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Tearaway: Unfolded – Schere, Kleber und Controller

von am 8. Oktober 2015
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Lesezeit: 4 MinutenHolt die Bastelsachen wieder raus, Tearaway ist wieder da! Nach rund zwei Jahren schafft es das quirlige Papier-Abenteuer nun von der Vita auf die PS4 und verlässt damit das sinkende Schiff. Wer noch nicht in den Geschmack des innovativen Abenteuers gekommen ist sollte definitiv zuschlagen! Denn statt einer aufgewärmten Portierung des Vita-Titels erwartet uns eine optimierte und auf die neue Konsole perfekt angepasste “Neuinterpretation”. Wer also die Nase voll von Games nach Schema-F hat und sich lieber mal was Neues erlebt, auf die Gefahr hin sich auch mal kreativ zu verausgaben, ist hier genau richtig!

Ein Abenteuer aus Bastelpappe

Was soll das ganze Gerede von Basteln, Papier und kreativem Arbeiten fragt ihr euch? Ihr seid nicht mehr im Kindergarten und wollt lieber daddeln statt basteln. Dann seid ihr hier leider nur halb richtig. Denn die gesamte Welt von Tearaway Besteht aus Papier. Ausgeschnitten in den verschiedensten Farben und Formen, setzen sich Level, Objekte und Charaktere aus jeder menge Karton zusammen. So entfaltet sich, im wahrsten Sinne des Wortes, ein liebevoll gestaltetes Abenteuer mit einem ganz besonderen Charme.
Hier zeigt sich das die geballte Power der PS4 nicht unbedingt in aufwändigen Grafik-Schnickschnack investiert werden muss, sondern auch einfach mal für konstant flüssige 60 fps und ein gutes Spielgefühl sorgen kann. Denn das schaffen die abstrakten und trotzdem liebevoll, sympathischen Papier-Kerlchen schon von ganz alleine, dafür haben die Entwickler von Media Molecule jedenfalls gesorgt.

Das Wesen aus einer anderen Welt

So grandios und interessant der Grafik-Stil von Tearaway ist, genauso gut ist auch seine Story:
In eurem Fernseher leben zwei Erzähler (welche übrigens wundervoll vertont sind, was sich besonders im englischen bemerkbar macht). Als sie nichts interessantes im TV finden erschaffen sie ein neues Abenteuer, und damit die Welt von Tearaway. Doch der Himmel bekommt einen Loch, ein Loch in eine andere Welt, unsere Welt. Der Spieler, als das allmächtige Wesen, wird nun damit betraut die Botin atoi auf ihrer Reise zu Begleiten eine Nachricht zu überbringen. Wer dabei dann lieber als Junge spielen kann natürlich auch iota, den Boten mit dem unglaublich kreativen, umgekehrten Namen (*hust hust*), seiner Kollegin vorziehen.
Der Clou an der Sache, die Boten sind die Nachricht selbst, und nur ihr “Das Wesen” könnt helfen die Nachricht sicher zu überbringen. Denn durch das Loch in der Welt dringen die fiesesten, gemeinsten und nervigsten kleinen Unholde, die es in unserer Weltgibt, in die Papierwelt ein: Schnipsel!
Die sind nicht nur massiv in der Überzahl sondern drohen auch noch damit die gesamte Welt in hässlich schwarz-weiß bedrucktes Zeitungspapier zu verwandeln! Und das können wir natürlich keineswegs zulassen!

Wer damit noch nicht genug hat, kann noch weiter in die Welt eingreifen, schnappt euch einfach einen zweiten Spieler! Der kann dann über Smartphone oder Tablet via PlayStation App mitmachen. Zwar nicht im Multiplayer, aber wenigstens als kreative Unterstützung. Das heißt Fotos machen welche als Texturen überall da angebracht werden wo unser kleiner Umschlagkopf geht und steht, oder als Bastel-Experte der Farben und Formen schicken kann, welche wir dann verwenden können.
Grade dabei macht sich die Hilfe besonders bemerkbar, denn an fast jeder Ecke werden wir damit beauftragt etwas zu kreieren. Eine Krone für den Eichhörnchen-König, ein innovatives Laboroutfit, Wolken, Trophäen und viel, viel mehr, alles aus Papier versteht sich. Obwohl das mit dem PS4-Controller-Touchpad ganz gut funktioniert, lässt sich per Smart Gerät dann doch sehr viel genauer arbeiten. So wird die Bastelarbeit gleich noch viel lustiger, und den bunten, verrückten Kreationen, welche es zu erschaffen gilt, steht nichts mehr im Wege.

