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The Legend of Zelda: Twilight Princess HD – Wolf Dance at Midna’t

von am 15. März 2016
DETAILS
 
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Plattform
Entwickler
Publisher
Für Fans von:

The Legend of Zelda, Metroid, Castlevania,

Pluspunkte

+ Düsterer Klassiker in neuem Licht
+ Flüssigeres Gameplay
+ Hass/Liebe zu Midna
+ Handholding und Kopfnüsse geben sich die Waage

Minuspunkte

- Simulierte Freiheit und erzwungene Wahl
- Etwas klobige Grafik, trotz HD
- Neue Features aber kein erhöhter Wiederspielwert
- Pro Controller für bessere Steuerung nötig

Editor Rating
 
GAMEPLAY
9.0

 
GRAFIK
8.0

 
SINGLEPLAYER
9.0

 
MULTIPLAYER
0.0

 
SOUND
9.0

Gesamt-Wertung
9.0

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Zusammenfassung
 

Twilight Princess‘ Release für Wii und GC ist nun knapp 10 Jahre her und weil kaum noch jemand einen Röhrenfernseher zu Hause stehen hat, dachte sich Nintendo: „Polieren wir doch unseren letzten GC- Ableger auf, damit die Spielerschaft auch ohne Augenkrebsrisiko das Land Hyrule vor den Schatten retten kann.“ Das ist auch wunderbar gelungen. Im direkten Vergleich sieht Twilight Princess HD nicht nur besser aus, es steuert sich auch besser und kommt mit ein paar netten Gimmicks, wie Amiibo-Support und Stempeln für Mii-Verse postings, um die Ecke. Leider verpasst Nintendo hier die Chance, noch einen Schritt weiter zu gehen und den Wiederspielwert zu erhöhen. Neue Kostüme oder zusätzliche Schild- und Schwertvariationen wären ebenfalls eine willkommene Abwechslung gewesen. Dafür erhaltet ihr aber von Anfang an einen erhöhten Schwierigkeitsgrad, indem Gegner doppelten Schaden austeilen und ihr keine Herzen mehr findet. Ein Muss für alle Zelda Fans und solche die es noch werden wollen.

 

Lesezeit: 7 MinutenEs gibt ja ein altes Sprichwort: “Wieso reparieren, was nicht kaputt ist?” Etwas, das sich die heutige Film- und Gaming-Industrie gerne mal zu Herzen nehmen darf. Wer unseren letzten Podcast gehört hat, weiss ja auch, wie ich zu Remakes von relativ jungen Spielen stehe. Dementsprechend skeptisch bin ich auch an The Legend of Zelda: Twilight Princess HD gegangen. Und ich bin froh, dass diese Skepsis unbegründet war.

Im Zwielicht der Dämmerung

Eine Quelle. Ein langsamer Sonnenuntergang taucht das Land in ein magisch-rotes Licht. Zwei Männer sitzen an einer grün bewachsenen, bläulich schimmernden Quelle. Sie haben einen harten Tag auf den Feldern hinter sich und sinnieren noch einmal über die Bedeutung der Dämmerung, bevor es sie zurück in die Einsamkeit ihrer Wohnung und die Arme ihrer liebenden Familie treibt. Diese Szene, in der uns Link als einfacher Dorfjunge vorgestellt wird, setzt die Stimmung für das Remaster eines der größten Epen aus der Spieleschmiede Nintendos, The Legend of Zelda: Twilight Princess HD.

Ein neuer Tag bricht an. Link ist von der Feldarbeit freigestellt und ihr dürft euch in Ruhe in eurem Heimatdorf Ordon umschauen. Dies gilt gleichzeitig als Tutorial in dem ihr alle wichtigen Grundlagen übers Reiten, Kämpfen und Schießen beigebracht bekommt. Doch die Idylle hält nicht lange. Ein Schatten legt sich über das Land und schon nach kurzer Zeit findet ihr euch in einem von Dunkelheit heimgesuchten Hyrule wieder. Ein Hyrule, welches von abnormen Kreaturen bewohnt wird. Die Hylianer und anderen Völker Hyrules sind nur noch Schatten ihrer Selbst und ihr findet euch in Form eines Wolfes wieder. Eingesperrt in einem Turm, angekettet und verzweifelt. Wenn da nicht Midna wäre. Eine Imp aus der Dämmerwelt, die euch während eures Abenteuers zur Seite steht, sich regelmäßig über euch lustig macht und euch andauernd Befehle gibt. Und ihr werdet jeden Minute davon mit ironischem Hass auf sie lieben.

