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Luke Skywalker Can’t Read: And Other Geeky Truths

von am 22. Januar 2016
 

Lesezeit: 2 MinutenIch habe schon öfter non-fiction Bücher über “geeky” Themen gelesen und das für mich häufigste Problem bei solchen Büchern: die Arroganz der Autoren. Als seien sie in einer Menge von Fans elitär, weil sie natürlich mehr und alles besser wissen. Und ständig hängt einem diese Antipathi im Nacken, während man liest und nimmt die Meinung des Autors nicht mehr für voll.

Das größte Problem ist wahrscheinlich, dass wir alle so sind, ohne es uns einzugestehen. Kommt einer unserer Freunde an und fängt gerade die Serie/Buchreihe/Videospielreihe was auch immer an, die wir über alles lieben, werden wir vielleicht erst begeistert sein und uns darüber freuen, aber schon bald anfangen, die Person über all das zu belehren, was ihr z.B. nicht aufgefallen ist, was sie besser machen könnte etc. Genau so meckern wir über Sequels (speziell Prequels 😉 ), die alle hätten besser gemacht werden können. Und genau diese Einstellung hatte ich bei solchen Büchern zuvor eben auch. “Er stellt sich als etwas Besseres da, dass er alles weiß? Dabei weiß ich doch mindestens genauso viel!”.

Und genau das steht sich Ryan Britt, Autor von “Luke Skywalker Can’t Read” ein. Dass er selbst so ein Arschloch-Fan ist (war). Er gibt es zu, dass seine Meinung teilweise festgefahren ist und er andere Meinungen zu bestimmten Themen vielleicht nicht akzeptiert, aber er gesteht sich dies eben ein. Und er weiß auch, dass er nicht immer richtig damit liegt. Der deutliche Unterschied: er stellt sich mit dieser Aussage auf ein gleiches Level. Wir sind alle nur Fans, die Spaß an unseren Fandoms und unsere eingefahrenen “Wahrheiten” haben.

Das ist natürlich nicht Inhalt des Buches. Diese Erklärung wird zu Beginn auf den ersten Seiten, wenn nicht sogar nur in den ersten Zeilen direkt klar gestellt. Und eben das macht das Lesen erträglich. Der Autor wird einem sympathisch, weil er sich nicht als “König der Nerds” über andere stellt und sich seine Fehler eingesteht. Was er inhaltlich liefert ist jedoch alles gut recherchiert, aus verschiedenen Blickwinkeln betrachtet und logisch durchdacht. Es werden viele, verschiedene Themen angegangen, die man vielleicht als “Grundpfeiler” der “Geek-Kultur” (was ein schreckliches Wort) bezeichnen kann. Sci-Fi-Filme (von Barbarella bis Star Wars), Vampir-Kult (natürlich nicht die glitzernden, sondern Bram Stokers Dracula, welches heute als Standard-Ansicht des Vampir-Lords mit verstanden wird. Doch was ist mit den Vampirgeschichten, die 15 Jahre zuvor schon geschrieben wurden? Und was mit denen, die danach kamen? Werden diese später als “Standard” gesehen, wird ein Edward Cullen bald der Standard-Vampir, wenn eben diese Generation, die damit aufgewachsen ist, heranwächst?), Doctor Who/Sherlock/Supernatural, Herr der Ringe usw.

Das Buch will einen nicht in seinen Meinungen belehren, sondern geht bestimmten Thesen nach, eben dass Luke Skylwalker höchstwahrscheinlich nicht lesen kann und wie komisch es ist, dass nur wenige Autoren für eine Literaturwelt innerhalb ihrer eigenen geschaffenen Literatur sorgen.

Kurz und knapp: man kann das Buch nicht nur einfach schnell und bequem runterlesen, es lohnt sich meiner Meinung nach auch sehr.

Luke Skywalker Can’t Read: And Other Geeky Truths von Ryan Britt könnt ihr übrigens hier bestellen.

(P.S. dieses Review ist so auch auf meinem Goodreads-Profil zu finden. Sehr nett, um Überblick über seine gelesenen Bücher zu behalten und sich über Bücher auszutauschen.)

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