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Rabbids Go Home – Ganz großer Hasenalarm!

von am 4. Dezember 2009
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Lesezeit: 6 MinutenWer wird denn gleich so drastisch sein und anfangen zu weinen, weil es in diesem Jahr keine wilde Minispiel-Sammlung mit den verrücktesten Hasen des Universums gibt? Immerhin bekommen die “Raving Rabbids” mit Rabbids Go Home ihren ersten eigenen Titel spendiert. Doch was hat das Action-Adventure mit dem “Bwaaaah”-Faktor auf dem Kerbholz? Und noch viel wichtiger: Gelingt den überdrehten Nagern ihre Flucht auf den Mond?

Mal ehrlich! In welchem anderen Spiel, als in einem mit Ubisofts Rabbids, kann man auf einer Flugzeugdüse durch die Gegend rasen, fährt im Einkaufswagen mit Kühen um die Wette, fliegt mit Quarantäne-Krankenhausbetten über Häuserschluchten und sammelt dabei so viel Müll zusammen, dass man damit von der Erde auf den Mond flüchten kann? Ich schätze ich kenne die Antwort. Und ihr auch.

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Allerdings muss ich mahnend den Zeigefinger heben, bevor wir richtig tief ins Spielgeschehen eintauchen! Rabbids Go Home ist anders. Nicht, weil es total schräg und gegen jede Norm ist, sondern weil es das erste Spiel der Rabbids ist, was sich an Coregamer richtet, oder vielleicht den einen oder anderen Casual-Gamer zum Teilzeit-Coregamer transformiert. Dieses Spiel fordert und ist spätestens ab der Hälfte der Spielzeit eine echte Herausforderung. Das schmälert weder den Humor-, noch den Party-Faktor, potenziert aber die Zeit, die man mit diesem Spiel verbringt und versaut uns die CO²-Bilanz: Wii, Remote und Nunchuk laufen im Dauerbetrieb.

Was man dem Spiel von der ersten Sekunde an anmerkt ist die Liebe der Entwickler zu ihrer Kreation. Die Rabbids sind zu ihren Schöpfern vom Ubisoft-Studio XYZ zurückgekehrt. Nach drei Titeln (Rayman Raving Rabbids, Rayman Raving Rabbids 2 und Rayman Raving Rabbids TV-Party), in denen sie die Erde unsicher machten, kommen die Hasen zur Vernunft und wollen sich auf den Mond zurückziehen. Und was tut man, wenn einem das nötige Raumschiff, oder eine Rakete fehlt? Man nimmt alle Gegenstände, die wir Menschen in unserer Wegwerf-Gesellschaft so um uns herumrotten, sammelt den ganzen Plunder ein und türmt ihn so hoch auf, dass man den Mond bequem betreten kann.

Das Spielgefühl

Soweit zur Geschichte. Denn wirklich viel mehr Tiefgang darf man dem Spiel nicht abverlangen. Das braucht es auch nicht. Beim besten Willen nicht. Die erste positive Überraschung des Spiels ist es, dass es sich zu zweit beinahe genauso gut spielen lässt, wie alleine. Allerdings braucht man einen langen Atem, denn die Nagetier-Müllsammelei strotzt nur so vor Levels. Egal, ob im Singleplayer, oder im Co-Op-Multiplayer, stets ist man als Doppelgespann unterwegs. Ein Hase sitzt im Einkaufswagen als Sammler, der andere schiebt das schlitterige Gespann. Als Solo-Kämpfer übernimmt man selbst die Kontrolle des Einkaufswagens, spielt man zu zweit übernimmt der zweite Spieler den Sammelhasen, der dann auch die Klo-Pümpel-Kanone vom Fahrer übernimmt. Und dann geht die wilde Fahrt los! Über 40 Missionen lang rasen wir durch Einkaufszentren, Bürohäuser, Flughäfen, Innenstädte, Atomkraftwerke, Altersheime, Krankenhäuser, Hillbillie-Farmen und andere Orte menschlicher Zivilisation und sammeln alles in unseren Einkaufswagen, was uns in den Weg kommt. In dem schier unendlichen Fassungsvermögen unseres Vehikels verschwinden Mülltonnen, Burger, Wasserflaschen, bissige Köter, Blumen, Kartons, Dosen, Radios, Pylonen und nicht selten die Anziehsachen der verdutzten und verschreckten Menschen, denen wir begegnen. Jedes Mittel ist recht und so werden die Menschen mit dem altbekannte “Bwwwaaaahhhhh!”-Kampfschrei zu Tode erschreckt. Sofort werfen diese vor lauter Angst alle Klamotten (bis auf Unterwäsche) ab, fluchen oder stammeln etwas und flüchten sich auf Regale, Aktenschränke oder Laternenpfähle.

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In jedem Level gilt es bis zu 1.000 Punkte zu machen und somit den Mond-Flucht-Müllberg um jeweils 1.000 Meter zu erhöhen. Die Punktzahl errechnet sich aus den gesammelten Gegenständen und dem Erreichen des Level-Ziels. Je weiter man im Spiel fortschreitet, desto mehr Gegenstände können es werden.

