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Pixelfrauen: Der Frauenplausch Folge 13 – Mit Raphaelle von “The Item Shop”

von am 22. Oktober 2014
 

Lesezeit: < 1 MinuteDie Pixelfrauen melden sich zur Stelle! Caro, Dana und Sam haben in der 13. Folge einen ganz besonderen Gast an ihrer Seite: Raphaelle von The Item Shop! Gemeinsam mit ihr dreht der Frauenplausch zur Höchstform auf und packt das Übel an der Wurzel. Was ist Sexismus? Welche Rollenklischees gibt es in Videospielen? Müssen starke weibliche Figuren immer auch gleich wunderhübsch und möglichst großbusig und spärlich bekleidet sein? Woher kommen diese verzerrten Bilder und wie werden wir die bloß los, ohne dass wir auf gute Unterhaltung verzichten müssen?

Die Antworten auf diese Fragen und viele weitere, die damit zusammenhängen, gibt es in diesem 13. Pixelfrauen-Podcast!

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Kommentare
 
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  • MonkeyHead
    23. Oktober 2014 at 08:59

    Also ich muss sagen, dass dies der erste Pixelfrauen-Cast war der mich aufgeregt hat und ich plädiere dafür, das im nächsten Podcast oder auch in einem Special-Podcast noch einmal über Sexismus gesprochen wird und auch mal die Sicht der Männer gezeigt wird. Denn ich fühlte mich im Laufe des Podcasts stellenweise stark diskriminiert. Als ob alle Männer bei Frauen nur auf große Brüste und dicke Ärsche stehen würden. Das stimmt einfach nicht. Und dieses über einen Kamm scheren ist ein Problem welches beide Seiten haben und anstatt aufeinander zuzugehen ist die beleidigte Leberwurst auf beiden Seiten viel zu groß.

    Ich stimme euch ohne Einschränkungen zu, dass Frauen in Spielen sehr Klischeehaft dargestellt werden und Männer da immer noch gewisse Vorteile haben was das Design angeht. Doch da ist schon der Punkt. Es geht oftmals nur um Äußeres. Und das ist mir doch vollkommen egal. Ob der Charakter nun hübsch, häßlich, homosexuell, behindert, einer anderen Rasse angehört oder was auch immer interessiert mich 0,0. Hauptsache es ist ein guter nachvollziehbarer Charakter, der sich natürlich mit seinen oder ihren Problemen auseinandersetzt, aber das ist eben nur ein Merkmal der Figur.

    Deswegen ist die neue Lara Croft für mich in kleinster Weise ein guter Charakter. Sie ist in den ersten 5 Minuten (überspitzt) verletzlich. Sie tut sich weh, sie leidet darunter einen Menschen und einen Hirsch zu töten, aber danach verteilt sie ohne mit der Wimper zu zucken Headshots mit dem Bogen, sticht andere ab oder erwürgt sie. Und ab dem Zeitpunkt ist sie auch nur noch eine Frau, weil sie wie eine Frau aussieht, aber man könnte den Skin auch durch einen Mann ersetzen und es würde nicht groß auffallen. Andere Beispiele wären Clementine (TWD S.2) oder Ellie (TLoU) wenn man sie kurzzeitig spielt. Sie sind einfach deren männliches Pendant.
    Doch auf der männlichen Seite ist es ja auch nicht besser. Nehmen wir zum Beispiel Ezio. Was ein ekeliger Charakter. Durch und durch Macho, Oberproll, in jedem Teil mit ner anderen Frau am anbandeln und gefühlt immer nur an das eine denkend. Boah ging der mir auf den Sack. Dumm nur das mir die Spiele an sich immer noch zu einem Teil gefallen haben. Über die Gears of War Typen braucht man wohl gar nicht reden. Aber auch Spiele in den eigentlich Durchschnitztypen, seien es nun Männer oder Frauen, haben sie alle Modelmaße. Das wäre ja nicht schlimm, wenn die Charaktere gut gezeichnet und geschrieben wären. Das sind sie aber zu einem Großteil nicht.

    Ach und es gab früher auch gute Serien die erwachsene Themen Kindgerecht verpackt haben. Ich sage nur Alfred J. Kwak oder Als die Tiere den Wald verließen.


  • Erunaenia
    23. Oktober 2014 at 14:32

    Das ist immer ein schwieriges Thema. Männer und Frauen werden idealisiert dargestellt und wenn wir ehrlich sind, wir wollen das ja auch irgendwie. Wenn ich mir einen Charakter erstelle und der ist weiblich, dann sieht die so aus, wie ich mir eine idealisierte Frau vorstelle, also mit einem hübschen Gesicht und dünn bis normal gebaut.
    Ich muss auch sagen, dass mich persönlich das Aussehen von Charakteren in Spielen nicht sonderlich aufregt, das ist verschwendete Zeit und die Aufregung nicht wert. Große Brüste findet man sowieso vorwiegend in Japanischen Spielen und die spiele ich nicht, aber aus anderen Gründen. Die sind mir zu überspitzt und dazu passt dann irgendwie auch wieder das Aussehen der Frauen.

