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Assassin’s Creed Rogue – Mit Multifunktionsgewehr auf Meuchelmörderhetze

von am 18. Dezember 2014
DETAILS
 
Für Fans von:

Assassin's Creed, Far Cry,

Pluspunkte

+ Riesige Spielwelt
+ Kein Multi-Player Zwang
+ Nachvollziehbare Wandlung der Hauptfigur
+ Interessanter Perspektivenwechsel

Minuspunkte

- Keine reitbaren Pferde an Land
- Grafik wirkt gröber als bei Assassin's Creed IV
- Einige Bugs
- Schlechte Kollisionsabfrage

Editor Rating
 
GAMEPLAY
8.0

 
GRAFIK
8.0

 
SINGLEPLAYER
7.0

 
MULTIPLAYER
0.0

 
SOUND
8.0

Gesamt-Wertung
8.0

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User Rating
 
GAMEPLAY

 
GRAFIK
10

 
SINGLEPLAYER

 
MULTIPLAYER
8.7

 
SOUND
7.2

User-Wertung
1 rating
8.6

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Zusammenfassung
 

Leinen los und bereit machen zum Auslaufen! Assassin's Creed Rogue stellt Ubisofts letzten Titel des Attentäter-Franchises für PS3 und Xbox 360 dar. In der Rolle des ehemaligen Assassinen Shay Cormac, macht ihr euch auf als Bluthund der Templer eure ehemaligen Brüder zu jagen und zur Strecke zu bringen. Mithilfe eures neuesten Spielzeuges, einem Multifunktionsluftgewehr und eurem Schiff der Morrigan, verbreitet ihr Angst und Schrecken unter denen, die euch verraten haben. Leider merkt man Assassin's Creed Rogue die verstaubte Last-Gen-Technik an. Häufige Bugs, eine unausgegorene Kollisionsabfrage und eine teils zu hakelige Steuerung, reißen euch leider immer wieder aus dem sonst packenden Spielgeschehen. Dafür bietet es jedoch eine riesige erkundbare Welt, haufenweise freischaltbare Extras, viel Abwechslung, herausfordernde Gegner und generell einfach mehr vom dem so geliebten Assassin's Creed Feeling. Kommt an Bord und gebt dieser etwas blinden, aber dennoch schön anzusehenden Perle eine Chance.

 

Lesezeit: 8 MinutenNach meinem letzten traumatischen Besuch in einem Franko-Kanadischen Videospieleunternehmen, hielten meine Chefs es wohl für witzig, mich mit dem Test für Assassin’s Creed Rogue noch mal auf ihre Weise zu “therapieren”. Doch brauchte ich diese Therapie überhaupt? Wir werden sehen. “Schmeißt euch euren Rosenkranz über, wetzt eure heilige Klinge und setzt die Segel für das erste Assassin’s Creed, in dem ihr auf Seiten der Templer tätig seid.”

Reichtum, Macht und Ruhm

Der Mann, der sich dies alles erkämpft hat, war… nein nicht Gold Roger, sondern Edward Kenway. Seines Zeichens auch Pirat und unter anderem eine weitere wichtige Persönlichkeit in der Blutlinie von Desmond Miles. Wir schreiben das Jahr 1750, also gute 49 Jahre vor der Handlung von Assassin’s Creed Unity und Edward ist tot und zu einer Assassinenlegende geworden. Sein bester Freund aus Piratentagen, Adéwalé ist ein in Würde gealterter Mentor des karibischen Ablegers der Assassinen und Freund von Achilles Davenport (richtig der murige, alte Knochen aus Assassin’ Creed III), seines Zeichens wiederum Mentor des Ordens von Nordamerika und einer der Ausbilder des neuen Protagonisten Shay Patrick Cormac. Dieser ist auch eine extrem wichtige Figur in unserer Geschichte, jedoch diesmal kein Vorfahre von Desmond. Und? Fühlt ihr euch schon verloren? Gewöhnt euch lieber dran. Assassin’s Creed Rogue ist voll von Verweisen auf ältere Titel, stellt Nebenhandlungen und Schauplätze zu bekannten Figuren (vor allem aus Teil III und IV) dar und schafft es somit immer und immer wieder, dass der Spieler das Geschehen kurz pausieren muss, um parallel auf Smartphone oder Laptop mal das entsprechende Wiki zu konsultieren. Für Serienneulinge ist Assassin’s Creed Rogue also eher denkbar schlecht geeignet. Vor allem, wenn man die Entwicklung der Geschichte und Darstellung der Fraktionen bedenkt.

