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Resident Evil 4 – Tagebuch eines Überlebenden – Teil 2

von am 1. November 2016
 

Lesezeit: 5 MinutenHalloween ist zwar vorbei, aber wir haben einen zweiten Teil von Leon S. Kennedys Tagebuch zu den Erlebnissen aus Resident Evil 4 gefunden. Den ersten Teil haben wir euch ja gestern schon präsentiert. Hier also nun Teil 2!

Resident Evil 4. Viele schöne Erinnerungen ranken sich um diesen, ich nenne ihn mal, Ausnahmetitel aus dem Jahre 2005. Dieser, damals noch GameCube exklusive, Titel hat sich sehr schnell in mein Herz gespielt und befindet sich immer noch zurecht an der Spitze der Top 10 Spiele meiner Jugend. Grund genug, es zum Re-Release noch einmal aufleben zu lassen. Unbekannte Quellen haben uns nämlich Seiten aus Leon S. Kennedys Tagebuch zukommen lassen, die wir euch natürlich nicht vorenthalten wollen. Happy Halloween.

Tag.. 5? Langsam wird ein Schuh draus, oder?

Was zum Teufel ist hier eigentlich los? Ich habe ja schon viel Scheiße gesehen, aber das toppt wirklich alles. Ein riesiges Lochness Monster? Ein Höhlentroll? Ich bin am See herausgekommen, den ich überqueren musste, um zurück zum Dorf und in die Kirche zu kommen. Dabei haben sie wohl ihre Version von “Nessi” für ein paar Tage nicht gefüttert, denn es schien ganz heiß darauf, mal wieder „amerikanisch“ zu speisen. Nachdem ich ihr jedoch empfohlen habe, ihre Diät mit ein paar Harpunen etwas eisenhaltiger zu gestalten, konnte ich mich in eine Hütte am Rande des Sees zurückzuziehen. Ich weiss zwar nicht warum, aber ich muss für mehrere Stunden das Bewusstsein verloren haben. Jedenfalls war es Nacht als ich wieder zu mir gekommen bin und ich hatte die seltsamsten Albträume. Irgendwas, dass mir durch die Adern kroch. Wie ein Stachelrochen, meine Venen schwarz gefärbt und mich hat Blut weinen lassen. Keine schönen Bilder.

Aber dafür habe ich mittlerweile erfahren, mit was für einem Kult wir es hier wohl zu tun haben. Hannigan hat mir erzählt, sie nennen sich selbst „Los Illuminados“. Großartig, die Aluhutträger werden sich wahrscheinlich mit Freude auf diese Story stürzen. Trotzdem. Verschwörungstheorien hin oder her, die Gefahr durch diese Leute ist ziemlich real. Wie es aussieht, haben sie es geschafft, eine Art Virus zu entwickeln, der die Befallenen zu willenlosen Marionetten macht. Sie stürzen sich nicht einfach auf alles und Jeden, sind kontrollierbar und mutieren, wenn es die befallenen Körper zu lassen. Aber trotzdem ist es irgendwie anders. Ich weiss nicht, ob ich es weiterhin einen Virus nennen kann. Ich bin schon einige Male von ihnen verletzt worden, trotzdem habe ich noch keine Anzeichen einer Infektion bei mir fesstellen können. Es ist auch itneressant, dass sich bei einigen Infizierten nicht viel ändert ausser, dass sie ausdauernder und wütender werden. Andere wiederum werden zu 5 Meter hohen Höhlentrollen, die ihren Secret Agent am liebsten als in Form einer selbst zubereiteten breiigen Masse einverleiben. Vielleicht ist die Inkubationszeit hier einfach nur länger, aber ich werde definitv beobachten, ob und was sich bei mir ändert. Hoffen wir das Beste.

Tag 6, Ich hab sie!