    Ich finde es wichtiger, dass man mit Sexismus im wahren Leben aufhört, egal auf welcher Seite. Dazu gehört für mich allerdings nicht nur, wie man Frauen und Männer äußerlich darstellt, sondern Vorurteile, veraltete Ansichten (es gibt tatsächlich noch Leute, die glauben Frauen gehören an den Herd und sollen gefälligst nur Kinder bekommen) und Ähnliches. Das gilt auch für Hautfarbe, Herkunft, Religion etc. Wenn das mal überwunden ist, passen sich Spiele schon an. Wobei ich als Frau natürlich der Meinung bin, dass Sexismus uns mehr betrifft, weil das eben meine Erfahrungen sind und ich keine anderen als meine eigenen machen kann. Es wäre also doch sehr interessant, mal mehr Männer über das Thema sprechen zu hören.


  • MonkeyHead
    23. Oktober 2014 at 16:32

    Kann ich unterschreiben. Mit dem mehr betroffen weiß ich nicht. Das hängt wohl vom Bereich ab.


  • Elfant
    25. Oktober 2014 at 22:45

    Moin an die reizenden Pixelladies,

    ich befinde mich in einem ähnlichen Grad der Echauffiertheit wie MonkeyHead und wäre ebenfalls Für einen weiteren Podcast zu diesem Thema mit einer männlichen Beteiligung.

    Ich gebe gerne unumwunden zu das der Sexismus in den Medien immer noch sehr ausgeprägt ist alleine schon weil unsere Erzählstruktur patriarchisch gepräg ist und sich bis auf wenige Ausbrecher kaum geändert hat. Gleichzeitig haben wir das generelle Problem das es kaum Charaktere sondern großteils austauschbare Klischees auf beiden Seiten gibt. In manchen Fällen sind die Charaktere derartig flach, daß auch das Geschlecht austauschbar ist.

    Der Schnelltest für Sexismus mutet mir seltsam an. Ja mir fällt heute auch kein den Männern alleinig zugeordnetes nicht klerikales Kleidungsstück ein, während es einige Kleidungsstücke gibt, welche ich der Damenwelt zuordnen würde. Daraus nun zu assozieren es wären für mich etwas ein Sklaven – oder Narrengewand, erschließt sich mir nicht. Das Stigma wäre doch eher das “Frauenkleidung” für Männer unangemessen ist, sondern den Damen vorbehalten sind. Allerdings würde ich daraus eher wie bei klerikalen Roben einen höheren Status assozieren. Selbst wenn ich mit damit irre, gäbe es noch immer noch die Möglichkeit, daß man einfach nicht gegen gesellschaftliche Konventionen verstoßen möchte, einfach weil man die Konsequenzen fürchtet. Das mag man als feige bezeichnen und es ändert nichts am bestehenden Sexismus, aber zu sagen derjenige wäre dann auch sexistisch, ist mir zu sehr “Wenn Du nicht für mich bist, bist Du gegen mich”
    Andere Kleidungsstücke sehen bei Männern lächerlich aus. Ich sah bis jetzt noch keinen Mann, welchen den Stoffetzen namens String – Tanga tragen konnte, während er mich bei Frauen zumindest nicht störte.
    Ein Kleid habe ich zwar schon getragen, allerdings weiß ich nicht ob Kostümierungsfeste zählen.

    Der Abschnitt über Drake habe ich nun nicht verstanden. Habt ihr ihn da nieder gemacht oder damit nur mit Sexismus kokettieren?

    Mit freundlichen Grüßen an die Pixelladies
    Elfant


  • 26. Oktober 2014 at 15:36

    Mir schwirrt immer noch Gedanke im Kopf herum, dass Männer auch Röcke anziehen sollen. Ich habe damals in den 90ern, als es kurzfristig Mode war, mehrfach einen Versuch gewagt, einen Männerrock anzuprobieren. Es sah scheisse aus und deswegen hab ich mir nie einen gekauft. Deswegen bin ich aber kein schlechterer oder besserer Mensch. Ein typisch männliches Kleidungsstück lehne ich aus dem selben Grund ab: das Feinripp-Unterhemd. Auch das sieht kacke an mir aus. Und auch das macht aus mir keinen besseren oder schlechteren Menschen und auch nicht mehr oder weniger zum Sexisten oder heimlichen Unterstützer von Rollenklischees.


  • MonkeyHead
    26. Oktober 2014 at 15:44

    Das Thema Sexismus an der Kleidung festzumachen hat mich auch noch gestört. Was ist das auch für ein “Test”? Du bist ein Sexist wenn es dir als Mann peinlich wäre ein Kleid zu tragen? Na wenn das so einfach ist, dann können wir uns ja wichtigeren Themen zuwenden. 😉

    Ne, aber mal ernsthaft, das ist doch totaler Blödsinn. Ich persönlich hab noch kein Kleid getragen. Höchstens mal beim spielen als ich noch ein Kind war. Aber als Kind sind einem Geschlechterunterschiede ohnehin vollkommen egal. Genauso wie Ethnische, Kulturelle oder sonstwelche Unterscheidungen. Heutzutage würde ich aber auch kein Kleid tragen, weil es zum einen keinen Grund dazu gibt, weil es nicht ästhetisch aussieht (zuviel Körperbehaarung) und es das Problem nicht lösen würde. Sexismus und die Probleme kann man doch nicht an Äußerlichkeiten festmachen. Damit macht ihr es euch klar zu einfach.