Ihr taucht also in die Rolle des namenlosen Charakters aus Assassin’s Creed IV, der wiederum in die Rolle des Shay Cormac schlüpft. “Strohkopf”, wie er liebevoll genannt wird, ist gerade mitten in einer Sitzung, als er versehentlich einen Computervirus auf die Server von Abstergo Entertainment loslässt und ist den Rest des Spiels unter anderem damit beauftragt, diese, mit Hilfe von Dritten aus der Abstergo-Zentrale, nach und nach wieder herzustellen. Dass er dabei nicht zwingend die hellste Birne in der Fassung ist, zeigt sich, als er zufällig in den überall herumliegenden Aufzeichnungen eine Nachricht findet, in der seine momentanen Vorgesetzten darüber diskutieren, ihn und damit euch, nach Beendigung der Wartungsarbeiten zu liquidieren und einfach mal gar nichts dagegen unternimmt. Aussichtsreiche Aufstiegschancen sehen definitiv anders aus.

Nichtsdestotrotz zwängt sich euer “Held” die Animus-Brille auf und erforscht die Erinnerungen des Templers in spe Shay Cormac. Dieser wird nämlich von Achilles auf eine Mission nach Lissabon geschickt, auf der es zu einigen Komplikationen kommt, für die Shay den Assassinenorden verantwortlich macht. Aus diesem Grund beschließt Achilles kurzerhand mit Master Cormac das zu tun, was Assassinen nun mal am Besten können. Nur, dass das diesmal nicht ganz klappt. Shay überlebt, wird von Templern gefunden, gesund gepflegt und widmet sein weiteres Leben fortan dem Aufspüren und Eliminieren aller übrigen Assassinen. Allen voran natürlich denen, die für seine Misere und die Sache in Lissabon verantwortlich waren.

Löblich ist zu erwähnen, dass es Shay hierbei nicht nur um blinde Rache geht, sondern dass er gemerkt hat, dass der Assassinenorden extrem unmoralisch handelt, um es Mal so auszudrücken. Ja, ich kann verstehen, Leute, die ihr Leben damit verbringen anderer Menschen Lebenslicht auszupusten, sind wahrscheinlich generell recht flexibel in der Auslegung von “Moral”, jedoch gab es immer einige Regeln, an die man sich dabei hielt. Quasi an so etwas wie ein Credo. Aber schlechte Wortspiele Mal beiseite. So stark die Motivation von Shay dargelegt wird, so schwach erscheint sie letztendlich in ihrer Umsetzung. Die Assassinen, die bis jetzt immer als “Hüter der Freiheit” und “Beschützer der Unschuldigen” dargestellt wurden, erleben hier einen wahren 180-Grad-Wandel. Ebenso die Templer. Man hat das Gefühl, es wird ein regelrecht neues Feindbild geschürt, um ja kein wirklich schlechtes Gewissen bei der Jagd auf die Meuchelmörder zu bekommen. Sie werden quasi auf eine Ebene gestellt mit Zombies, Monstern und Skittles, wenn es um Dinge geht, die man ohne nachzudenken von der Platte putzen kann. Dies zeigt sich vor allem darin, wie sie einige Städte in der neuen Welt “kontrollieren”. Verbrecherbanden werden rekrutiert, welche die Bevölkerung unterdrücken und nur die “braven Templer” sind die letzte Bastion zwischen diesen Blut dürstenden Terroristen und der armen, geschundenen Bevölkerung.

