Wenigkeit der wichtigsten Sache des Events: Der Switch und den Spielen. Zunächst prügelten wir uns in ARMS, was sich anfühlt wie das Boxen bei Wii Sports nur auf Steroide. Ein wirklich schnelles Spiel, mit sehr viel Bewegung, das unfassbar viel Spaß macht. Wir haben an dem Abend gleich mehrere Runden gespielt und es hat jedes Mal superviel Spaß gemacht. Da störte auch der Muskelkater an den Folgetagen nicht im Geringsten.

1,2 Switch ist ebenfalls eine sehr spaßige Spielesammlung, die vor allem die Features der Joycon-Controller perfekt darstellt. Besonders ein Spiel, bei dem es darum ging zu erraten, wie viele Kugeln sich in einer Schachtel befinden, hat uns komplett umgehauen. Nicht etwas wegen des Spielprinzips, sondern weil es die Joycons wirklich schaffen perfekt das Gefühl von Kugeln zu simulieren. Man kann genau fühlen, wie viele Kugeln sich in der Schachtel befinden. Andere Spiele wie das Melken von Kühen hat uns in unsere Pubertät zurückversetzt und für sehr viele Lacher gesorgt. Unterhaltsam waren aber wirklich alle Spiele von 1,2 Switch, auch wenn wir weiterhin das Gefühl hatten, dass so ein Spiel auch perfekt bei der Nintendo Switch beiliegen könnte, anstatt ein Vollpreistitel zu sein.

Dienstag, 17.01.2017 – 20:30 bis 22:15 Uhr

Gefühlt kurz vor dem Ende des Events traf dann auch unser alter Freund Phill von playr.one in München ein. Wir hatten schon vermutet ihn dort anzutreffen, rechneten allerdings nicht damit, dass er erst so spät aufkreuzen würde. Dennoch war es schön in wiederzusehen und in direkt auch zu einigen Challenges aufzufordern. Kurze Zeit später verkloppten auch wir uns in ARMS oder wollten wissen, wer der bessere Milchbauer sei. Sogar zum 1,2 Switch-Spiel “Copy Dance” konnte er mich überreden. Wir wiederum überzeugten ihn mich uns in Splatoon 2 anzutreten, was sich als Fehler herausstellte, da unser Team bei Weitem nicht so gut war, wie gehofft. Schade.

Mit Daniel hab ich mich zudem in Mario Kart 8 gemessen, einem Spiel, in dem er ein gefühlt ungeschlagener Meister ist. In einem spannenden Kopf-an-Kopf-Rennen konnte er schließlich doch zeigen, dass er diesen Titel nicht umsonst trägt. Doch schlecht geschlagen hab ich mich keineswegs. Wie spannend es wirklich war, könnt ihr schon bald in einem Video von dem Event sehen.

Dienstag, 17.01.2017 – 22:20 Uhr

Es war so weit. Nachdem Daniel bereits anderthalb Stunden zuvor in die Welt von The Legend of Zelda: Breath of the Wild eintauchen konnte, war nun auch ich an der Reihe. Ich setzte mir meine Kopfhörer auf und startete die Demo. Schon direkt am Anfang der zwanzigminütigen Demo, die nur das große Plateau beinhaltet und bereits von der letztjährigen E3 bekannt ist, überkam mich Gänsehaut. Von der ganzen Freiheit überfordert rannte ich umher, erklomm alle möglichen Hindernisse, prügelte mich mit Gegnern und hatte einfach unglaublich viel Spaß. So viel Spaß, dass ich gar nicht bemerkte, wie schnell die Zeit verging und ich den “Thank you for playing!”-Text schneller sah, als mir lieb war. Seit dem Spielen dieser Demo bin ich mir sicher, dass Zelda ein Systemseller werden wird. Das Spiel hat sehr viel Potenzial grandios zu werden.

Dienstag, 17.01.2017 – 22:50 Uhr

Die Hallen des Kesselhauses leerten sich zunehmends und auch Phill war bereits in den Startlöchern, da er seinen Zug zurück nach Wien erwischen musste. Wir verabschiedeten uns also voneinander und Daniel und ich haben unsere letzten 20 Minuten damit verbracht, das Event Revue passieren zu lassen und uns von den ersten Leuten zu verabschieden.

Dienstag, 17.01.2017 – 23:13 Uhr

Nachdem wir unseren sieben Sachen gepackt haben, brachen wir in Windeseile auf, um unsere Bahn zum Münchener Hauptbahnhof zu erwischen. Als Profis, die wir sind, waren wir natürlich zu keinem Zeitpunkt in Verzug und hatten deswegen auch keine Probleme unsere gewünschte Verbindung zu bekommen.