    Zudem steht ja die Frage im Raum, wer das Kleid “erfunden” hat. Wenn es ein Mann war, kann man darüber diskutieren, ob dies ein Anzeichen für die männliche Überordnung ist. Wenn es aber eine Frau war, dann hat das ganze eine andere Wirkung. Wobei natürlich nicht abzusehen war was aus Kleidungsstücken gemacht wird, weil es ja im Endeffekt auch nicht an der Kleidung liegt sondern an der Gesellschaft.

    Man nehme nur mal die Erfindung des Minirock. Erfunden von einer Frau, bedeutete es in den 60ern die Befreiung der Frauen in verschiedenster Form. Wäre die Erfindung von einem Mann gekommen, sähe es womöglich ganz anders aus.


  • Erunaenia
    26. Oktober 2014 at 17:17

    Hosen wurden doch früher nur getragen, weil es beim Reiten mehr Sinn macht, nicht, weil man einen Unterschied zwischen Mann und Frau machen wollte (der kam erst im späten Mittelalter). Jesus, Pharaonen, römisches Reich … keine Hosen. Wenn man nach Kleidung ginge, müssten die Schotten ja recht liberal sein. Das gleiche würde dann für die katholische Kirche gelten, ich weiß ja nicht, was der Papst drunter trägt, aber nach normaler Hose sieht das für mich nicht aus 🙂

    Ach jeh, mir geht die Diskussion mittlerweile komplett auf die Nerven muss ich sagen. Ich kenne Männer, die glauben, dass man an der alten Weltordnung festhalten muss, ich kenne aber viel mehr Männer, die das nicht wollen. Leider ist die erste Gruppe lauter als die zweite. Es wäre einfach nur schön, wenn man als Frau mal was zum Thema Feminismus sagen dürfte, ohne, dass man uns für eine zweite Alice Schwarzer hält. Und, dass mal alle kapieren, dass Gleichberechtigung für alle gilt und wenn Frauen den gleichen Lohn wollen, dann ist das nicht gleichzusetzen mit der Weltherrschaft, sondern kann auch Männern, Schwulen/Lesben, Ausländern, egal wem helfen.

    Zudem fand ich den Artikel ganz gut, der sich mit Frauen in der Videospiel-Industrie beschäftigt, um mal wieder mehr zum Thema zurückzukommen.
    http://www.gamecareerguide.com/features/587/oped_women_in_games_who_.php


  • MonkeyHead
    26. Oktober 2014 at 18:22

    Jap seh ich genauso. Nicht jede Frau ist sofort radikale Feministin, wenn sie sich über das Bild der Frau in der Öffentlichkeit beschwert und auf Missstände aufmerksam macht. Und nicht jeder Mann ist sofort ein Sexist, wenn er gegen die Sichtweisen der Frauen ist. Im Internet ist das ganze Thema ohnehin bei den Trollen gelandet.


  • Elfant
    27. Oktober 2014 at 02:28

    Oh ja es gibt wohl doch noch das männliche Wäschestück.

    Den Artikel lese ich gleich, aber die Lohnproblematik ist für mich auch ein Henne – Ei – Problem. Frauen stellen die Mehrheit ihn lohnschwachen Berufen, Minijobs oder Teilzeitkräften. Leider sind das alles häufig berufliche Sackgassen ohne weiter Aufstiegschancen.
    Dafür gibt es dann so schöne Wortpaare wie fehlender Killerinstinkt, mangelhaftes Wettbewerbsdenken oder geringes Selbstbewusstsein bei Frauen.
    Letzteres mag ich ja noch akzeptieren (siehe das Sailermoon – Bespiel), aber ich würde auch von Mut reden, da aufzustehen und auf den Tisch zu hauen, eher ein überzogenes Selbstbewusstsein (aka Dreistigkeit / Dummheit) oder eben Mut erfordert.
    Meine Abneigung gegen Alice Schwarzer oder Anita Sarkeesian ist Personen gebunden, wobei Erster ohne Frage historisches mit geleistet hat und Zweitere hoffentlich endlich bessere Geschichten in Videospielen mit vorantreibt…. Ich erspare Euch weitere Ausführungen, da ich einen reflexartigen Drang verspüre, mich rechtfertigen zu müssen.

    Der Artikel zeigt mir Erstens wie alt ich bin und Zweitens auch etwas Altersstur. Meine persönlichen Helden der Branche sind haupsächlich Männer im Alter wie Sid Meyer, Richard Garriott, aber zur Ehrenrettung auch Roberta Williams, dann gibt es Menschen den ich gerne körperliche Gewalt antun würde, wie sie zwingen ihre Spiele durchspielen müssen.
    Seltsamer ist allerdings etwas anderes: Es war mir egal mit wem ich früher Multiplayer gespielt habe, es gab gute bis schlechte Spieler, aber eine Aussage wie “Hi ich bin ein Mädchen” erregt zu erst mein Misstrauen. Vielleicht weil es wirklich Bengel gab, welche sich einen Vorteil erschleichen wollten, weil ich nie eine Spielerin auf einer Lan – Party oder Turnier bewusst gesehen habe oder Tina – geschädigt bin. Eventuell bin ich aber auch zu früh ausgestiegen beim MP um diese Wandel mitzuerleben. Früher wären sicherlich auch meine Hormone in Wallung geraten, heute würde ich wohl sagen “Schön für Dich”, aber glauben würde ich es im Spiel nicht.Merkwürdig bei Boards, Foren oder Kommentarbereichen habe ich dieses Problem nicht, allerdings “traf” ich da auch früher schon (vermeintliche) Frauen.