Assassin’s Creed Rogue - Assassinen-Jäger Gameplay-Trailer [DE]

Eigentlich schön anzusehen…eigentlich…

Aber genug von Geschichte und Trivia. Nicht, dass hier noch zu viel gespoilert wird. Assassin’s Creed Rogue ist offiziell das letzte Spiel, welches für die letzte Konsolengeneration, namentlich Xbox 360 und Playstation 3, herauskommt. Und obwohl schön anzuschauen, sieht man das dem Spiel leider auch ein wenig an. Dass Charaktermodelle, Animationen und Weiteres gerne aus früheren Spielen einfach einkopiert und dann nur ein neuer Rahmen drum herum geschaffen werden, ist ja nichts Neues. Dies sorgt auf der einen Seite ja auch dafür, dass man sich immer wieder schnell einfindet und eine kurze Eingewöhnungszeit hat. Leider kann bei diesem “Copy Paste”-Prozess auch einiges falsch gemacht werden. Assassin’s Creed Rogue ist ein gutes Beispiel dafür. Die Texturen und Animationen wirken im Allgemeinen etwas gröber und unflüssiger als noch im Vorgänger Black Flag. Andauernd ploppen Gegenstände aus dem Hintergrund auf, was nicht unbedingt tragisch ist, aber leider zu einem etwas traurigen Gesamtbild beiträgt.

Dazu kommen häufiger auftauchende Bugs und Glitches, die zwar das Spiel nicht zum Absturz bringen, jedoch dafür sorgen können, dass eine Mission abgebrochen werden muss. Ein gutes Beispiel ist eine der Assassinen-Abfang-Missionen. Ihr müsst in einer Menge einen Stadtbewohner ausmachen, der eures Schutzes bedarf. Wenn ihr ihn habt, müsst ihr innerhalb eines Zeitlimits eine bestimmte Anzahl von Assassinen ausfindig machen und ausschalten. Gelingt euch das nicht, müsst ihr “Statist Nr. 27” begleiten und vor den verbleibenden Assassinen schützen. Blöd nur, wenn dann ein Bug einsetzt, der dafür sorgt, dass keine Meuchelmörder mehr übrig sind und auch euer Schützling verschwindet, jedoch noch der Marker, der seine Position anzeigt vorhanden ist und ihr so nicht zum Abschluss kommt. Andere Glitches, wie etwa das plötzliche Purpurfärben aller Fenster, Holzleisten und Türen sind weniger nervig, als viel mehr unterhaltsam, müssen aber eigentlich auch nicht sein.

Auch die Animationen der Figuren – sowohl in Cutscenes, welche dafür alle in Spielgrafik gehalten sind – wenn sie sich unterhalten oder in Aktion treten, sind auch nicht immer ganz ausgereift. Gleiches gilt für Kollisionsabfrage und kontextabhängige Aktionen. Zu oft passiert es leider, dass ihr während einer Verfolgungsjagd zu Land, an Häuserwenden, Ständen oder sonstigen Objekten hängen bleibt, da “Rennen” und “Klettern” auf dem gleichen Knopf liegen. Dies kann ziemlich frusten, vor allem dann, wenn man versucht ein bestimmtes optionales Ziel zu erfüllen, welches präzise Kontrolle über die Figur voraussetzt. Nichts gegen eine kalte und steinige Wand, an die man sich lehnen kann. Aber bitte nicht, wenn ich den Staatsfeind Nr. 1 verfolge, nur noch sieben Sekunden Zeit habe und überall Bluthunde der Assassinen nur darauf warten sich ein ordentliches Stück von meinem Gesicht über den Kamin zu hängen.

Assassin’s Creed Rogue gibt sich natürlich, wie der Rest der Serie, sehr viel Mühe alles so flüssig wie möglich zu halten. Deswegen liegen “Rennen” und “Klettern” auf dem gleichen Knopf. Und deswegen können bestimme Aktionen auch nur kontextabhängig ausgelöst werden. Doch das ist leider wie oben erwähnt ein zweischneidiges Schwert. Wenn das Spiel zum Beispiel der Meinung ist, dass grade keine Zeit dafür ist, den Gegner bei voller Geschwindigkeit mit eurem versteckten Freund bekannt zu machen (ich meine natürlich die Klinge), lauft ihr in ihn rein, verpasst ihm vielleicht einen steifen Nacken vom Zugwind, aber er wird derjenige sein, der dann meistens den ersten Stich landet. Dies kommt nicht immer vor und durch wütendes Fluchen und Buttonmashing, kann schlechte Reaktionszeit mehr oder minder wettgemacht werden, aber das sollte im Regelfall nicht der Sinn hinter einer sensitiven Steuerung sein.