Geschafft, ich habe Ashley gefunden. Nachdem ich mich zurück durch das Dorf in die Kirche gekämpft habe, bin ich in einer Abstellkammer auf sie gestoßen. Es war auch fast kein Problem sie zu finden. Hat mich nur eine halbe stunde gekostet, dieses Scheinwerfer-Mandala-Mosaik-Rätsel zu lösen. Jedenfalls, war sie aufgebracht und verängstigt. Nachdem sie aber gemerkt hatte, dass ich nicht wie ein eingefallener Sack verfaulter Kartoffeln aussehe, der dazu auch nur auf Spanisch fluchen kann, hat sie sich schnell beruhigt. So ruhig man in einer so einer Situation eben sein kann. Gerade als wir aus der Kirche fliehen wollten, sind wir wohl auf den “Big Boss” gestoßen. Er nennt sich selbst Lord Saddler und scheint den ganzen Laden hier zu leiten. Anscheinend plante er mit der Tochter des Präsidenten Druck auf die USA auszuüben. Aber was er genau vorhatte, wollte er nicht verraten.

Wir konnten durch einen Seiteneingang aus der Kirche fliehen (ok, nennen wir es lieber ein gut gelegenes Fenster). Die Lage spitzte sich zu. Wir haben Luis wieder getroffen, doch bevor er uns erzählen konnte was los war, wurde die Hütte, in der wir uns versteckten überfallen. Die „Ganados“, wie die Befallenen genannt werden, haben das Haus gestürmt. Wir sind nur knapp dem Tod entkommen und hatten Glück, dass ich meine Munition bis zu diesem Punkt gespart habe. Es waren auch nicht einfach nur die gewöhnlichen Dörfler. Wie ich bereits erwähnt hatte, mutieren einige von ihnen. Diesmal jedoch. Dabei ist mir etwas aufgefallen. Sobald die Wirte genug Schaden erlitten haben (meistens, wenn ihnen der Kopf in 1000 kleine Teilchen zersplitterte), prescht aus ihnen ein insektenhaftes Wesen hervor, welches den Körper weiter vorantreibt. Ich nehme deswegen an, dass es sich nicht um einen Virus handelt (da die Erscheinung bei den meisten Dorfbewohnern ähnlich ist), sondern vielleicht mehr so etwas wie eine Art Parasit.

Das würde auch ihr Verhalten erklären. Also, grob zumindest. Sie bewegen sich in Gruppen, scheinen über grundlegende kognitive Fähigkeiten zu verfügen, sind in der Lage individuell zu agieren, fallen jedoch im Ernstfall in eine Art Schwarmintelligenz zurück. Wenn meine Vermutungen stimmen, gibt es vielleicht auch so etwas wie einen „Königinnen“ Parasiten, mit deren Hilfe sich diese „Arbeiterdrohnen“ steuern lassen. Mein Gott, das klingt, als wäre das alles aus einem schlechten B-Movie Horrorfilm. Aber eine bessere Antwort habe ich bis jetzt auch nicht parat. Ich hoffe einfach, dass ich dahingehend recht habe. Außerdem scheinen diese Parasiten etwas gegen helles Licht zu haben. Eine Flashbang und sie sind Matsch. Das muss ich mir merken.

Tag 7, Allgegenwärtiges Übel

Abwechslung. Endlich. Also, so sehr man das Abwechslung nennen kann, wenn man vom Regen in die Traufe fällt. Oder in diesem Fall vom Dorf ins Schloss rennt. Wir wurden auf dem Weg zum Abholungsort von einigen Dorfbewohnern abgefangen und waren gezwungen in ein riesiges altes Schloss zu flüchten. Unser Rettungshubschrauber soll wohl abgeschossen worden sein und wir mussten einen neuen Treffpunkt vereinbaren.

So wie es aussieht, scheint auch alles seinen Anfang hier gefunden zu haben. Meine Vermutungen bezüglich des Parasiten haben sich als wahr herausgestellt. So wie es aussieht, schien dieser Ort vor vielen hundert Jahren von einer Seuche heimgesucht worden zu sein, die gemeinhin nur als „Las Plagas“ bekannt war. Diese Seuche war die Urform des Parasiten mit dem wir es die letzten Tage zu tun hatten. „Las Plagas“ hat die Menschen in blutrünstige Wahnsinnige verwandelt, bis der Parasit groß genug war um aus seinem Wirt „zu schlüpfen“ und seine Eier in andere Wirte zu legen.