  • 27. Oktober 2014 at 11:36

    Ich sehe das Ganze so:
    Ich bin kein Freund von Rollenklischees in irgendeiner Form. Warum sollten Frauen den Haushalt schmeissen, wenn es genauso gut der Mann tun könnte? Warum sollten Frauen nicht der “Familienernährer” sein? Warum sollen sich Männer nicht um die Erziehung der Kinder kümmern können?

    Männer und Frauen sind gleichberechtigte Lebewesen. Zumindest handhaben meine Frau und ich das so. Es gibt Dinge, die kann sie besser als ich. Aber das sie dann Aufgabe X übernimmt und ich Aufgabe Y liegt nicht am unterschiedlichen Geschlecht, sondern an unterschiedlichen Interessen und Fähigkeiten.

    Um den Weg zurück zum Thema “Frauenrollen in Videospielen” zurück zu finden: Mir ist nicht wichtig, ob ich den Prinz oder die Prinzessin rette, oder als total männlicher Typ durch die Gegend mosche. Mir geht es um gute Unterhaltung. Und da freue ich mich am Tag X über platte Baller-Action und am Tag Y über tiefgründige Storylines. Ich würde mich allerdings darüber freuen, wenn mehr Spiele den Weg eines “Mass Effect” gehen würden und mir die Wahl lassen, ob ich männlich oder weiblich sein möchte. Aber in erster Linie will ich unterhalten werden.


  • Elfant
    27. Oktober 2014 at 13:24

    Mass Effect ist doch das negativ Paradebeispiel zu austauschbaren Charakteren. Was ändert sich den im Spiel mit einem anderem Geschlecht? Die Dialoge werden in Englisch geschlechtsneutral geschrieben. Fasst alle Figuren verhalten sich gleich und so weiter. Die einzige mir bekannten Änderungen sind die Beziehungscharaktere und die Vertonung.
    Da bot schon Vampire: The masquerade – bloodlines 2004 deutlich mehr mehr Unterschiede sowohl zwischen den Geschlechtern als auch den Klassen.
    Wenn man eine vernünftige Geschichte erzählen will, muss man auch die Charaktere vernünftig ausarbeiten. Femshep und Maleshap müssten also auch 2 verschiedene Charaktere sein, wenn man es vernünftig machen möchte. Allerdings bedeutet jenes wieder mehr Arbeit und Zeitaufwand und Spiele werden nun einmal scharf kalkuliert. Vielleicht wäre es gescheiter soetwas als Addon oder DLC nachzureichen.


  • MonkeyHead
    27. Oktober 2014 at 14:34

    Ich hab jetzt Mass Effect nicht so viel gespielt, aber ich weiß was du meinst, wobei sich die Veränderungen ja auch auf die Entscheidungen des Spielers beziehen. Wenn du dann als Mann eine Frau spielst, triffst du ja trotzdem deine eigenen Entscheidungen. Unabhängig vom Geschlecht. Zumindest würde ich das so handhaben. Es geht mir eher um die Austauschbarkeit von Rollen die du nicht beeinflussen kannst. Wie zum Beispiel Lara Croft oder Nathan Drake.

    Ansonsten sehe ich das aber ähnlich wie Daniel. Männer und Frauen sind beide Gleichberechtigt. Zumindest sollten sie es sein.


  • 27. Oktober 2014 at 17:00

    Es ging nicht um die charakterliche Tiefe bei Mass Effect. Es ging mir um die Wahl für den Spieler: Spiele ich als Frau oder als Mann?
    Idealerweise bieten beide Varianten einen interessanten und einzigartigen Charakter oder Ansatz. Eine tiefschürfende Hintergrundgeschichte, eigene Skills und Möglichkeiten der Storyentwicklung.

    Das werden wir aber nicht erleben, weil es viel Geld und viel Zeit kostet plausible Charaktere zu erschaffen. Und der Autor/die Autorin hat sich etwas ganz spezielles gedacht, als die Geschichte niedergeschrieben wurde. Genau wie bei einem Buch, oder in einem Film. Wer wird auf die Barrikaden springen, wenn in “Stirb Langsam Drölf” schon wieder Bruce Willis und nicht Brucine Willis die Hauptrolle spielt.


  • MonkeyHead
    27. Oktober 2014 at 18:36

    Dann kannst du ja Die Hard Drölf einfach anders nennen. Und so mit einer Frau das machen. Da muss der Titel ja nicht im Weg stehen.

    Charaktere sind ja in Spielen ohnehin schwierig. Ein sympathischer Charakter in Zwischensequenzen, aber im Spiel ein Massenmörder.