Das Fehlen kleinerer Aktionen, wie etwa, das man in Assassin’s Creed Rogue Passanten einfach zur Seite schieben kann, wären stellenweise zwar nett gewesen, fallen da aber weniger ins Gewicht. Was jedoch gerade für Leute, die Wert auf Komplettierung legen, stark ins Gewicht fällt, ist, dass optionale Missionsziele entweder viel zu kurz oder gar nicht auf dem HUD dargestellt werden. Dies führt vor allem dann zu Tobsuchtsanfällen, wenn diese sich während eines Auftrages aktualisieren, ohne dass es angezeigt wird. Man unterbricht also regelmäßig das Spielgeschehen, um zu schauen, ob man auch nichts übersehen hat.

Eine Seefahrt die ist blutig, eine Seefahrt die ist schön!

Von solchen Schönheitsfehlern einmal abgesehen bietet Assassin’s Creed Rogue das typische Open-World-Feeling, wie man es von der Serie her gewohnt ist. Weite Steppen, detaillierte, historische Schauplätze, malerische Landschaften und neuerdings auch das weite Meer, das jedoch durch kürzere Ladezeiten “getrennt” ist. In eurem Schiff, der Morrigan, jagt ihr nicht nur durch die eisigen Gefilde des Nordatlantiks, als Freibeuter für die britische Krone macht ihr euch einen Namen unter euren Feinden und kapert feindliche Fregatten, verleibt sie eurer eigenen Flotte ein oder verscherbelt alles an Bord, was nicht niet- und nagelfest ist. Bei den eigentlichen Attentatsmissionen dürft ihr auch erstmals ein ganz neues Spielzeug ausprobieren. Der gute Shay verfügt nämlich über ein ziemlich kräftiges Luftgewehr, welches verschiedene Munitionsarten verschießen kann, was sich ideal eignet um Wachen abzulenken, zu verschrecken oder eben aus dem Weg zu räumen.

Generell liegt bei Assassin’s Creed Rogue der Fokus, wie auch schon in den Vorgängern, sehr stark auf Entdeckung und Aufrüstung. Die Anzahl an freischaltbaren Upgrades für euch, euer Schiff und eures Unterschlups ist wieder einmal über alle Maßen üppig ausgefallen. Und das Beste ist, um alle Upgrades und Achievements zu erhalten, ist keine Onlineverbindung nötig, da Assassin’s Creed Rogue als Singleplayer-Titel ausgelegt ist. Theoretisch kann man noch mal locker das doppelte an Spielzeit drauf rechnen, wenn man alles entdecken, freispielen und aufrüsten will. Auch deswegen, weil Rohstoffe für Upgrades schwerer zu beschaffen sind, als noch in Blag Flag, was das Einverleiben dieser in euren Besitz umso befriedigender macht.

Vegetarier und PETA-Anhänger sollten jedoch einen großen Bogen um Assassin’s Creed Rogue machen, da es wieder reichhaltig Jagd- und Walfangmissionen gibt, die sich quer durch den nordamerikanischen Kontinent und den Atlantischen Ozean ziehen. Shay mag ein Menschenfreund sein, aber er hat definitiv auch einen Hang dazu, bestimmte Land- und Meeresbewohner auf die Liste bedrohter Tierarten zu setzen. Abseits davon könnt ihr wieder heilige Eingeborenenstätten schänden, mittels Adlerblick versteckte Botschaften an steinzeitlichen Wandschmierereien entdecken und durch das Beenden von Abstergo-Herausforderungen “Cheats” freischalten. Diese erweisen sich jedoch als relativ nutzlos und sollten nicht vor Beendigung der Hauptstory inklusive der Nebenquests benutzt werden. Jedenfalls nicht, wenn man genervt von Ladebildschirmen ist. Die Cheats haben nämlich den unangenehmen Nebeneffekt, dass man das Spiel danach nicht mehr speichern kann. Klar ist es logisch, dass man das Spiel nicht im God-Mode beenden sollte, aber da ein Cheat wenig Sinn macht, wenn man hinterher sowieso wieder von vorne spielen muss, kann man sich die Zeit, die man investiert die Cheats freizuschalten, fast auch sparen. Aber das ist letztendlich Geschmackssache und soll nicht gegen das Spiel eingesetzt werden.

