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Long Live Play

von am 26. April 2016
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Lesezeit: 2 MinutenEs gibt da diesen TV-Werbespot für die PlayStation 3, zu dem ich seit vielen Jahren immer mal wieder zurückfinde, weil er mich irgendwie bewegt. Es mag das Sony-Fangirl in mir sein, meine Easter Egg-Faszination, oder meine Sympathie für alles was irgendwie dramatisch oder bewegend aufgezogen ist; Ich denke aber da steckt noch was anderes dahinter.

Long Live Play: Sony Character Commerical

Außerhalb des wunderbaren IKYG-Teams halte ich mich kaum in “Gamer”-Kreisen auf, daher stoße ich eventuell öfter als andere auf Verwirrung oder Unverständnis, wie ich denn so viel Zeit in das Zocken stecken könne. Sätze wie “Wie Pokémon? Du bist 21 Jahre alt.” oder “Du warst bis 4 Uhr morgens wach und hast dir eine Pressekonferenz über irgendwelche Videospiele angeguckt??” hab ich öfter als nur einmal gehört. Natürlich basiert das alles nur auf meinen persönlichen Erfahrungen, denn ich möchte hier nicht sagen Gamer werden von jedem in der Gesellschaft als komisch abgestempelt. Schließlich hat sich das Image des Gamers vom langhaarigen, an Akne leidenden Mann, der bei Mutti im fensterlosen Keller wohnt, zum ganz “normalen Menschen” weiterentwickelt, dem man sein Hobby eben nicht ansehen muss. Und maskulin muss das Ganze auch nicht mehr sein: Dutzende Statistiken belegen, dass nahezu genauso viele Frauen Videospiele spielen wie Männer.

Videospiele sind längst zu ihrer eigenen Kultur geworden, wie es Filme, Musik, Bücher, etc. vor ihnen schon waren. Umso erstaunter bin ich also immer wieder, wenn ich so etwas von “Nicht-Gamern” gesagt bekomme. Es kratzt ‘n bisschen am Ego und man fühlt sich belächelt. Aber dann kommt da ein Sony Werbespot um die Ecke und zaubert einem ein Lächeln ins Gesicht.

Es gibt dir einfach ein gutes Gefühl. Klar, auf der einen Seite hast du den Freitagabend auf der Couch verbracht mit einem Controller in der Hand. Aber auf der anderen Seite hast DU mit Ezio gegen die Templer gekämpft; hast mit Sora alle Welten vor der Dunkelheit gerettet, oder warst einfach mit Lara auf Schatzsuche. Zwischen all den Stimmen, wo die einen sagen Videospiele seien Zeitverschwendung und die anderen immernoch beharren es würde Menschen zum Killer machen, erinnert mich dieser Werbespot einfach worum es geht: in die verschiedensten Rollen schlüpfen und die geilsten Geschichten erleben. Und dafür braucht man uns Gamer nunmal, denn wenn die Konsole aus ist, dann läuft auch bei unseren unzähligen Helden nichts.

“For all he does… For all of us. To Michael.”

Kommentare
 
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  • MonkeyHead
    26. April 2016 at 18:15

    Das ist ja irgendwo immer die alte Diskussion zwischen Gamern und Nichtgamern. Aber das ist wohl bei jedem Hobby so. Und wahrscheinlich sieht sich jeder in seinem Hobby mit dieser Aussage konfrontiert. Sei es weil man sich für Autos interessiert oder weil man Sammler ist. Wer nicht in der Materie steckt der wird die Faszination nicht verstehen.

    Jetzt stelle ich aber noch eine provokante These in den Raum. Will die Gamergemeinde als großes Ganzes überhaupt das sich Nichtgamer in diese Welt wagen. Mein persönliches Gefühl sagt da manchmal eher Nein.


  • Watermel0wned
    26. April 2016 at 20:15

    “Will die Gamergemeinde als großes Ganzes überhaupt das sich Nichtgamer in diese Welt wagen. Mein persönliches Gefühl sagt da manchmal eher Nein.”

    Tatsächlich würde ich da zustimmen. Natürlich wollen das nicht alle, aber sicherlich gibt es auch da derartige Tendenzen. Allerdings würde ich nicht behaupten wollen, dass das ein exklusives Problem der Gamer-Community ist. Wann immer sich Gruppierungen bilden, sind Abschottungsprozesse keine Seltenheit. Dadurch, dass man sich als Gruppierung von anderen abschirmt, rückt man im Umkehrschluss als eigene Gruppierung auch näher zusammen.

    Hach und das Video hab ich ja schon Jahre nicht mehr gesehen! Ging mir da damals ähnlich wie Miene ;D


  • Erunaenia
    26. April 2016 at 20:17

    Das war auch mein erster Gedanke. Es fängt ja schon innerhalb von Gamern an, wenn unnötigerweise zwischen “casual” und “hardcore” unterschieden wird. Kann man nicht verallgemeinern, aber es gibt einen großen Anteil von Gamern, die Nicht-Gamer gar nicht wirklich erklären wollen, warum ihr Hobby gut ist… “noobs” und so weiter.

    Ich bin jeden Tag nur von Gamern umgeben und froh um jeden Nicht-Gamer, der endlich mal von was anderem spricht. 🙂


  • MonkeyHead
    26. April 2016 at 21:34

    Ja das ist auch mein Empfinden. Die Gamer, ich sage extra nicht wir, stehen gefühlt nur zusammen wenn von außen etwas in die Szene getragen wird. Ansonsten ist man eher damit beschäftigt wer der wirkliche Gamer ist. Das ist vielleicht das größte Problem und warum die Gamer gefühlt ein noch größeres Problem haben, Akzeptanz von Nichtgamern zu finden. Ich würde von dieser Klientel womöglich auch nicht als Gamer akzeptiert werden, denn ich spiele zwar gerne, aber nicht unbedingt so viel. Mich reizen da eher andere Aspekte.


  • 26. April 2016 at 22:08

    Das stimmt wohl. Den Eindruck gewinnt man schon. Ich kenne viele Leute die durchaus auch spielen, und sogar mehrere Konsolen haben, sich aber nicht als Gamer bezeichnen würden. Vielleicht auch deshalb weil Gamer spätestens seit es so Dinge wie Gamergate gab/gibt auch von Bevölkerungsschichten die effektiv weniger mit Videospielen zu tun gehabt haben, beachtet wurden – und die Publicity war jetzt nicht unbedingt etwas, dass das “image” Gamer in ein positives Licht gerückt hätte, das nun echt nicht.
    Ansonsten muss ich ja sagen: in den letzten Jahren reagierten immer weniger Leute verblüfft wenn ich sagte: “Ich spiele gerne Videospiele. Ich bin ein Gamer.” Vor ein paar Jahren noch hat das viel öfter noch Leuten irgendwie ein Stirnrunzeln oder so entlockt. Heute führt es eher dazu dass ich mit jemand neuem über Videospiele fachsimpeln kann XD.


  • MonkeyHead
    26. April 2016 at 22:24

    Ich hatte so das Gefühl das so etwas wie Gamergate eher in Kreisen der Gamer ein Thema war. Außerhalb ist mir das höchstens als Randthema untergekommen. Ansonsten hab ich das Gefühl als ob Gaming außerhalb des eigenen Kosmos quasi nicht stattfindet. Wie gesagt das ist nur mein persönliches Empfinden.


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