Jede Mission – deren Namen wie “Shoppen bis der Arzt kommt”, “Häslein in der Grube”, “Wer stapelt so spät durch Nacht und Wind?” oder “Kuh-ba Libre” lauten – hat ein vorgegebenes Ziel. Meistens ist ein besonders großer “Gegenstand”, wie ein Quarantäne-Krankenhausbett, eine riesige Standuhr, oder der Radar des Flughafen-Towers. Nicht selten muss man den “Levelgegenstand” aber noch ein Weilchen mit sich herumschleppen.

Die 40 Level sind – wie ich finde – abwechslungsreich. Zwar wiederholen sich die Szenarien nach einer gewissen Zeit, sind aber niemals gleich. Und mit fortschreitender Spielzeit werden die Hindernisse immer ausgebuffter, bissige Hunde immer zahlreicher und die Anti-Rabbids-Einheit “Verminatoren” immer hinterlistiger und besser bewaffnet. Das sorgt für einen stetig anwachsenden Schwierigkeitsgrad. Ausserdem lockern Level in denen man auf einem riesigen Reifen einen Berg herunterrutscht, oder auf einem Düsentriebwerk durch Flughafenterminals fetzt das Spielgeschehen auf.

Die Steuerung

Gelenkt wird mit dem Control-Stick des Nunchuks, mit dem A-Knopf legt man den Turbo ein, die Bwaaah!-Attacke wird durch Schütteln der Remote ausgelöst, die Kanonenkugel mit dem Z-Knopf abgefeuert und einen Turbo-Boost löst man, nachdem man mit dem Einkaufswagen ein bißchen geslidet ist, mit dem B-Knopf aus.
Einen weiteren Knopf kann man optional nutzen: den C-Button. Mit ihm öffnet man im laufenden Spiel den Fotomodus. Die so geschossenen Fotos lassen sich an die eigene Wii-Pinnwand heften, oder auch an Wii-Freunde verschicken.

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Look & Feel

Bei einem Action-Adventure ist die Atmosphäre ein nicht unwichtiger Teil des Spielerlebnis. Hier mischt Rabbids Go Home gekonnt einige Stilrichtungen und kreiert so seinen eigenen Flair. Optisch ist das Spiel an die gedeckten Farben der 50er Jahre angelehnt. Auch die verschüchterten Menschen erinnern mit ihrer Kleidung daran. Die ständigen, unterschwelligen Propaganda-ähnlichen Sprüche in den Bürohäusern, Krankenhäusern und Einkaufszentren erinnern ein wenig an die Mentalität, die man mit den USA der 50er Jahre verbindet. Manches Mal, gehen sie aber auch deutlich düstere Wege a la “1984”. Hier einige Auszüge dieser Durchsagen:

“Arbeitsunfälle senken die Produktivität.”
“Zeit ist kein Geld. Geld ist Geld.”
“Nicht vergessen: was sie kaputtmachen, müssen sie kaufen.”
“Kaufen ist Bürgerpflicht. Wir haben tolle Angebote für Patrioten.”

Das steht natürlich in herrlichem Widerspruch zu den marodierenden Anarchie-Rabbids und wird eigentlich nur noch durch die seichte Popmusik der 60er und 70er Jahre getoppt. Zum Beispiel von Boney M’s “Rivers of Babylon“, Bryan Ferrys “Let’s stick together” oder Jefferson Airplanes “Somebody to love“.

Die Hasen

Tolle Sache ist der Hase in der Fernbedienung. Direkt zu Beginn des Spiels werden wir auf einen Fremdkörper in der Wii-Remote hingewiesen. Die Konsole zeigt uns daraufhin das Innere unserer Controllers. Und tatsächlich: es steckt ein Rabbid darin. Den können wir mit im Spiel freigeschalteten Folterinstrumenten, Stempel, Farben, Werkzeugen und allerlei Kopfbedeckungen zu berarbeiten und verschönern. Der so um- oder eher verunstaltete Rabbid lässt sich dann auch im Spiel benutzen. Über den optionalen Rabbids-Channel für die Wii finden regelmäßig Modell-Contests statt. Dabei wird ein Thema bestimmt und Spieler aus aller Welt können ihre Kreation zur Wahl stellen. Anschauen sollte man sich dieses Spektakel auf jeden Fall, denn was da einige der Spieler aus ihren Rabbids herausholen, kann man getrost als Kunst bezeichnen. Die Rabbids-Homepage bietet einen Einblick in diese Votings und ihre Gewinner!

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Fazit

Rabbids Go Home ist ein wildgewordenes Sammelsurium der verrückten Ideen. Ein Weihnachtsmann, der Burger in seinem Sack versteckt und nachher behauptet er würde in Wirklichkeit Karl-Heinz heißen, oder ein entblößt davonrennender Passant, der ruft “Bitte nicht, meine Frau ist bald schwanger” sind nur zwei Beispiele. Man könnte fast den Eindruck gewinnen, dass nur Wahnsinnige bei Ubisoft Montpellier arbeiten. Aber das Spiel ist gut durchdacht und stimmig. Alles in allem, bekommt man mit Rabbids Go Home ein richtig gutes Gesamtpaket geliefert, dass weit mehr als zehn Stunden Spielspaß liefert. Eines der gelungensten Features ist, dass man jederzeit einen zweiten Spieler dazu holen kann. Langeweile kommt nicht auf, auch wenn über 40 Missionen doch ganz schön happig sind. Eine ganz klare Kaufempfehlung für die Wii! Auch für Einzelkämpfer.

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