Der damalige “Castellan” (quasi der Schloss- oder Burgvorsteher) hat versucht, diese Seuche einzudämmen und alle Befallenen in eine Schlucht gelockt, die er anschließend hat versiegeln lassen. Jedoch hat „Las Plagas“ wohl in Sporenform überlebt und der aktuelle Castellan hat unter der Leitung von Saddler nun buchstäblich die „Büchse der Pandora“ geöffnet. Mit modernster Wissenschaft haben sie an „Las Plagas“ herumexperimentiert und sie kontrollierbar gemacht. Sie wollten Ashley entführen, sie mit einem Parasiten infizieren und dann „sicher“ nach Hause zurückschicken, wo sie (Los Illuminados) dann über kurz oder lang Einfluss auf das Mädchen und danmit ihren Vater den Präsidenten nehmen könnten. Ich hab schon weniger komplizierte Pläne gehört… aber immerhin klingt das durchdachter als die ganze „Lasst uns einfach die halbe Bevölkerung in willenlose Zombies verwandeln, damit die andere Hälfte gefressen wird und niemand mehr unsere Produkte kauft“ – Sache von Umbrella.

Tag 8, (Vorerst) letzter Eintrag

OK, wir haben ein Problem.. oder besser, ich habe eines. Ashley… ich habe sie verloren. Dieses Schloss ist die reinste Todesfalle und ich weiss wirklich nicht, wo ich noch nach ihr suchen kann. Aber ich habe keine andere Wahl. Jetzt wo wir ihren Plan kennen, werden sie sie nicht einfach zurückschicken. Und selbst wenn, nicht mit mir zusammen. Ich muss sie finden. Koste es was es wolle. Ich werde dieses Schloss auseinandernehmen. Keinen Stein auf dem anderen lassen. Wenn ich hier fertig bin und Ashley gefunden habe, können sie das was von dem Schloss übrig bleibt in einem Apothekentütchen zu Saddler schicken.

Meine letzten Einträge hier werde ich versuchen irgendwie an Hannigan zu schicken. Unser Intercom verfügt über Kameras. Vielleicht kann ich das ganze abfotografieren und ihr zuschicken. Die INformationen die ich bis hierer gefunden habe, dürfen nicht verloren gehen. und wenn ich diese Seiten per Flaschenpost nach AMerika oder sonst wo schicke. Vielleicht gibt es auch irgendwo ein Kommunikationszentrum, ich weiss es nicht, aber dieser Bericht muss raus. Fremder, Fremde, Leser oder LEserin, wer immer diese Seiten auch liest, versuche diese Seiten unter allen Umständen nach Washington zu bringen. Wende dich direkt an den Secret Service. Sag, Leon Scott Kennedy hätte dir einen Brief geschickt und es ginge um die Tochter des Präsidenten Ashley Graham. Frag nach Ingrid Hannigan. Droh an die Presse damit zu gehen (geh bitte nicht an die Presse damit). Irgendwas, aber tu etwas.

Ich bin vielleicht noch am Anfang meiner Reise, und die Chance besteht, dass ich hier nicht lebend herauskomme, aber einer Sache können sich die Spinner von den „Illumindos“ sicher sein. Sie werden es auch nicht. Mein Name ist Leon Scott Kennedy und das ist meine Geschichte.

Kommentare
 
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  • MonkeyHead
    3. November 2016 at 10:48

    Das gilt auch für Teil 1 des Tagebuches. Eine sehr schöne Idee über Spiele zu schreiben. Würde ich gerne öfter in dieser Form lesen. Ist dann die Frage, ob sich alle Spiele für diese Art von Artikeln eignen.


    • Tony
      9. November 2016 at 22:08

      Danke dir!
      Ja grundsätzlich hast du recht. Vor allem gibt einem diese Art des Schreibens die Möglichkeit, noch persönlicher auf bestimmte Aspekte einzugehen und einfach mal ein bisschen mit der Figuren und deren Charakter zu spielen, was mir sehr gefällt. Grundsätzlich taugen glaube ich so ziemlich alle Action/Adventure/RPGs für sowas ganz gut. Größte Problem bei sowas ist dann aber eben das konsequent durchzuziehen, weil es natürlich unglaublich viel Text ist, der auch erst mal geschrieben werden muss. Ich nenne sowas ja ganz gerne ein “Let’s Read” und damit ist, so geil das auch ist, sehr sehr viel Aufwand verbunden. Aber wer weiss. Vielleicht mache ich sowas ja häufiger, wenn ich aus der Pause zurückkomme:)


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