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Hanami – Die Tradition der Kirschblüten

von am 5. April 2016
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Lesezeit: 2 MinutenAktuell ist es Mal wieder so weit und Japan erstrahlt im Glanze der Kirschblüte. Wie jedes Jahr sorgen Tausende von Kirschbäumen in ganz Japan dafür, dass Menschen zusammenkommen und diese ganz besondere Zeit beim jährlichen Hanami genießen. Doch über die Jahre hat sich auch diese alte Tradition etwas verändert und mittlerweile sieht man mehr und mehr Technik unter den Kirschbäumen.

Wann die Tradition des Hanami (花見 lit. “Blüten betrachten”) genau startete, wissen die Wissenschaftler nicht genau. Aufzeichnungen reichen zurück bis in die Heian-Zeit (794-1185), aber Experten vermuten, dass die Tradition schon früher anfing. Sehr wahrscheinlich sorgte der Einfluss von China dafür, dass die Japaner der Nara-Zeit (710-794) anfingen die blühenden Blumen zu bewundern. Das Fest ist allerdings nicht nur dazu da, um mit Freunden, Familien oder Arbeitskollegen zusammenzukommen, sondern dahinter steckt auch eine Symbolhaftigkeit. Die Kirschblüte ist nur für wenige Tage in Japan zu sehen, bevor die Blüten zu Boden fallen. Ein Konzept, das mit der Kirschblüte zusammenhängt, ist beispielsweise “mono no aware” (物の哀れ lit. “Pathos der Dinge”) und beschreibt das Gefühl von Traurigkeit, das der Vergänglichkeit der Dinge nachhängt und sich doch damit abfindet.

Tätigkeiten beim Hanami

Während der kurzen Phase, in der die Kirschblüten in voller Pracht stehen, trifft man sich mit Freunden oder Familienmitgliedern, um zusammen in die Parks zu gehen. Dort setzt man sich, wie bei einem Picknick, auf eine blaue Plane oder Decke, unterhalb der Kirschblüte und genießt diese. Oft trinken die Erwachsenen dabei Bier, Sake oder andere Sorten Alkohol. Zusammen genießt man so nicht nur die Kirschblüte, sondern auch hoffentlich das gute Wetter, denn da die Kirschblüte maximal zehn Tage in voller Pracht steht, gibt es oft nicht viele Chancen zusammenzukommen.

3DS-Hanami

Doch was machen die Kinder, während die Erwachsenen auf das Wohl der Kirschblüte trinken? Viele der Kleinen nutzen die Chance, um miteinander Fußball, Volleyball oder Badminton zu spielen. Doch Japan wäre nicht Japan, wenn die Technik nicht auch Einzug in diese Tradition finden würde. Während meines diesjährigen Hanami hab ich viele Kinder gesehen, die mit ihren 3DS spielten und entweder Pokémon tauschten oder gegeneinander in Mario Kart antraten. Auch die Smartphones waren kaum wegzudenken, ganz gleich, ob sie für das Abspielen von Musik oder für Spiele benutzt wurden. Doch bedeutet dieser Einzug der Technik, dass dieses traditionsreiche Fest in einigen Jahren nicht mehr das ist, was einmal war? Ich glaube nicht, denn die Japaner sind ein Volk, dass die Brücke zwischen Tradition und Moderne, wie kein anderes, schlagen kann.

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