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The Witcher 3: Wild Hunt – Von Monstern, Möpsen und Magie

von am 11. Juni 2015
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Lesezeit: 7 MinutenKommt, setzt euch ans Feuer, genießt den Wein und lasst mich euch die Geschichte des Hexers erzählen. Welcher Hexer fragt Ihr? Sein Name ist Geralt von Riva, ihr werdet sicherlich schon von ihm gehört haben! Bezwinger unzähliger Monster und Jäger des berüchtigten Königsmörders, nun ja was soll ich sagen, er ist wieder zurück: The Witcher 3: Wild Hunt Drum freuen wir uns auf neue spannende Geschichten, von Muhmen, Tölpelbolden, Unholden und natürlich hübscher Frauen!

Es war einmal…

Erst war es einmal, dann zweimal und jetzt dreimal! Ein neuer Teil der “The Witcher”-Reihe ist endlich erschienen und es sein schonmal vorab gesagt, es ist wirklich wunderschön. Warum genau möchte ich natürlich nicht vorenthalten!
The Witcher wurde bereits seit Release einige Male gepatched. Damit kamen einige Verbesserungen in der Grafik und der Leistung, die dann aber durch weitere Patches eher “verschlimmbessert” wurden. Daher sind einige der Kritikpunkte die ich ansprechen werde mittlerweile vielleicht schon gefixt.

Seit den Demos der E3 ist schon einige Zeit ins Land gegangen und schnell wird klar: Die gezeigte Vision des Spiels ist für Heimrechner von Normalsterblichen dann wohl doch etwas zu über ambitioniert gewesen. Eine weitreichende Diskussion darüber kursiert noch im Internet. Doch hat dieser “Mini-Skandal” noch lange keine Watchdogs-Ausmaße.
The Witcher 3 sieht generell einfach bombastisch aus, und zwingt selbst so manchen guten Rechner mit den höchsten Grafikeinstellungen in die Knie.

Auch die Idee der “komplett offene Spielwelt” die uns in Interviews und Demos ins Hirn gepflanzt wurde stößt, manchmal ebenfalls im wahrsten Sinne, an ihre Grenzen. So wird schnell Klar das die Welt in mehrere Zonen unterteilt ist, diese Fallen zwar mal mehr mal weniger Groß aus (die Region Velen ist beispielsweise wahnsinnig riesig) , doch kann man nicht wie erwartet nahtlos zwischen ihnen hin und her wechseln.
Diese vergleichsweise winzigen Mankos vergisst man jedoch sehr schnell wenn man erst einmal in die packende Story und das ausgeklügelte Gameplay vertieft ist.

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Hex hex! Pling! Ploing!

Mal wieder werden wir auf Level 1 runter gestuft und in der Rolle von Geralt von Riva in eine Fantasywelt voller, Monster und Geschichten geworfen. Geralt selbst gehört einem Clan von Monsterjägern an, welche sich selbst mutiert haben um gegen übermenschliche Gegner bestehen zu können. Diese Mutanten sind die Hexer.

Dieses Mal ist Geralt unterwegs um seine ehemalige Geliebte Yennefer und seine Ziehtochter Ciri zu suchen. Selbst eingesessenen Fans der Videospiele dürften diese Namen nur wenig sagen, denn sie kommen hauptsächlich nur in den Büchern des polnischen Fantasyautors Andrzej Sapkowski vor. Doch keine Sorge auch ohne die Bücher gelesen zu haben findet man sich gut zurecht, besonders die angesprochenen Damen werden in einer ausführlichen Anfangszene eingeführt. Sollte man doch einmal jemanden nicht wieder erkennen kann auf die weitrechende Sammlung an Charakterprofilen im Glossar zugegriffen werden. Hier erfahren wir alles über jeden wichtige Person in Geralts Leben.

Langweilig wird es in The Witcher 3 eigentlich nie, immer treffen wir neue Leute, sehen neue Orte und stürzen uns von einer Geschichte in die andere. So können wir entweder der Hauptquest um Ciri und die namensgebende Wilde Jagt nachgehen und alles in ca. 25 Stunden abschließen, oder sechzig, achtzig oder noch mehr Stunden totschlagen. Das passiert eigentlich so gut wie automatisch denn das Das Spiel lebt davon die Welt zu erkunden, vom aktuellen Pfad ab zu kommen und einfach alles zu erkunden.

Allein schon mit dem neuen Spiel im Spiel lässt sich eine Menge Zeit verbringen. Der Nachfolger des, aus den letzten beiden Teilen bekannten; Würfelpoker heißt Gwint. Hierbei handelt es sich um ein wirklich wunderbar ausgearbeitetes Kartenspiel, welches eine Schlacht mit Kavallerie, Artillerie und Belagerungsmaschienen simulieren soll. Überall in der Welt finden sich Gegenspieler, von denen wir neue und bessere Karten gewinnen können um das eigene Deck zu verbessern.
Es ließe sich ein komplett eigener Test für Gwint allein schreiben, daher fasse ich mich kurz. Gwint macht Spaß, es ist genial und würde sich sowohl als echtes Kartenspiel für Abende mit Freunden als auch als Hearthstone-Konkurrent gut schlagen.