  • 28. Oktober 2014 at 18:51

    Naja, ich war ja dabei aber ich muss ja auch sagen, an dem Podcast empfand ich einige Sachen als etwas zuviel; zumal wir das Thema ja auch schon davor ein paar Mal hatten. (Ich erinner mich jetzt übrigens auch nicht mehr was ich zu Nathan Drake gesagt habe, aber ich find den jetzt nicht total schrecklich – ich hab aber auch erst ein Spiel mit ihm gespielt. Von daher, keine Ahnung.)

    Und wie gesagt, wenn ich es vermeiden kann zieh ich auch keine Röcke an; weil ich’s unpraktisch finde :). Die Idee hinter dem Test – jetzt mal vom Beispiel Rock abgesehen – ist aber dennoch nicht verkehrt. Denn der Satz “sei doch kein Mädchen” ist bestimmt zu jedem schon mal gesagt worden, und zwar so als ob das etwas absolut Schlimmes wäre. Und da sollte man schon mal bewusst drüber nachdenken. Denn wir alle benutzen das, oder ähnliche Formulierungen immer wieder, unbewusst und mit deutlich negativer Konnotation, da der Gedanke dahinter längst internalisiert ist.

    Ich spiel ganz gern hübsche oder niedliche Charaktere in Videospielen, egal ob männlich oder weiblich, wobei ich wenn ich die Wahl habe einen weiblichen Charakter bevorzuge. Das ist zwar irgendwie flach, aber ich kann auch nur das sagen was sehr oft zitiert wird: wenn ich mir das schon stundenlang ansehen muss, dann soll es bitte gut aussehen. Genderneutrale Dialoge finde ich absolut in Ordnung; bzw. warum sollte ich, nur weil ich eine Frau bin eine andere Entscheidung im Spiel treffen wollen, oder erwarten, dass mich jemand anders behandelt (jetzt mal von exotischen Fantasysettings wie Amazonen etc. oder Mittelalter mal abgesehen)? Im echten Leben erwarte ich ja auch dass ich einfach nur als Person wahrgenommen werde, und da wär ich da ja sogar tierisch angepisst sollte ich merken, dass man mich anders behandelt als zum Beispiel einen männlichen Kollegen.

    Übrigens was Mass Effect angeht: es gibt sehr wohl einzelne Szenen u.a. auch im Omega DLC, wo es einen Unterschied (minimal, aber der Komplettheit halber zu nennen) macht ob man FemShep oder ManShep spielt.


  • 29. Oktober 2014 at 11:30

    Ich finde auch, dass in solchen Unterhaltungen auch mehr die Sicht der Männer integriert werden sollte. Ich denke viele Probleme im “Sexismus-Krieg” rühren daher, dass Frauen sehr stark auf Verteidigung gehen und sich auch viel weigern die männliche Seite nachzuvollziehen, weil sie als Opfer wahrgenommen werden wollen.

    Problematische Geschichte. Die Frauen haben natürlich Gründe für ihren Schmerz, aber ich kann sehr gut nachvollziehen warum man als Mann sich bei so einer Unterhaltung nicht wohlfühlt oder gar angegriffen fühlt. Ich kenn sogar Frauen, bei denen würd ich mich als Mann sogar schlichtweg unerwünscht auf dieser Welt fühlen, so wie die sprechen. Da muss man irgendwie feinfühliger eintauchen, wenn man gut miteinander kommunizieren will.

    Uns allen ist natürlich klar, dass nicht alle Männer auf große Brüste und großen Hintern stehen. (Bzgl “nicht alle Männer” ist vielleicht auch der Artikel lesenswert: http://goodmenproject.com/ethics-values/why-notallmen-is-irrelevant-dg/ ich bin jetzt nicht großer Fan davon, aber es hilft zu verstehen warum so viele Frauen ein Problem mit “nicht alle Männer” haben.) Meine persönliche Meinung ist sogar dass es eher der geringere Teil der (bewussten) Zockerszene so mag, sondern mehr Wert auf ‘ne geile Story legen und gute Charaktere. Sehen die Entwickler eben nicht so. Meine Wut ist viel mehr an den Fakt gerichtet, dass Frauen oft auf Objekte reduziert werden, so gut wie gar nicht an die Männerwelt an sich. Ich entschuldige mich, falls das falsch rüberkam. Nichts läge mir ferner. Ich möchte nur, dass Männer und Frauen gegenseitigen Schmerz verstehen. (Gibt ja auch viele sexistische Probleme, die nur Männer betreffen, wie zB “Ein Indianer kennt keinen Schmerz/Männer dürfen nicht weinen oder Gefühle zeigen”.)

    Schon allein der Fakt, dass ihr Bros euch den Podcast anhört, sollte eigentlich dafür sprechen dass ihr grundsätzlich gleichberechtigt denkt.