The Legend of Zelda: Twilight Princess HD - Story Trailer (Wii U)

Simulierte Freiheit

Nachdem ihr euch nun durch sämtliche Tutorials von Twilight Princess HD geschlagen habt, ist es dann auch endlich soweit. Ihr könnt Hyrule frei erkunden. Also… “frei” in dem Sinne, dass zwar noch nicht alle Gebiete freigeschaltet wurden, aber in denen, die es sind, könnt ihr euch umsehen soweit eure Ausrüstung und unverschlossene Türen es erlauben. Sprich, ihr tut gut daran, erst mal weiter der Hauptstory zu folgen, da euer Bewegungsradius doch eingeschränkter ist, als man denkt. Ich nenne sowas ganz gerne “erzwungene Wahl”, aber Nintendo würde dies sicherlich viel mehr als roten Faden bezeichnen. Ich meine hey, wir werden sicherlich später noch genug Möglichkeiten haben, die Rettung Hyrules durch Spassfahrten, Insektensammeln und Fischen aufzuschieben.

Es ist auch immer eine Frage des Blickwinkels. Auf der einen Seite fühlt man sich natürlich von Anfang an etwas eingeschränkt. Wenn man bestimmte Passagen erst durch Bomben, Enterhaken oder sonstigen Items erreichen kann, kommt zumindest bei mir ein ungutes Gefühl der Bevormundung hoch. Auf der anderen Seite kann das natürlich auch für ein gewisses Hochgefühl sorgen, wenn man sich erinnert: “Hey, ich kann ja jetzt endlich Route XY freischalten.” Es wird euch eben nicht alles geschenkt. Ihr müsst etwas tun, um weiter zu kommen und die Belohnung ist das Gefühl, endlich ein Ziel erreicht zu haben, auf das man schon lange hingearbeitet hat. Quasi dieses klassische Metroidvania-Feeling, wenn ihr euch etwa nicht nur an die Orte erinnert, wo ihr hinmüsst, sondern nun auch endlich diese eine Schatzkiste erreicht, die euch schon die ganze Zeit so von Weitem anglitzert.

Nintendo geht also einen altbekannten Weg, was das Erkundungsprinzip betrifft. Das ist nichts Neues ist und kann teilweise auch etwas nerven kann (gerade am Anfang, wenn man so Open-World-verwöhnt ist, wie wir heutzutage), aber letztendlich schafft es Big N trotzdem einen vernünftig balancierten Mittelweg in Bezug auf Erkundung und Entdeckung einzuschalgen. Und ich bin ehrlich: Ich habe es zwar verflucht, dass ich an bestimmten Stellen in Wolfsform nicht durchgekommen bin und stellenweise hatte ich auch überhaupt keine Ahnung, was ich überhaupt hätte tun müssen um den Plot vorranzutreiben, aber der Moment, als es KLICK gemacht hat, ob das jetzt Glück war oder eine Eingebung, dieses Gefühl war einfach großartig. Und ja, damit ihr auch lachen könnt: Ich hätte eigentlich nach Hyrule-Stadt gemusst, bin aber direkt, aus Erkundungsdrang zum gefrorenen Hylia-See gedüst. Die Brücke war zerstört, es gab keinen Weg hoch oder runter, ich war ein Wolf und habe gefühlt zwei Stunden gebraucht, bis ich auf den Trichter kam, dass ja irgendwo noch ein riesiger Brocken Lava herumliegt. Und das war nur der Anfang. Dabei hatte ich das Original Twilight Princess gespielt. Ein wenig schäme mich immer noch dafür.

Wie weit fällt der Apfel eigentlich vom Stamm?

Dies führt mich und auch euch, liebe Leser, direkt zum nächsten Punkt. Da es sich bei Twilight Princess HD um ein Remaster handelt (das Original ist ja 2006 für Wii und GameCube erschienen), werden wir nicht drum herumkommen, etwaige Unterschiede aufzuführen. Ich war ja anfangs der Meinung, ein Spiel, welches erst vor ein paar Jahren erschienen ist, bräuchte eigentlich kein Remaster. Weder in HD noch sonst wie. Das war zumindest mein Gedanke, als ich von der Neuauflage The Legend of Zelda: The Wind Waker und später eben vom The Legend of Zelda: Twilight Princess gehört habe. In meiner Erinnerung waren das großartige Spiele, die nicht nur wunderbar aussahen, sondern sich auch ganz wunderbar gesteuert haben. Wozu also ein Remaster? War doch alles cool. Und klar, Kleinigkeiten gab es immer, die mich persönlich gestört haben, aber musste halt auch nicht geändert werden. Drum machen wir es kurz: Ich hielt es für stumpfe Geldmacherei.

