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Pokémon Go get yourself something else?

von am 10. Juli 2016
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Lesezeit: 5 MinutenDie Pokémon Go-App ist nun seit einigen Tagen in den ozeanischen und japanischen App- und Playstores erhältlich. Dank Pascals Artikel bin auch ich vorzeitig in den Genuss der App gekommen. Doch nach dem Hype, kam die Ernüchterung.

Tchoo Tchoo – all offboard the Hypetrain

Meine Gefühle gegenüber Pokémon Go? Mir ging es wie viele anderen, langjährige Pokémon-Fans. ENDLICH können wir tatsächlich in die Welt hinaus, unsere Lieblingsmonster fangen, fremde Menschen und Freunde gleichermaßen zu Duellen herausfordern, Meister unseres Fachs oder auch Arenaleiter werden. Die Möglichkeiten schienen grenzenlos, der Trailer von Pokémon Go, war der feuchte Traum eines jedes “Pokémaniac”.

Und anfangs war es auch so. Man lädt (über Umwege) die Pokémom Go-App herunter. Meldet sich mit seinem Pokémon-Trainer-Club- oder Googlemail-Account an und schon kann es losgehen. Ein freundlicher Professor erwartet euch, gibt euch Einsteiger-Tipps, fragt nach eurem Geschlecht und Aussehen und schon könnt ihr in eurer Nachbarschaft auf die Jagd gehen. Doch hier beginnen die Dinge bereits ein wenig… iffy zu werden.

Discover Pokémon in the Real World with Pokémon GO!

I have a strange feeling about this

Wisst ihr noch, wie das damals war? Bei Rot/Blau? Gold/Silber? Oder allen anderen Titeln danach? Ihr habt euer erstes Monster bekommen, es aufgezogen, mit ihm gekämpft und es war, bis auf ein paar Ausnahmen, immer eure Entscheidung, wie ihr wo hingeht, wem ihr in den Hintern tretet oder ob ihr vollkommen unvorbereitet eine Arena aufsuchen wollt. Nun verabschiedet euch schon mal von dieser Freiheit. Ihr könnt zwar immer überall hingehen, aber um Arenen kämpfen (ja ihr könnt freie oder feindliche Arenen einnehmen und verteidigen), könnt ihr erst ab einem bestimmten Level.

Wie ihr diesen Level in Pokémon Go erreicht? Rausgehen und Pokébälle auf Pokémon werfen, bis sie drin bleiben. Einfach zu lernen und schwer zu meistern. Klar, es ist etwas ungewöhnlich, dass ihr nicht mehr gegen die Monster kämpft um sie zu schwächen, aber hey: es gibt Schlimmeres. Je nachdem, wie stark ein Monster in Pokémon Go ist, fällt es auch leichter oder schwerer es im Ball zu behalten. Noch ein großer Unterschied zu den Haupstpielen ist, dass IHR die Erfahrungspunkte bekommt und nicht eure phantasievollen Kampfhähne. Die steigen nämlich keine Level auf, sondern haben Wettkampfpunkte, dir ihr mittels Sternenstaub und bestimmten BonBons steigern und zum Entwickeln nutzen könnt.

Und genau hier beginnt meine erste richtige Kritik. Bis jetzt war alles noch easy und die Änderungen waren frisch und auch interessant, haben auch Spaß gemacht und waren herausfordernd. Aber war es nicht immer ein Grundprinzip der Serie, unsere Monster gegeinander Kämpfen zu lassen damit sie stärker werden und sich entwickeln? Muss ich wirklich 20 Habitaks fangen, nur um es entwickeln zu können? Dann kann ich auch gleich einfach auf Glück hoffen, dass eine entwickelte Form irgendwo rumläuft.

Kämpfen könnt ihr (anfangs) auch nur in Arenen. Das ist besonders ärgerlich, wenn ihr etwa schwächere Monster habt, die ihr trainieren und stärken wollt, was ja ohne entsprechende Bonschen nicht geht. Ich bewundere ja deinen Aktionismus uns an der frischen Luft zu halten Nintendo, aber wenn mein Akku mit Pokémon Go nur zwei bis drei Stunden hält, habe ich eigtl. Besseres zu tun, als die Gegend nach den immer gleichen Pokémon abzugrasen. Vor allem, wenn ich dran denke, wie es sein wird, wenn ich mal besonders seltene Monster im Urlaub fangen sollte.