    Ich glaube, dass man nur richtig gut in so einer Problematik kommunizieren kann, wenn beide Seiten sich aufeinander einlassen und man/frau sich nicht angegriffen fühlt oder Dinge eher abstreitet. Ich möchte nicht sehr viel genauer auf den “Schnelltest” an sich eingehen, aber ich würde mich freuen, wenn man da nochmal darüber nachdenkt. Wie Sam meinte, sie trägt auch nicht gerne Kleider, aber es ist wirklich ein Unterschied ob man denkt “das steht mir nicht”/”das ist okay, aber ich finde es an Frauen schöner” oder “dafür schäme ich mich/ich sehe degradiert aus”. ( Ich finde dass Männer in weiblicher Bekleidung durchaus bezaubernd aussehen können, wenn man sich von den Stigmata löst. Habe erst letztens dieses Bild gesehen und war ganz hin und weg: http://kat-blaque.tumblr.com/post/101240779125/thatsthat24-thepsychoemoreport
    Und auch er hier sieht klasse aus: https://40.media.tumblr.com/ab12579f9be558917c68fd9c876b7f8d/tumblr_n17t29pxt81sg9z5bo10_500.jpg )

    Die Wurzeln bei Sexismus liegen leider so tief, und wenn man da wirklich grundlegend gegensteuern will, muss man diese erst mal erkennen (wie zB bei dem Kleider Thema oder dem “wie ein Mädchen”-Thema).


  • 29. Oktober 2014 at 12:17

    Man muss da auch sehr genau unterscheiden.
    Ich habe lange Zeit gebraucht, um mich mit meinen behaarten Beinen in kurzen Hosen in die Öffentlichkeit zu trauen, weil ich mich eben einfach sau unwohl gefühlt habe. Es gibt Männer die laufen völlig selbstverständlich mit kurzen Hosen und behaarten Beinen rum. Andere rasieren sich die Beine und manch einer hat vielleicht auch einen Rock an. Das sind alles Dinge, die jeder für sich selbst entscheiden muss.

    Ich finde es bedenklich, dass Menschen inzwischen “die Verweichlichung” von Jungen anprangern. Jungs sollten Jungs bleiben und zu Männern und nicht zu Waschlappen mit weiblichen Werten herangezogen werden.
    Letzte Woche als Aussage von meinem ehemaligen Arbeitskollegen Etienne Garde auf Facebook gepostet worden!

    Meine Fresse! Was soll das? Wie soll sich die Menschheit über archaische Gesellschaftsstrukturen hinwegsetzen, wenn solch’ Idiotie immer noch verbreitet wird?

    Wo steht denn geschrieben, dass ein Junge/Mann nicht Junge/Mann sein kann, wenn er anerkennt, dass Mann und Frau gleichberechtigt und gleichwertig sind. Wir kämpfen doch auch nicht gegen die genetische Programmierung von Männlein und Weiblein an! Alle worum es geht, ist, dass sich beide Seiten besser verstanden und vor allem respektiert fühlen. Denn anders möchte ich persönlich nicht leben. Und ich werde auch meine Kinder dementsprechend erziehen. Ich weiß noch nicht, wie ich das erreichen werde, aber wenn meine Kinder im Erwachsenenalter keinen Unterschied mehr in Sachen, Hautfarbe, Religion, Versehrtheit und Geschlecht machen, im Umgang mit Menschen, dann habe ich es geschafft!

    Und in der Zwischenzeit erfreue ich mich an guten Geschichten mit tollen Charakteren und rege mich über Leute auf, die sich darüber aufregen, dass wir Männer zu Mimosen machen, wenn es starke und gleichzeitig hässliche Frauen in Videospielen gibt 😉


  • MonkeyHead
    29. Oktober 2014 at 13:07

    Ich trage auch ungern kurze Hosen. Da ich auch ziemlich behaarte Beine habe. Wobei man(n) dann ohnehin quasi ne lange Hose anhat. 😉

    So sehe ich das auch. Sollte ich irgendwann mal Kinder haben, werde ich es hoffentlich schaffen sie so zu erziehen, das sie Werte wie Gleichberechtigung und Tolleranz für ein wichtiges Gut halten. Dabei kommt es natürlich auch auf die gesamte Gesellschaft an.

    Was die Aussage von Eddy angeht, ist sie natürlich Aussagemäßig zu beanstanden, aber ich stimme ihm inhaltlich zu. Und das trifft auf Männer, Frauen, Jungen und Mädchen zu. Heutzutage ist alles so künstlich und keiner traut sich mehr ungeschminkt oder ungestylt aus dem Haus. Wo bleibt der Mut einfach mal zu seinem natürlichen Aussehen zu stehen?

    Und im Zeichen der Gleichberechtigung bin ich für „Dein-Fadda-Sprüche”. Dein Fadda ist so fett, er wurde von seiner Chefin entlassen, weil sie glaubte er sei schwanger. 😀


  • nick
    4. November 2014 at 12:41

    Sexismus in Videospielen ist, wenn der deutschsprachige Spieler in “FIFA Street” schreit: “das ist ja schlimmer als Frauen-Fußball!”
    Da es eine der Standard-Äußerungen dieser Stimme ist, ist sie auch nicht nur einmal zu hören – auffallen tut es trotzdem scheinbar niemandem.
    Sexismus in Videospielen ist es inhaltlich auch, wenn Call-of-Duty-Multiplayer sich zwar millionenfacher Beliebtheit erfreut, aber Activision weibliche Avatare noch immer nicht integriert hat – obwohl ich mittlerweile schon vielleicht sogar überraschend viele Frauenstimmen im Äther spielen höre. “Halo: Reach” bleibt da bei den größten Mainstream-Franchises, neben “Gears of War”, vorerst eine wohltuende Ausnahme –