Ich hielt es auch immer noch dafür, als ich Twilight Princess HD gestartet habe. Das Gras war nicht besser animiert, im Gegenteil, es war immer noch die gleiche grüne Farbe, die den Boden wie Moos überzogen hat. Doch ok, etwas aufzupolieren muss ja nicht mit einem kompletten retexturing einhergehen. Nach ein paar Stunden Spielzeit, in der sich alles zwar frisch und schön angefühlt hat, ich jedoch selbst noch nicht ganz überzeugt war, dachte ich mir: „Gut was solls, wenn dus richtig prüfen willst, dann tus auch endlich“ und ich habe meine Wii-Version von Twilight Princess rausgekramt. Nun habe ich mir für meine Wii extra ein Komponenten Kabel gekauft, da ich ja mittlerweile einen Full HD Fernseher besitze und ich habe die Disk auch noch mal in die WiiU geschmissen. Und was soll ich sagen….? WOW. Es liegt sicherlich auch am TV-Gerät, da alte Spiele nun mal für alte Fernseher konzipiert wurden (etwas das ich bereits bei Super Smash Bros Mellee festellen musste, weswegen ich mir nun auch das Komponentenkabel zugelegt hattee), aber trotzdem war das wirklich ein Unterschied wie Tag und Nacht.

Nicht nur, dass die Wii-Mote Steuerung auf dem neuen TV absoluter Murks ist, auch das Grafikgematsche hält niemand länger als 10 Minuten aus, ohne Augenkrebs zu bekommen. Und ich meine damit nicht: „Ohh da ist ja noch etwas Kantenflimmern zu sehen”, sondern eher: Ich sehe alles durch einen dicken, nebligen Schleier der Trauer. Dies führte dann auch in kurzer Zeit sowohl physisch als auch emotional zu mittelstarke Kopfschmerzen. Und ja, auch hier dürft ihr wieder über mich Lachen, weil ich es selbst erfahren musste, was für andere vielleicht von Anfang an klar war. Ja ich gebe zu… Good Guy Nintendo. Dafür, dass du mir das klar gemacht hast.

Der Rest der Änderungen lässt sich eigentlich relativ schnell abhandeln. Ihr könnt wahlweise mit dem Tablet der WiiU oder dem Pro-Controller spielen. Ich würde aber definitiv den Pro-Controller dem Tablet vorziehen. Damit geht alles sehr leicht von der Hand und das Tablet kann ja immernoch als zusätzlich Karte genutzt werden. Ihr könnt ausserdem bis zu 50 Stempel Sammeln, mit denen ihr direkt Nachrichten im Mii-Verse schalten und verzieren könnt. Ausserdem könnt ihr auch den sogenannten Helden-Modus von Anfang spielen. In diesem Modus verteilen Feinde doppelten Schaden und Herzen tauchen nicht mehr im Spiel auf. Natürlich gibt es auch Amiibo-Funktionen. Die reichen vom Auffüllen der Herzen und Pfeile bis hin zum Freischalten der Schattenhöhle mit der Wolf-Link Amiibo. Clevere Änderungen wie Verkürzung von Animationen, eine frei drehbare Kamera und weniger Strahlentau der gesammelt werden muss, um ein Gebiet von Dunkelheit zu befreien, tun dem Spielfluss ebenfalls mehr als gut.

Ein bisschen Erbsenzählen muss sein

So gut Twilight Princess HD auch ist, und so schön es auch im Vergleich zum Original aussieht, kann ich leider keinen Perfect Score vergeben. Ihr werdet jetzt sagen: „Aber Tony du gutaussehender, eloquenter Hengst von einem Redakteur. Wenn man es nur als Remake und für sich selbst betrachtet, ist es doch eigentlich Perfekt.“ Woraufhin ich jedoch antworten muss: „Du hast recht, unbefangener und nicht minder attraktiver Leser.” Aber selbst für sich genommen, kann ich dem nicht ganz zustimmen. Es sind Kleinigkeiten, aber Nintendo hat mit dem Remake leider ein paar Chancen verpasst, auch noch den letzten (Strahlentau-) Tropfen an Spielspass herauszuholen.