Lass die Finger Tanzen

Nicht nur bei der Einbindung von anderen Geräten, sondern auch beim PS4 eigenen Controller zieht Tearaway alle Register. Jede, ja wirklich jede (!), Funktion wird ausgenutzt, jeder Knopf hat seine Funktion und auch Touchpad und Gyrometer sind ständig in Gebrauch. Das mag im ersten Moment chaotisch klingen, geht aber erstaunlich simpel vom der Hand.
Zu verdanken ist dies ganz klar dem exzellenten Gamedesign und der daraus resultierenden erstaunlich guten Lernkurve, welches mich fast ein wenig daran erinnert wie Super Mario Galaxy es gemacht hat. Zwar kommt Tearaway nicht ganz ohne Tutorial-Sprechblasen aus, (welche dafür aber vom niedlichen Hilfe-Eichhörnchen erklärt werden,) dennoch erinnert es positiv an Nintendos revolutionäres Abenteuer.

Klar bleibt jedoch, dass wir es ohne diese Spezialfähigkeiten niemals schaffen würden unseren kleinen Kurier, auf seinem knapp achtstündigen Abenteuer, sicher durch zahllose Puzzle und Hüpfeinlagen zu manövrieren.
So müssen wir mit einem Wisch über das Touchpad mächtige Winde heraufbeschwören um so Gegner weg zu pusten, oder aufgerollte Brücken auszurollen.
Mit dem drücken des Touchpads aktivieren wir stattdessen Trampolin-Flächen oder Falltüren die Objekte entweder hoch hinaus schleudern oder in die Tiefe stürzen lassen.
Das genialste Feature ist jedoch das Zuwerfen, denn der kleine Bote kann Objekte zu euch geradewegs in den Controller werfen, welche dann als Geschosse zurück in die Welt geschleudert werden können. Der Witz an der Sache, Objekte kullern beim Bewegen des Controllers darin hin und her, was durch passende Soundeffekte überzeugend rüber gebracht wird. Und Eichhörnchen die wir in den Controller werfen können durch das Touchpad gestreichelt werden, wodurch dann erfreutes Quieken aus dem Controller klingt, einfach süß!

Neues Vita ohne Vita?

Durch den Sprung auf die Current-Gen ist Tearaway nicht nur Grafisch sondern auch ingame Gewachsen. aus den ursprĂĽnglich 14 Level sind nun 17 geworden. Und diese wurden zudem ordentlich ĂĽberarbeitet und optimiert.
Für alle die gerne auch mal ein paar Screenshots von der neuen Pracht machen gibt es die Ingame-Kamera, die bietet ähnlich wie Instagram diverse Filter und Objektive und lässt dadurch eine menge kreative Freiheit zu. Wer beim fröhlichen Knipsen übrigens weiße Objekte findet, welche ihre Farbe von den bösen Schnipseln geklaut bekamen darf sich gleich doppelt freuen. Nicht nur erhalten die Objekte durch einen gut gesetzten Schnappschuss ihre Farbe zurück, sondern es wird auch noch ein Bastelmodell freigeschaltet. So kann aus virtuellem Papier echtes werden und mit ein bisschen Kleber und einer Schere halten wir schon bald Objekte aus dem Spiel in Händen, juhuu Bastelspaß!

Ob das wundervolle Papierabenteuer durch auf dem Sprung aus die PS4 eine zweite Blüte erleben kann bleibt nur zu hoffen, denn trotz starker Konkurrenz und ständiger Entwicklung in der Daddel-Welt hat Tearaway defintiv mehr Aufmerksamkeit verdient als auf der Vita!
Wer also was zum zocken sucht, was sich gemütlich an ruhigen Abenden spielen lässt und sich von der Masse abhebt seid ihr hier genau richtig. Die Ähnlichkeit zu Little Big Planet, welches ebenfalls aus dem Hause Media Molecule stammt, und den Super Mario-3D-Spielen lässt sich nicht verschweigen und tut dem Titel sichtlich gut. Wer sich vom nicht zu verschweigenden “Süß-Faktor” von Tearaway abschrecken lässt sollte dem ganzen vielleicht trotzdem eine Chance geben, denn unter all den Bögen bunt bedrucktem Zellstoff schlummert spannender Spielspaß für alle.

Tearaway_test-fazit

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