    Sexismus in Videospielen ist es nicht, wenn Videospiele heterosexuelle Fantasien für Männer sind. Da Videospiele Fiktionen sind beschreiben sie für gewöhnlich Charaktere die als Menschen auch nicht zu verallgemeinern sind. Eine sexuell aufgeladene Frauenfigur gleich wenig wie ein krimineller Mann –
    An Stereotypisierungen wie etwa von Menschen italienischer Herkunft als Teil eines Milieus organisierten Verbrechens ist auch solange nichts auszusetzen, solange sie primär einer Überzeichnung von entsprechenden Situationen dienen und politisch nicht einseitig erfolgen – womöglich auch als sozialer Kommentar wie bei GTA. Menschen werden nicht objektifiziert wenn sie zum Gegenstand einer Objektivierung von Sexualität werden, sondern nur dann wenn sie aus ihrem Alltag heraus beständig sexualisiert auftreten (mit Gewalt, das heißt müssen/sollen): Unterhaltungsmedien, Genre, beschreibt/en solche Alltagssituationen jedoch nur relativ selten. Formen die das doch tun, wie etwa Rollenspiele, weisen dabei gerade relativ wenig an Material auf das darüber überhaupt angegriffen werden kann: Gender-Parität ist in RPGs im Gegenteil zu den bereits erwähnten Shootern heute sogar eher eine Selbstverständlichkeit.


  • Chochi Rain
    4. November 2014 at 22:15

    Nick, ich muss dir da in einigen Punkten zustimmen, aber auch leider etwas widersprechen:

    Klar, die FIFA-Kommentare sind eine nette Form von Alltagssexismus, der nebenbei mitschwingt. Ebenso die Weglassung von Frauen in diversen Shootern, aus welchen Gründen auch immer.

    Gleichzeitig finde ich es schon recht irritierend, wenn eine Vielzahl von Frauen in Spielen sexualisiert werden. Die Tatsache, dass dies Männern gefällt, ist dabei keinesfalls sexistisch, sondern wenn man auf Frauen steht, ist eben normal. Das verurteilt auch keiner.

    Es geht eher um die Entwickler, die aus irgendeinem Grund immer wieder das gleiche Frauen Bild zeigen. Dabei geht es noch nicht einmal um große Brüste, sondern eher um Stereotypenzuschreibungen, die immer wieder Frauen als schwach und angreifbar zeigen. Oder eben Frauen auf ihr Äußeres reduzieren.


  • Erunaenia
    4. November 2014 at 22:55

    CoD hat seit Ghosts weibliche Charakter im MP … in Advanced Warfare kämpft sogar eine an der Seite des Spielers (wie übrigens auch in der Battlefield 4 Kampagne). Man sieht, auch hier lernt man dazu 🙂


  • nick
    5. November 2014 at 20:39

    Alles was gezeigt wird, wird tendenziell als gewollt angesehen, perfider Weise, stets als affirmativ gemeint interpretiert heißt es immer bei Videospielen und frage mich wieso?
    Was soll ein “Frauenbild” überhaupt sein? Sind Frauen nicht auch Menschen, das heißt also welche Menschenbilder werden hier transportiert…Ohne sich mit den angegriffenen Entwickler anscheinend überhaupt je unterhalten zu haben.’
    Es heißt nur, dass etwa Frauen auch Menschen sind – mit Stärken und Schwächen, Talenten und Leistungen etc. Aus meiner Sicht ist das jedoch keine “Kritik”, sondern eine Feststellung – wie auch immer da Frauen performativ oder biologisch konstruiert werden sollen.
    Zu Darstellung von Frauen in Videospielen sei nur noch gesagt, dass prinzipiell alle Darstellungen erlaubt sein müssen und gefördert werden sollten. Allein schon der Vielfalt zuliebe, von Diversität als solcher, sowie dass wiederum nichts unbedingt affirmativ interpretiert wird. Das ganze ist ja schon, bis hin zu Themen wie Vergewaltigungen, aus der Gewaltdebatte her bekannt: und Frauen in Videospielen dürfen demnach sowohl Mütter, als auch CEOs, Präsidentinnen von Amerika, Papst, Nonne und Sexsklavin sein – alles andere ist schlichtweg indiskutabel und diskriminierend. Und zwar nicht nur dahingehend, dass es Frauenbilder einschränkt, sondern anthropozentrisch jene aller Menschen(gruppen). Am wichtigsten ist jedoch wahrscheinlich, dass “Frauen” auch “Männer” sein dürfen und umgekehrt.

    Ich glaube es gibt nie nur Männer und Frauen auf der Welt. In allen Männern steckt eine Frau, und in allen Frauen auch ein Mann. Sogar unendlich viele mögliche Männer und Frauen, sowie alles mögliche dazwischen. Problematisch wird es erst wenn Leute glauben sie müssten sich gesellschaftlichen Verhältnissen deshalb anpassen.