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Quaselstrippen überall!

Sehr viel Liebe zum Detail findet man auch bei allen Figuren welche die Welt bevölkern, alle sind konsequent glaubwürdig dargestellt und besitzen einen einzigartigen Charakter. Selbst ein Großteil der Unwichtigen NPCs, welche die Straßen und Dörfer der Welt bevölkern, wirken lebendig. Viele gehen ihrem Tagwerk nach, führen Gespräche, aus denen man manchmal sogar interessante Informationen ziehen kann, und besitzen im vergleich zu manch anderem Rollenspiel (oder vorherigen The Witcher Titeln) ein weites Repertoire an Text.

Apropos Dialoge, in Sachen Detail lasst und The Witcher 3 ebenfalls nicht hängen! Jeder Dialog ist komplett vertont. Ja, auch auf deutsch! Und es wird besonders Liebhabern von guter Story freuen wie viel Arbeit in die Gespräche Investiert wurde. Die Antwort-Möglichkeiten sind vielfältig und nicht immer nach einem klaren Schwarz-Weiß-Schema unterteilt. Oft sind die Antworten unseres gegenübers äußerst aufschlussreich und wir können dank optionaler Frage-Möglichkeiten nach noch mehr Infos bohren. Dann wird sich oft über die Welt und die aktuellen Geschehnisse unterhalten und wir erfahren noch mehr über die interessante Welt des Hexers.
Ebenfalls neu sind die Dialogoptionen auf Zeit. Hier haben wir die Möglichkeit in mal brenzligen und mal wichtigen Situationen Entscheidungen zu fällen, welche sich auf das Gespräch und die Handlung auswirken können.

Und wo wir schon einmal bei Entscheidungen und ihren Auswirkungen sind, was ihr tut hat Auswirkungen! Das ist nicht nur so daher gesagt wie bei Telltales The Walking Dead wo wir am Ende trotzdem an der selben Stelle landen. Entscheidungen in The Witcher 3 sind zwar nicht immer wichtig, doch manchmal lassen sich ihre Konsequenzen erst sehr viel später absehen. So kann es passieren das wir durch eine vermeintlich gute Handlung zum Tod von vielen Menschen beitragen ohne es zu ahnen. Hier heißt es also Lücken in Kauf nehmen und den dadurch relativ hohen Wiederspielwert genießen, denn mit nur einem Durchlauf wird man definitiv nicht alle Handlungstränge mit erleben können.

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Ein kleines Manko im Bezug auf Entscheidungen zeigt sich jedoch bei der Übernahme von aus den ersten beiden Teilen. Ohne einen Spielstand zu Importieren können wir ähnlich wie in The Witcher 2 einige der vorher getroffenen Wahlen simuliert werden. Leider sind es dieses mal nur fünf von gefühlt unzähligen welche die Story hätten beeinflussen können. Mit einem Spielstand sind es dann ein paar mehr, doch auch hier bleiben die Konsequenzen des ersten Titels bleiben völlig irrelevant. Irgendwie schade um all die Gedanken die man sich damals darüber machte, welcher Weg der Richtige sei.

Schwertertanz vom Feinsten

Schwerter gezückt, Tränke getrunken und Zeichen bereit? Dann ab in den Kampf! Die kleinen Gefechte in The Witcher 3 sind wahrlich unterhaltsam. Alles läuft flüssig und geht leicht von der Hand, vorrausgesetzt man hat die richtige Taktik.
Denn die Gegner in The Witcher 3 haben alle ihre Eigenheiten. Bögenschützten sollte man schnell beseitigen oder in den Nahkampf verwickeln, Schildträgern in den rücken fallen oder sie durch beharrliche Dauerattaken ermüden. Und ganz davon abzuraten ist es in Gegnergruppen Stehen zu bleiben.
Die Steuerung geht recht leicht von der Hand, und gestaltet sich mit dem Controller noch einfacher als mit Maus und Tastatur. So setzten wir unseren Gegnern mit einer Mischung aus schweren und leichten Hieben, Rollen, Kontern und dem Einsatz von Magie ordentlich zu. Selbst zu Pferde geht der Kampf nach ein wenig Übung leicht von der Hand und ehe man sich versieht fliegen links und rechts die Arme und Köpfe.

Unsere Übermenschlichen Kontrahenten sind da oft noch etwas zäher. Die haben nicht nur einige Fiese Tricks auf Lager, wie die Explodierenden Moderhäuter und Schlamm werfenden Wasserweiber, sondern bedürfen häufig einer kleinen Sonderbehandlung. Die Schwächen unserer Gegner finden wir über das Bestiarium heraus, praktisch eine Aufzählung allem Bösen dem wir auf unserer Reise begegnen. So können wir Geister und Erscheinungen mit der magischen Yrden-Zeichen-Falle verfestigen und dann ordentlich zusetzten. Ertrunkene reagieren besonders empfindlich auf die Feuerstöße des Igni-Zeichens und Golems finden es gar nicht lustig wenn wir unser Schwert mit Konstruktöl für zusätzlichen Schaden präparieren.