Dienstag, 17.01.2017 – 23:53 Uhr

Hungrig und müde kehrten wir bei einer bekannten Burgerkette ein, um noch ein wenig fast zwischen die Zähne zu bekommen, bevor unsere nächtliche Odyssee zurück in die Zivilisation anstand. Es würde eine anstrengende Reise werden. Vor allem, da ich eine Person bin, die in Fortbewegungsmitteln kein Auge zukriegt.

Mittwoch, 18.01.2017 – 0:10 Uhr

Unsere Fahrt zurück in die Heimat ging los. Während Daniel und ich noch unsere Burger aßen, hörten wir bereits die ersten Schnarcher aus dem Abteil und wussten, es würde eine sehr entspannte Fahrt werden. Ich stellte mein Tablet auf, schloss die Kopfhörer an und hatte bereits einige Offline-Titel von Netflix vorbereitet, die ich die nächsten fünf bis sechs Stunden gucken würde.

Mittwoch, 18.01.2017 – 0:50 Uhr

Daniel war auch am Dösen und gefühlt war ich der Einzige im Abteil der überhaupt noch wach war. Während ich meine Filme und Serien schaute, ließ ich den Tag noch mal für mich Revue passieren und erinnerte mich freudig an alles, was ich gesehen, gespielt, gegessen und getrunken habe. Auch die coolen Leute, die ich getroffen habe und worüber ich mich unterhalten habe, kam mir zurück ins Gedächtnis.

Mittwoch, 18.01.2017 – 5:10 Uhr

Es war Zeit mich von Daniel zu verabschieden. Aufgrund meines Sparpreisangebots musste ich den Zug am Frankfurter Flughafen wechseln. Emotionen überkamen uns und wir versprachen uns bald wiederzusehen. Ich stieg also aus, ging die Rolltreppen hoch, holte mir einen überteuerten Cappuccino und betrat den nächsten Zug, der mich in nur 90 Minuten nach Hause bringen würde.

Mittwoch, 18.01.2017 – 7:10 Uhr

Ich war zurück in Duisburg. Und wiedereinmal sah ich fleißige Menschen, die sich auf dem Weg zur Arbeit befanden. Ich hingegen war auf meinem Weg nach Hause. Sichtlich übernächtigt und vollgepackt mit Taschen. Zum Glück hatte die Regionalbahn zu mir Verspätung, sodass ich nicht unnötig 40 Minuten am Hauptbahnhof verbringen musste.

Mittwoch, 18.01.2017 – 8:00 Uhr

Heimat. Ich war zu Hause angekommen. Mein Bett rief nach mir. Die Müdigkeit war schon so stark geworden, dass ich zu müde war, um überhaupt müde zu sein. Ich legte mich ins Bett und war zufrieden.

Mittwoch, 18.01.2017 – 16:20 Uhr

Ein paar Stunden später bin ich zwar nicht ganz frisch, aber trotzdem erfrischter aufgewacht. Meine Gedanken sind mittlerweile nicht mehr so wirr und ich kann nun ein klares Fazit zur Nintendo Switch ziehen. Meiner Meinung nach ist die Switch ein gutes Stück Hardware mit sehr vielen Möglichkeiten. Der Wechsel zwischen den einzelnen Spielmodi (Stationär oder Handheld) funktioniert fließend und unkompliziert. Die JoyCon-Controller sind zwar klein, aber vollgepackt mit Technik. Von NFC-Chips für die amiibos bis hin zum HD-Rumble und der Infrarotkamera. Jeder der spielbaren Titel war unterhaltsam und hat mich überrascht. Nie hätte ich gedacht, dass ich so viel Spaß im virtuellen Kühemelken haben könnte. Leider bleibt nach dem ganzen Event ein bitterer Nachgeschmack. Bis auf The Legend of Zelda: Breath of the Wild gab es keine Systemseller auf dem Event, Titel, für die ich bereit wäre, die Konsole ab dem ersten Tag zu bestellen. Natürlich sind auf langer Sicht Titel wie Super Mario Odyssee oder Splatoon 2 angekündigt, aber im März selbst ist davon noch nicht viel zu sehen. Auch finde ich es etwas schade, dass weder ARMS noch 1,2 Switch bei der Konsole beiliegt, obwohl sich das sehr angeboten hätte.

Werde ich mir die Nintendo Switch trotz der genannten Kritikpunkte holen? Ja, werde ich. Auch wenn die Akkulaufzeit im Handheld-Modus je nach Titel nicht länger als 3-6 Stunden beträgt, wird die Switch einige Dinge revolutionieren. Ich hoffe, dass Nintendo zudem die Virtual Console in einem angebrachten Maß berücksichtigt und wir nicht dieselben Titel, die wir schon auf älteren Plattformen besitzen, ein drittes Mal kaufen müssen. Kaufen werde ich mir die Nintendo Switch aber wahrscheinlich trotzdem noch nicht im März. Zwar bin ich heiß auf das neue Zelda, aber lieber warte ich, bis es noch mehr Titel gibt, für die sich diese Plattform lohnt.

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