Da wäre zum einen natürlich, dass man zwar ein paar ganz nette Extras eingebaut und ein wenig an der Spielbarkeit gearbeitet hat, jedoch wie es leider oft der Fall ist, der Wiederspielwert bei Twilight Princess HD einfach nicht gegeben ist. Klar, wenn man Lust hat, noch mal das Selbe im Helden-Modus zu erleben, ok. Aber es ändert sich trotzdem nichts am Spiel, was mir Motivation bieteen würde, mich noch mal 40-50 Stunden da ran zu setzen. Dafür ist mir ein erhöhter Schweirigkeitsgrad einfach nicht genug. Cool wäre es stattdessen gewesen zu sagen: “Ok, wir haben Amiibo Support, wir haben auch nen neuen Modus. Wie wäre es, wenn wir sowas wie Kostüme einführen?” Da fällt mir zum Beispiel die Magierüstung ein. Wie schön wäre es gewesen, in dieser Rüstung durch Hyrule zu wandern. Klar, solange ihr Rubine habt geht das. Aber danach ist leider Feierabend und ihr bewegt euch wie ein Bulle in Stahlkappen. Das ist schade und man hätte gerne dort einfach nur Schutzfunktion und Farbe nachdem Rubinaus einleiten können. Die Rüstung selbst aber kann normal getragen werden.

Auch schön wäre es gewesen, wenn man okulte Künste, wie etwa den Fangstoß auch als Wolf bei anderen Gegnern als nur den Geistern anwenden könnte. Es sind Kleinigkeiten und vielleicht bin ich undankbar, aber ich finde, wenn man schon neue Sachen hineinprogrammiert und hier und da Kleinigkeiten ändert, dann kann man da auch noch einen Schritt weiter gehen. Auch eine nette Idee wäre es gewesen, das eine oder andere neue Schwert mit einzubauen. Ich denke da z.B. an das Schwert vom Hero‘s Shade. Dem Skeletkrieger, der euch im Laufe von Twilight Princess HD viele sehr coole und auch wichtige Schwertkünste beibringt (die oben erwähnten okulten Künste). Und wenn schon dass WiiU Tablet eingebunden wird, warum nur die Bewegungssteuerung benutzen? Wieso keine Notizfunktion? Auf der Karte etwa. Klar kann man sich auch mit Stift und Zettel Dinge notieren, aber wenn man schon dabei ist? Es mögen Kleinigkeiten sein und sicherlich werdet ihr auch argumentieren, dass man nicht zu viel am Gameplay ändern sollte. Und da habt ihr auch sicher irgendwo recht. Aber es gibt wie gesagt Kleinigkeiten, „Nice-to-Have’s“ wie ich sie gerne nenne, die dem Spielspass und -gefühl sicherlich keinen Abbruch getan hätten.

Tonys Terminal Thoughts

Alles in allem kann ich jedem Zelda-Fan und solche die es noch werden wollen, Twilight Princess HD nur ans Herz legen. Selbst wenn sie das Original haben. Selbst wenn sie einen Röhrenfernseher haben, auf dem das Original laufen würde (wobei ich dann aber noch ein paar Wochen warten würde, bis das Remake günstiger wird). Denn es ist nun mal ein gutes Spiel und Hyrule mit Kantenglättung, flüssigerem Gameplay und frei drehbarer Kamera ist einfach schön anzusehen. Schade ist wie gesagt nur, dass Nintendo hier versäumt hat, noch mal einen Schritt weiter zu gehen und nur ein paar Kleinigkeiten angepasst und erweitert hat. Trotzdem habe ich mich durch Frust- und Hochmomente gekämpft und war stets gut unterhalten und glücklich. Auch wenn das Spiel jetzt wieder für lange Zeit in meiner Bibliothek verschwindet, bin ich froh, diesen düsteren Teil der Zelda-Reihe noch mal in neuem Licht erstrahlt gesehen zu haben.

The Legend of Zelda: Twilight Princess HD

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P.S.
Twilight Princess HD kann so hübsch sein wie es will, aber an den Teaser-Trailer zum Original von der E3 2004, kommt leider kein Trailer ran.

The Legend of Zelda: Twilight Princess first Trailer

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