Horizon Zero Dawn
+ knapp 15 Stunden neuer Inhalte
+ eine neue, eisige Region
+ neue Gegner, Waffen und Collectibles
+ stärkere Gegner und mehr Herausforderungen
+ acht neue Fähigkeiten
+ spannende neue Missionen
- einige der neuen Fähigkeiten sind eher belanglos
Mit The Frozen Wilds bringen Guerrilla Games eine rund 15 stündige Erweiterung für das bereits grandiose Horizon Zero Dawn. In einer völlig neuen Region, die eine Größe von etwa 25% der Hauptkarte besitzt, erlebt ihr einige spannende Missionen. Entdeckt die verschiedenen Ecken vom "Cut" und stellt euch den dämonischen Maschinen der eisigen Gefilde. Nutzt die neuen Waffen oder Fähigkeiten, um gegen die fünf neuen Gegnertypen zu bestehen, von denen einer sogar seine Mitstreiter heilen kann. Dazu kommen wieder viele sammelbare Gegenstände, erkundbare Ruinen der alten Zivilisation und interessante Nebenmissionen. Wer nach dem Hauptspiel nicht genug von Horizon Zero Dawn bekam, wird hier endlich einen Nachschlag bekommen.
Lesezeit: 3 MinutenKnapp ein halbes Jahr ist vergangen, seit wir uns in Horizon Zero Dawn durch die Neosteinzeit gekämpft und allerlei mechanische Monster gezähmt oder besiegt haben. Mit The Frozen Wilds liefern Guerilla Games nun einen vollgepackten Story-DLC. Rund 15 Stunden soll der neue Inhalt gehen und uns in die eisigen Gefilde der Welt bringen. Aber ob der Zusatzinhalt wirklich heißmacht oder völlig kalt lässt, das werdet ihr im Folgenden erfahren.
Obwohl The Frozen Wilds erst ein halbes Jahr nach dem Hauptspiel erschien, reiht sich der DLC zeitlich vor der letzten Storymission ein. Anstelle die Welt vor dem Untergang zu retten, verschlägt es die rothaarige Protagonistin Aloy in die kalten Ecken des “Cut”, einer Banuk-Siedlung weit im Norden. Dort angekommen findet sie allerdings schnell heraus, dass die dortige Stimmung ebenfalls alles andere als gut ist. Ein riesiger Vulkan steht kurz vor der Eruption und ein mysteriöser Dämon “verflucht” die Maschinen. Ohne nur einen Moment zu zögern, mischt sich Aloy ein und versucht den Tag zu retten.
Guerilla Games versprachen mit diesem Zusatzinhalt ein rund 15-stündiges Spielvergnügen und schafft es auch dieses Versprechen zu halten. Zumindest, wenn ihr Perfektionisten seid und alles sehen und sammeln wollt. Reichen euch die Haupt- und Nebenmissionen werdet ihr bereits nach knapp zehn bis zwölf Stunden das Ende der Fahnenstange erreichen. Aber glaubt nicht, dass der Weg dahin ein einfacher ist, weil The Frozen Wilds zeitlich vor dem Ende der Hauptgeschichte angesiedelt ist. Während die ersten Missionen noch eine Levelempfehlung von 35 haben, geht diese rapide bergauf. Gegen Ende müsst ihr euch Herausforderungen stellen, die eher für Level-50-Spieler gedacht sind. So wird auch schnell klar, dass der DLC zwar zeitlich früher angesiedelt ist, aber vom Gameplay eher auf End-Game-Spieler abzielt.
FĂĽr jeden was dabei
NatĂĽrlich bietet The Frozen Wilds nicht nur eine brandneue Geschichte und eine unverbrauchte Gegend, sondern auch viele andere Neuheiten. Allen voran wären da natĂĽrlich neue Gegner, die inmitten der eisigen Kälte auf euch warten. Besonders die Scorcher sind gefährlicher, als sie zunächst erscheinen. Mit ihren starken Feuerangriffen sorgen sie fĂĽr einige hitzige Aufeinandertreffen. Dazu kommen noch sogenannte “KontrolltĂĽrme”, die anstelle der verdorbenen Zonen, fĂĽr stärkere Maschinen sorgen und diese zusätzlich heilen. Da hilft nur geschicktes Vorgehen oder Nutzen der neuen Waffen, die mit The Frozen Wilds eingefĂĽhrt werden. Auch gibt es acht neue Skills, die ihr auf eurem Weg zum neuen Maximallevel von 60 erlernen könnt. Doch im Gegensatz zum Hauptspiel ermöglichen euch diese neue Fähigkeiten lediglich befreundete Maschinen zu heilen oder von ihnen abzuspringen und direkt in einen Sprungangriff ĂĽberzugehen. Wirklich nĂĽtzlich empfand ich sie daher nicht.