Und selbst, wenn ihr mal eine Arena in eurer Nähe findet (je nachdem wie ländlich oder städtisch ihr wohnt, ist die Arenadichte entsprechend oder niedrig) bekommt ihr, egal wie schwer der Kampf ist, für eure Figur – zumindest wenn ihr in befreundeten Arenen kämpfen wollt – immer nur 10 EP. Nicht so geil, wenn man bedenkt, dass ein Pokéstop einem für’s Nichts-tun schon 50 gibt und ein Levelanstieg normalerweise 5000 verlangt. Man kommt sich besonders verhöhnt vor, da das Spiel noch selbst ganz groß rumtönt, man solle doch in befreundeten Arenen trainieren. Was es nicht erwähnt ist, dass eure Mini-Monster nach einem Kampf nicht geheilt werden, und ihr immer drauf hoffen müsst, Tränke zu finden, da es keine Pokémon-Center gibt.

Das Traurige ist…

…dass all’ das aber nicht mal der Grund ist, weswegen ich Pokémon Go wieder deinstalliert habe. Ja, es kann nerven und man muss sich einfuchsen und ja, man wird ziemlich unvorbereitet in die Kämpfe geschleudert und muss zusehen, wie man zurechtkommt. Aber ich denke, mit etwas Geduld und Spucke, kann man das auch als motivierende Herausforderung sehen. Klar, Leute mit mehr Freizeit werden schneller leveln. Auch solche in Städten haben bessere Chancen, als solche auf dem Lande. Das kann zu einem gewissen Ungleichgewicht führen, weswegen ich der Meinung bin, dass das klassische Level- und Kampfsystem (es gibt jetzt übrigens, so etwas wie Echtzeit-Kämpfe statt der Rundenbasierten), die bessere Lösung gewesen wäre. Aber man kann sich sicherlich irgendwie an alles gewöhnen.

Nein, was mich gestört hat, waren die dauernden Spiel- und Serverabstürze. Der hohe Akkuverbrauch, eine fast nicht vorhandene Anleitung, die mir gerade was Einstellungen und Hintergrundfunktionalität betrifft, etwas aushilft und dass mein GPS die ganze Zeit verloren geht. Aber wisst ihr was? Ist das nicht alles irgendwie verdammt noch mal meine Schuld und mein Problem? War nicht ICH es, der eine Version heruntergeladen hat, von einem Spiel, was sicherlich aus guten Gründen noch nicht in Deutschland und Europa erschienen ist? Was eher an eine Beta-Version erinnert, weil der Entwickler und der Publisher der Meinung sind, es eben NICHT überall schon zu launchen? Könnte es nicht vielleicht sein, dass ich einfach nur ein ungeduldiger kleiner Affe war, der nicht warten konnte, bis ein Spiel offiziell erscheint und der jetzt das große Heulen bekommt, weil er nicht das bekommen hat, wofür er nicht bezahlt hat? Was kann auch Nintendo (oder Niantic) dafür, dass mein GPS-Empfänger Grütze ist? Was will ich mich bei denen beschweren, weil mein mobiles Netz nicht ausreicht? Nein, ich habe mich in erster Linie über mich selbst zu ärgern. Und ich hoffe, dass auch andere “Schwarz-Tester”, das auch so sehen werden und sich nicht gleich wie die Troll-FLiegen auf einen halbvergammelten Hamburger stürzen und ein Spiel dafür kritisieren, was eigentlich noch gar nicht erschienen sein sollte.

Pokémon Go ist vielleicht nicht genau das, was ich erwartet habe. Und auch, wenn mich das Spielprinzip noch ein wenig abschreckt und ich mich damit anfreunden muss, so würde ich es trotzdem noch mal installieren und spielen. Denn Spaß macht es. Auch wenn ich mich noch weiter reinfuchsen muss. Ein Deutschland-Release wurde nun auch erst einmal bis auf Weiteres verschoben. Ich denke aber, das gereicht dem Titel zum Besseren. Wenn es solche Server-Probleme gibt, etc. sollte man sich wirklich Zeit für die Fertigstellung nehmen. Man sieht ja, die Leute warten eh schon. Dann können sie auch noch etwas länger warten und dafür hoffentlich ein funktionierendes Produkt bekommen. Beschweren kann ich mich dann notfalls immer noch.