Ähnliches gilt für die Fortbewegung zu Lande. Auch wenn sich viel auf kleineren Inseln bewegt wird und man nach und nach Schnellreisepunkte freischaltet, wäre es eine nette Abwechslung gewesen, zumindest in den größeren Arealen und Städten ein paar Pferde zu verteilen. Dies geht aber schon in den Bereich des Erbsenzählens. Ansonsten kann man dem Spiel rein vom Spielerischen her nicht mehr sehr viel ankreiden. Die Seeschlachten sind zahlreich und abwechslungsreich sowie eine lange Zeit sehr gut ausbalanciert. Zwar wurden in Assassin’s Creed Rogue die riesen Wellen und Tsunamis aus Black Flag entfernt, jedoch durch Schneehosen und Eisberge ersetzt. Diese lassen sich nämlich taktisch in den Seeschlachten einsetzen. Zerstört man einen Eisberg in der Nähe kleinerer Feindschiffe, werden diese gleich versenkt. Größere Schiffe werden zumindest kurzzeitig gestoppt oder erleiden leichten Schaden. Dabei ist es nun erstmals so, dass fremde Schiffe versuchen können, euer Schiff zu entern, in dem sie die Morrigan rammen. Dabei seid ihr kurz bewusstlos und verliert einige Männer. Solltet ihr diesen Kaperversuch verhindern können, gehört euch automatisch das angreifende Schiff. Zudem haben die Gegner nun dazugelernt und können ebenfalls Rauchbomben einsetzen, sowie euren entgehen, indem sie Gasmasken aufsetzen.

Ebenso eine nette Abwechslung bieten die Abschnitte in den Büros von Abstergo Entertainment. Hier steuert ihr wie bereits im letzten Teil von Assassin’s Creed den namenlosen Protagonisten, der fast von einem der Weisen in die ewigen Jagdgründe geschickt wurde, und müsst nun die sogenannten Helix-Server von Abstergo wieder zum Laufen bringen. Glücklicherweise hat Ubisoft an dieser Stelle gelernt und die Hacking-Minigames etwas entspannter gestaltet, sprich, es gibt nur noch ein Geschicklichkeitsspiel in verschiedenen Schwierigkeitsstufen.

Bereit zum Auslaufen?

Grundsätzlich hätten Assassin’s Creed Rogue ein paar Wochen oder Monate mehr Entwicklungszeit ganz gut getan. Gerade die verbuggten Missionen, die zuweilen hakelige Steuerung, Schnitzer bei Grafik und Animationen, infrage zustellende kontextabhängige Aktionen, sowie eine etwas zu krasse Wendung bezüglich der Motive von Templern und Assassinen sorgen dafür, dass man immer mal wieder aus dem Spielerlebnis gerissen wird. Dafür sorgen jedoch eine riesige Karte, unzählige Nebenmissionen, das interessante Setting um einen Assassinen-Jäger, viele freischaltbare Goodies sowie die teilweise gute deutsche Vertonung dafür, dass Assassin’s Creed Rogue das Niveau der Serie definitiv noch immer ein gutes Stück weit oben hält. Und auch, wenn man aufgrund der im Spiel auftretenden Figuren immer mal wieder an Assassin’s Creed III erinnert wird, tut das dem Spielerlebnis keinerlei Abstrich, da man sich seinen Immersionsgrad letztlich auch selbst aussuchen kann. Assassin’s Creed Rogue ist ein fast würdiger Abschluss der Serie für die letzte Konsolengeneration und am Besten mit einem alten Windjammer der Royal Navi zu vergleichen. Schon recht abgetakelt und bedarf hier und da einiger Ausbesserungen, erfüllt aber noch zuverlässig seinen Zweck und lässt sich, dank der Vertrautheit, die die Mannschaft darin hat, besser steuern, als jede neue Fregatte aus der Werft.

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