Natürlich gibt es auch wieder einiges zu Sammeln und zu Entdecken. Ähnlich wie im Hauptspiel könnt ihr auch dieses Mal bestimmte Dinge finden, die ihr im Nachhinein gegen seltene Gegenstände eintauschen könnt. Dazu kommen Ruinen, die es zu entdecken gilt, Datenpunkte, die in der Welt verstreut sind und eine Vielzahl an Nebenmissionen. Da wir es hier aber mit einem DLC zu tun haben, dürft ihr nicht die Menge erwarten, die euch im Hauptspiel geboten wurde. Dennoch dürften eifrige Sammler einige spaßige Stunden damit verbringen, besonders, wenn sie auf die käuflichen Karten verzichten, die euch einige der Fundorte verraten.
Ice, Ice, Baby
Eine Sache, die auch dieses Mal wieder erwähnt werden muss, ist, wie gut das Spiel aussieht. Während das Hauptspiel groĂźteils mit WĂĽsten oder Dschungeln zu begeistern wusste, entfĂĽhrt uns The Frozen Wilds in eine eiskalte und trostlose Gegend. Aber anstatt “The Cut” tot und leblos aussehen zu lassen, haben es Guerilla Games geschafft eine wirklich faszinierende Region aufzubauen. Mit einer Größe, die etwas 25% der Karte vom ursprĂĽnglichen Spiel beträgt, sind die Gefilde nicht nur weitläufig, sondern ebenfalls vielseitig. Neben den eisigen Tundren erwarten euch farbenprächtige Seen, heiĂźe Quellen, Geysire und auch der eine oder andere grĂĽne Wald. Dazu kommen die Eigenheiten der einheimischen Banuk, dem nordischen Volk der Horizon-Welt. Ăśbersät mit Teilen der Maschinen, die leuchten oder anderweitig verwendet werden, gibt es ĂĽberall Neues zu entdecken. Auch lassen sich wieder Ruinen der alten Zivilisation finden, die nicht nur einen Einblick in die Vergangenheit geben, sondern spannend zu erkunden sind. Um das Ganze noch besser in Szene zu setzen, gibt es auch einige Updates fĂĽr den Fotomodus, inklusive einiger neuer Posen fĂĽr Aloy.
Das Sounddesign ist ebenfalls wieder sehr beeindruckend. Ganz gleich, ob es um die Synchronisation der Zwischensequenzen geht oder die Naturkulisse, alles wirkt glaubwürdig und wurde mit Bedacht gewählt. So entsteht eine glaubwürdige, wenn auch teilweise etwas leere, neue Region, in der es einiges zu entdecken und viele neue Gefahren gibt.
“Ich hätte gerne Eis zu meinem Fazit”
Lässt mich The Frozen Wilds nun nach seinen rund 15 Spielstunden kalt oder entbrannte erneut meine Liebe zu Horizon? Die Antwort ist einfach und klar: Ich brenne fĂĽr Horizon und die Welt. Dieses Jahr kamen einige spannende Open-World-Spiele heraus. Von The Legend of Zelda: Breath of the Wild bis hin zu Assassin’s Creed Origins. Aber keine Welt ist so interessant, wie die von Horizon Zero Dawn. Riesige animalische Maschinen, die durch eine Art Neosteinzeit streifen und die Geheimnisse einer längst vergangenen Zivilisation und ihrer Fehler. Wer das nicht interessant findet, der verpasst – meiner Meinung nach – einiges. Wer nach dem Hauptspiel unbedingt noch mehr Inhalte haben wollte und eine neue und schwierigere Herausforderung sucht, sollte The Frozen Wilds definitiv nicht verpassen.