    Das Patriarchat im Gaming kann auch nicht geleugnet werden
    Ubisoft z.b.mit Ausnahme von Jade aus “Beyond Good & Evil” und zuletzt Aurora in “Child of Light” spielten Frauen und Mädchen in Ubisoft-Spielen schon immer die zweite Geige. Sie waren mehr oder weniger lästige Anhängsel, bloße Stichwortgeberinnen. Unnahbar Passivisierte wie etwa Lucy Stillman in “Assassin’s Creed”. Oder sie wurden, wie Aveline in “Assassin’s Creed III” und Rianna Saren aus (dem ohnehin schon patriarchalen) “Star Wars”-Universum, gleich auf Handhelds als Second Releases abgeschoben.
    Oder Nintendos einfallslosen Charakterfantasien: im Prinzip ist Bowser schließlich nur ein grüner Donkey Kong von früher. Und Mario hat seine Rolle als Jumpman auch niemals abgelegt, während Peach prinzipiell immer noch die Daisy spielt – oder besser: spielen muss. Und der Sexismus richtet sich darin deshalb in erster Linie gegen Frauen, weil die Frauenfiguren passiv sind und nicht die welche in den Spielen agieren sollen ein in ein “harmloses” und “familienfreundliches”Videospiel-Image pflegen, ist dafür ein Indikator.
    Aber ich verstehe unter “Sexismus” analog zu anderen Diskriminierungsformen, wie (anderen) Rassismen, eine Ungleichbehandlung zwischen – in dem Fall – Geschlechter(konstruktione)n. Zum Beispiel wenn in “Die Siedler” die “Männer” arbeiten gehen und man sich die “Frauen” vielleicht auch nur dazu denken darf, dass sie in den Häusern der “Siedler” versteckt “gehalten” werden usw.
    Also etwa stereotype Eigenschaften (wie Empathie oder Stärke) zu betonen macht deshalb noch lange keinen “Sexismus” aus – genau so wenig wie allein bestimmte Darstellungen zu kritisieren. Sexismus ergibt sich immer erst aus einer Interaktion zwischen Menschen, Situationen oder Figuren, zumal mit dem Wort eigentlich schon eine Handlung, ein Vorgang, beschrieben wird, gemeint ist.
    Da würde ich im Gegenteil eher fragen ob es nicht vielmehr “sexistisch” ist ständig nur einseitig ein normiertes “Frauenbild” zu beklagen, also diese Handlung und damit vorschreiben zu wollen wie ausdrücklich Frauen dargestellt werden dürften, Darstellungen sonst (egal von wem oder was) aber für sich stehen bleiben könnten.
    Wenn in “Prince of Persia” die Schlange des Orientalismus ihr Haupt erhebt darf ich das zwar genauso verurteilen, wie wenn in anderen Videospielen Prinzen und Prinzessinnen entsprechende Geschlechterrollen zugewiesen bekommen, aber ich kann das als romantische Fantasien auch akzeptieren und nicht überbewerten (wollen). Ich heule schließlich ebenfalls wenn bei Scarlett O’Hara und Rhett Butler The Good Ol’ South flöten geht.

    sehr gelungen fand ich dem Xboxone werbespot: http://www.youtube.com/watch?v=Vn5u_RJO7YY Darin sieht ein “Mann” zunächst Fußball, bevor eine “Frau” kommt und ihn verdrängt um eben “Dead Rising 3″ zu spielen. Sie scheucht ihn daraufhin wie die Kinect-Kamera herum und er reagiert wie ein Roboter, holt ihr Bier etc. Doch wäre der “Mann” eine “Frau” und die “Frau” ein “Mann” gebe es hier schon wieder einen Artikel, einen Riesenskandal um sexistische Zustände bei dem Redmonder Konzern, der gesamten zugehörigen Industrie etc.
    Weil es eben nicht um Neutralität geht, sondern “Frauen”-Bilder als ständige Opfer
    Dies umständliche Schreiben im Rahmen der Microsoft-Kampagne wäre mir dabei gar nicht aufgefallen, obwohl es wahrscheinlich ähnlich mit Geschlechterrollen spielen wollte.’

    ”Feminismus” besagt lediglich, dass Frauen auch Menschen sind – und insofern hoffe ich doch schwerstens, dass möglichst viele Menschen auf der Welt auch feministisch eingestellt sind.
    Aber auch nicht einen (allgemein zu verstehenden) Feminismus, sondern derlei viele.
    So wie es auch nicht nur einen Sozialismus, Liberalismus oder Konservativismus gibt, die etwa irgendwelche Kaderschmieden vorgeben, sondern zumindest mehrere.
    Am wichtigsten ist eigentlich dann die Selbstbestimmung bei denn Mensch (sei’s im virtuell oder Real) was sie (oder er) mit ihrer Person anstellen möchten.
    So sehe ich z.b. in ein “Lollipop Chainsaw” alles andere als “Sexismus” wie dieser Artikel gut beschreibt: http://polyneux.de/2012/07/14/lollipop-chainsaw-review/

    Zum Schlußwort will ich damit sagen das Videospiele schonmal keine gesundheitsschädlichen Substanzen sind, die einfach so konsumiert werden, sondern Ausdrucksformen die wie andere auch (Musik, Film, Literatur) eine individuelle Rezeption
    erfahren.


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