P.S. Falls ihr einen etwas genaueren Blick in die ersten Schritte zu Pokémon Go bekommen wollt, checkt doch mal Phi’s Artikel dazu.

P.P.S Gibt es hier auch Hamburger Trainer? Sobald die offizielle Version von Pokémon Go erschienen ist, würde ich mich über Tausch- und Kampffreunde freuen. Haltet Ausschau nach TantrumTony oder schreibt mir eure Tags in die Kommentare.

P.P.P.S. Gerade erfahren, dass man gar keine Multiplayer-Optionen hat und man tatsächlich NUR in Arenen kämpfen kann. Ja dann ähm… installiere ich es trotzdem erst Mal und hab Spaß.

Kommentare
 
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  • AlmightyPhi
    11. Juli 2016 at 07:09

    Ich glaube, wer mir im sozialen Netz folgt, der weiß, dass ich großer Fan von Pokémon Go bin, deswegen versuche ich meinen Hype nun etwas beiseite zu legen und etwas neutraler auf deine Kritikpunkte einzugehen.

    Ja, die Abstürze, Bugs und Offline-Server nerven, aber ich sehe es wie du: eigentlich sollte ich dieses Spiel noch gar nicht spielen dürfen. Der Release wurde nun sogar nach hinten verzögert, um dieses Problem auszumerzen, bevor die App auch hierzulande und in weiteren Ländern online geht. Das mit dem Akku ist zwar nervig, aber ich habe so viel Akku nur dann verbraucht, wenn ich wirklich auf meine “Pokémon-Safaris” gegangen bin und nichts anderes gemacht habe. Ich weiß gar nicht, wie es aussieht, wenn man die App nur nebenher benutzt, bzw. würde ich sie einfach dann schließen und nur öffnen, wenn ich mal gerade 5 Minuten dafür habe, dann ist der Akku-Verschleiß wahrscheinlich auch nicht so hoch.

    Ich selbst finde es aber auch sehr schade, dass es noch keine richtigen Multiplayer, aber habe gehört, dass das schon auf der To-Do-Liste von Niantic steht und bin da einfach geduldig und freue mich, dass an dem Spiel, dass ich nun schon lieben gelernt habe, gearbeitet wird, um es noch besser zu machen 🙂


  • 11. Juli 2016 at 12:36

    Bin ja Mal sehr gespannt, wie es dann bei mir so funktionieren wird. Ich lebe auch ländlich und erwarte da nicht übermäßig viel. Mal schauen. Ich habe es nicht so eilig und warte ganz in aller Ruhe auf den offiziellen Release bei uns. Kann da eh nicht ständig rumhängen, weil ich ein WP habe und mir für GO immer das Smartphone von meinem Mann leihen muss. Mache ich auch mit Miitomo so.

    Vor allem bin ich gespannt, wie es im Vergleich zu Shuffle, Picross und Co. ist. Ersteres gefällt mir leider gar nicht mehr, da man inzwischen für fast alle Events Münzen hinblättern muss. Doofe Änderung. Picross spiele ich eigentlich gern, aber man kommt kaum an diese Währung da.

    Ich bin Mal gespannt, ob und wie lang mich GO dann fesseln wird.


  • Tony
    11. Juli 2016 at 22:24

    Ich glaube, ich kann da wirklich nicht mehr viel zu euren Kommentaren hinzufügen. Ich muss Niantic aber auch wirklich ein großes Lob aussprechen (und damit greif ich ein bisschen deinen Kommentar auf, Totallygamergirl) nämlich, dass man echt nicht zahlen muss, um spaß am Game zu haben und weiter zu kommen. Ich kann mir aber auch vorstellen, dass sie, was ländliche Gegenden betreffen, noch mla etwas nachlegen werden. Plus, sie haben jetzt auch Tauschfunktion angekündigt. Man wird also zumindest irgendwie in der Lage sein, auch ohne in Städten rumzuhängen, an bestimmte Monster zu kommen.
    Und Fun Facts. Pokémon Go ist im Verhätlnis eine der erfolgreichsten Fitness-Apps UND wird bald TInder an Downloads und Mitgliedern überholt haben. Und wenn man schon biem Thema ist. DIe Suchanfragen nach Pokémon haben stellenweise oder sogar immer noch die nach SEX bei google überholt:D
    Es werden also wohl ziemlich hohe Erwartungen an da Projekt gesetzt. Mal sehen, was double N draus macht^^