Trotz allen Vorbereitungen und dem Wissen sollte man besonders, wenn man sich mit stärkeren Gegnern anlegt, vorsichtig sein. Die sind ohne große Vorsicht und einer guten Kampftechnik nämlich kaum zu meistern und erst mit einem höheren Level bezwingbar. Das genaue Gegenteil ist dann allerdings der Fall wenn man ordentlich aufgelevelt hat. Viele Gegner werden zu schnell zu einfach und fallen selbst in großen Gruppen wie die Fliegen, hier fehlt eindeutig ein wenig Herrausforderung und der feinschliff durch die Entwickler.

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Nun Kinder und was lernen wir daraus?

The Witcher ist ein wirklich eindrucksvolles Spiel, und immer für eine Überraschung gut. Der Titel glänzt besonders durch seine herrausragende Grafik, fantastische Story und einer nahezu fanatischen Liebe zu den kleinen Details. Grafisch setzt The Witcher 3 neue Standards und wird einer Art aktuellem State of the Art, denn es sieht einfach fantastisch aus. Durch einige der Patches wurde die Optik teils sogar noch verbessert es bleibt also spannend wohin das noch führt.
Auch Story-Technisch gibt sich The Witcher 3 nahezu unantastbar, selten gibt es Perlen wie diese in Sachen Storytelling. Nicht nur die gesamte Plotline sondern jeder Charakter und jedes noch so kleine bisschen Dialog ist bombastisch. Die Geschichte von The Witcher 3 und all die Erinnerungen an die spannenden Kämpfe, lustigen Kommentare und die hübschen Frauen prägen sich einfach ein. Und ja, bevor ich’s vergesse ihr habt richtig gehört, eine Menge hübscher Frauen! Von den meisten davon kann Geralt trotz des bereits bestehenden Liebesgebandels mit Triss und Yennefer nicht einmal die Finger lassen, aber das ist eine nicht ganz jugendfreie Geschichte die ich euch hier lieber nicht erzähle.

Trotz all’ der Grafikpower und der Story beeindruckten mich aber besonders die kleinen Dinge in The Witcher 3. Winzige Details die nahezu unnötig erscheinen, aber im Gesamtbild einfach wahnsinnig viel Tiefe geben. Sei es nun das Geralt beim Sprung ins Wasser nicht nur hinein plumpst, Geralts Pferd Plötze müsste nicht zu Futtertrögen trotten und dort warten wenn wir in einem Dorf absteigen. Und eigentlich bräuchten wir auch kein dynamisches Bartwuchs-System bei dem Geralt der Bart nachwächst, wenn wir ihn nicht rasieren. Doch all das sind die kleinen Dinge die The Witcher 3 zu etwas wirklich ganz Besonderem machen.

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Kommentare
 
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  • Erunaenia
    13. Juni 2015 at 21:08

    Seit Release versuche ich herauszufinden, was den Hype um das Spiel ausmacht. Ich weiß nicht, mit wie vielen Leuten ich schon geredet habe – ohne Erfolg. Ich versteh es, wenn sie mir davon erzählen, aber sobald ich selbst wieder im Spiel bin, merke ich, dass ich die Geschichte liebe und die Details, die man überall findet, das Spiel selbst aber nicht mag. Das Kampfsystem liegt mir nicht, ich finde da fehlt Balance, zu oft ist der, der zuerst zuschlägt im Vorteil (Ciri spielt sich für mich so viel besser), die Fragezeichen-Aufgaben sind dermaßen wiederholend. Als ich angefangen habe zu spielen, hatte ich fast nur Quests, die ein zu hohes Level hatten. Da muss mehr Ausgeglichenheit rein, ist ja nicht so, dass jeder ein Gaming-Ass ist, wenn ich eine Level 5 Quest mache, brauch ich keinen Level 10 Gegner da drin. Noch hab ich aber nicht aufgegeben und übrigens heißt der Witcher Geralt 😉


  • Felix
    15. Juni 2015 at 11:47

    Ich glaube viel von dem Hype an sich kommt durch gutes Marketing und die Tatsache das viele einfach der guten Grafik nach urteilen. Das scheint ja allgemein in letzter Zeit immer wichtiger zu werden, was einerseits irgendwie verständlich aber auch irgendwie doof ist. Beim Kampfsystem kann ich dir aber nicht ganz zustimmen, man kann und muss sich, grade wenn es gegen etwas härtere Gegner geht viel mehr auf die Technik und den Einsatz von Zeichen stützen. Ich finde dadurch wird der Kampf eigentlich immer schön Taktisch und bleibt trotzdem dynamisch. Was die Fragezeichen angeht hast du schon recht es ist oft sehr gleich, aber sind die größtenteils auch dafür da um keine riesigen leeren Landstriche zu haben und sind daher einfach überall als so kleine Extras verstreut. Was das balancing angeht, hast du teilweise schon recht, aber manche Level 10 Gegner lassen sich auch recht schnell nieder machen wenn man weiß wie.
    Und ja da hast du recht, irgendwie wollte mein Hirn das er ein ‘d’ hinten hat, hab ich jetzt aber gefixt 😉


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