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Atari – Die Firmengeschichte – Teil 1

von am 16. Mai 2009
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Lesezeit: 2 MinutenKaum ein Firmenname ist so sehr mit dem Begriff “Videospiel” verbunden, wie Atari. Als 1972 die beiden Männer Nolan Bushnell und Ted Dabney sich zusammen taten, um eine Firma zu gründen, hätte sicherlich keiner von beiden gedacht, dass sie damit eine der bekanntesten Marken der 70er, 80er und 90er Jahre schaffen würden.

Die neuerliche Ankündigung, dass Atari in Zukunft nur noch in Amerika als Marke auftreten wird und in Europa damit so gut wie von der Bildfläche verschwindet, ist nur einer der vielen markanten Wendepunkte in der Geschichte der Firma mit dem bekannten Logo.

Werfen wir einen Blick zurück in die Urzeit des Gaming.

Wir schreiben das Jahr 1970!

Nolan Bushnell

Nolan Bushnell, ein Ingenieurs-Student, vertreibt sich die Freizeit mit Space Wars (dem ersten Computerspiel überhaupt). Außerdem hatte er eine folgenschwere Begegnung mit Ralph H. Baer und einer Urform des späteren Pong bereits hinter sich. Es war an der Zeit Geld mit dem Hobby zu verdienen. So entwickelte er 1971 den Computer Wars-Automaten für Kneipen und Flipperhallen. Leider mit lausigem Erfolg.

Ganz im Gegensatz zu seinem zweiten Automaten mit dem Namen Pong.
Dieser Münzfresser wird zu einer beispiellosen Erfolgsgeschichte und verleitet Bushnell dazu am 27. Juni 1972 zusammen mit Ted Dabney mit gerade einmal 500 US-Dollar eine eigene Computerfirma zu gründen.
Ursprünglich war der Firmenname Syzygy vorgesehen, was allerdings ein eingetragener Dachdecker mit selbigem Name verhinderte. So entscheiden sie sich für das Wort Atari, welches dem japanischen Go-Spiel entlehnt ist.

Wikipedia sagt dazu:
Atari
(jap. 当たり; zu Deutsch etwa „Treffer“ oder „Erfolg“) bezeichnet im japanischen Brettspiel Go die Stellung, in der Steine geschlagen werden können.

Pong war jedoch nicht nur ein wirtschaftlicher Erfolg. Das Automaten-Spiel (und seine Version für heimische Fernseher) wurde auch zur erste Feuerprobe des jungen Unternehmens.

Ralph H. Baer hatte 1966 bereits seine Ideen für Golf- und Ballspiele (unter anderem die  Urversion von Pong) zum Patent angemeldet und 1970 an den Elektronik-Konzern Magnavox (später Philips) verkauft. Diese brachten 1972 mit der legendären “Magnavox Odyssey” die erste Spielkonsole für heimische Wohnzimmer auf den Markt. Magnavox verklagte Atari wegen Patentverletzung, bekam Recht und wurde von 1972 bis 1976 am Gewinn von Atari beteiligt. Inoffizielle Quellen sprechen von 700.000 US-Dollar die Magnavox erhielt. (Inflationsbereinigt sind das heutzutage knapp 4 Millionen US-Dollar.)

1975 arbeiteten unter anderem auch die späteren Apple-Gründer Steve Jobs und Steve Wozniak kurzzeitig bei Atari, verbesserten die Pong-Heimkonsole und entwickelten das Spiel Breakout, was wiederum Spielen wie Arkanoid und Space Invaders Pate stand.

1976 begann man bei Atari an dem Projekt mit dem Codenamen Stella zu arbeiten. Stella sollte als revolutionäres Videospielsystem alles bisher Dagewesene in den Schatten stellen.
Leider fehlte Atari zur Deckung der Entwicklungskosten Geld. Das führte dazu, dass Nolan Bushnell Atari im Oktober 1976 für 28 Millionen US-Dollar an Warner Communications verkaufte.

Ende 1978 (manche Quellen nennen auch Anfang 1979) wird Bushnell Atari verlassen und den wahren Siegeszug des Atari VCS 2600 (das ehemalige Projekt Stella) nur von außerhalb der Firma, die er mitgegründet hatte, erleben.

Das war der erste Teil unserer Atari-Firmen-Geschichte.
Im zweiten Teil widmen wir uns der Zeit 1977 bis 1986, dem grandiosen Aufstieg des VCS 2600 und dem großen Knall des Videospielcrashs Mitte der 80er Jahre.

Atari – Die Firmengeschichte – Teil 2

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