  • MonkeyHead
    12. Juli 2016 at 10:04

    Ich konnte Pokemon Go jetzt noch nicht so intensiv spielen, weil ich immer auf Wlan angewiesen bin, deswegen kann ich zu Kämpfen in Arenen nichts sagen. Aber ich glaube einfach, dass sich das klassische Spielprinzip eines Pokemon nicht auf dieses System übertragen lässt. Und dabei geht es auch nicht darum das man nicht auch Kämpfe außerhalb von Arenen haben kann, dass würde gehen. Ich denke hier geht es um den finanziellen Aspekt. Wenn ich meine Pokemon durch Kämpfe richtig leveln könnte, würde ja keiner Geld ausgeben um sich Ingame diverse Dinge kaufen zu können. Es kommt ja nicht von ungefäht das man eine hohe Anzahl ein und desselben Pokemon immer und immer wieder fangen muss um sein Pokemon entwickeln zu können. Natürlich geht das auch ohne, aber wer zum Beispiel in ländlichen Regionen wohnt, der wird ja quasi schon dazu gedrängt diesen Weg zu gehen, wenn nicht eine Stadt in der Nähe ist.


  • 12. Juli 2016 at 18:57

    Naja, beurteilen kann ich es natürlich eh noch nicht, da ich immer noch auf die europäische Version warte. Einen Mangel an Spielen habe ich nicht, daher bleibe ich da einfach eisern.

    Finde die bisherigen F2P-Titel auch nicht soooo schlecht. Nur Shuffle und Picross sind da halt manchmal etwas lästig.

    Aber gut, habe sehr viel positives über GO gehört. Sagen viele Leute, man bräuchte da kein Geld investieren. Mit so Miktrotransaktionen etc. tue ich mich persönlich halt schwer. Bin vielleicht einfach schon zu alt und auch altmodisch dafür. Ich kaufe lieber ein Spiel einmalig und kann dann zocken wann ich möchte.

    Fraglich ist so oder so, wie lang die Halbwertzeit von dem Ding sein wird. Miitomo war auch wahnsinnig gefragt und beliebt. Der Hype ging aber schnell zurück. GO muss nun natürlich zeigen, auch längerfristig die Leute bei der Stange zu halten. Sehe da aber mehr Potenzial, als bei Miitomo.


  • Tony
    13. Juli 2016 at 19:29

    Ja, Monkeyhead, das stimmt schon. Es ist aber auch denke ich schwierig dort eine bessere Balance zu finden. Schließlich soll das Spiel ja auch ohne Geld spielbar sein und spaß machen. WIe gesagt, Kämpfe mit freunden oder Fremden, das wäre schon einfach ne dufte Sache. Mal sehen, ob die da nicht doch schon was im Petto haben. Und bezüglich MTA in Spielen. Ich finde sie stellenweise OK, wenn ich ein GAme eh schon umsonst bekommen habe. Aber Alles was dann noch mal so richtig, richtung P2W geht, ist für mich halt ätzend. Dann lieber einmal 20 Tacken, aber Ruhe und SPaß haben. Selbst bei WOW finde ich das halt auch schon mega krass. WObei du da natürlich auch immer neuen Content und so bekommst. Aber trotzdem ist dies BEzahlmodell eines der Gründe, warum ich das nicht spiele.


  • MonkeyHead
    14. Juli 2016 at 08:46

    Ja na klar ist es schwierig da eine Ballance zu finden, aber zum einen ist es ja auch nicht meine Aufgabe da einen Weg zu finden um eine gute Ballance zu finden zwischen P2W und der Möglichkeit auch ohne Geld ein vollkomenes Spielerlebnis haben zu können. Ich mag nur nicht dieses Gefühl, dass sich die Entwickler, oder Publisher, keine Mühe mehr zu geben scheinen, weil für sie P2W einfach lukrativer ist. Und ich halte es da ähnlich wie totallygamergirl, ich bezahle auch lieber einen festen Preis und habe dann das Spiel ohne jedwede Einschränkung. Und man kann ja trotzdem noch Ingame-Items zum Kauf anbieten, aber eigentlich sollte das doch die letzte Möglichkeit sein und nicht das erste Mittel. Aber mir ist schon klar, dass ich da nicht aus einer wirtschaftlichen Sicht spreche und momentan machen sie ja aus wirtschaftlicher Sicht alles richtig.


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